Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
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Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Ganz viele GIBSON Clone aus den 70er / 80er Jahren haben diese berüchtigte Stegkonstruktion mit einem einstellbaren Stegträger aus Metall, in den dann der eigentliche Steg eingesetzt ist. Spätestens vor dem zielführenden Einbau eines Piezopickups sollte / muss diese Baugruppe ersetzt werden.
Hier an einer IBANEZ Concorde Hummingbird von 1975.
Nachdem der Grund der Stegaufnahme mit einem schmalen Stecheisen gesäubert und einigermaßen eingeebnet wurde, Wird aus einem Stück Palisander eine gut passende Einlage gefeilt.
In die Einlage wird ein 3mm breiter Schlitz für den Knochensteg gefräst. nur so tief, dass eine Wanne entsteht. Dabei bin ich ca. 0,5mm aus der Mitte gegangen, um so die etwas zu etwas zu kurze Stegkompensation auszugleichen.
In ein relativ dünnflüssiges sehr langsam aushärtendes Epoxydharz wurde so viel Palisanderstaub gegeben, dass eine pastöse Mischung entsteht. Damit wird die angefertigte Aufnahme eingeklebt. Weil die Einlage als Wanne gefräst ist, läuft kein Harz in den Stegschlitz. Das ganze wird nicht mit Zwingen heruntergedrückt, sondern während des Aushärtens nur etwas beschwert. So kann sich die Einlge nicht verziehen.
Nach dem Aushärten des Klebers wird die Sache verputzt, geschliffen und ggfls. ein Ramping für die bessere Tonabnahme gemacht.
Fertig.
Hier an einer IBANEZ Concorde Hummingbird von 1975.
Nachdem der Grund der Stegaufnahme mit einem schmalen Stecheisen gesäubert und einigermaßen eingeebnet wurde, Wird aus einem Stück Palisander eine gut passende Einlage gefeilt.
In die Einlage wird ein 3mm breiter Schlitz für den Knochensteg gefräst. nur so tief, dass eine Wanne entsteht. Dabei bin ich ca. 0,5mm aus der Mitte gegangen, um so die etwas zu etwas zu kurze Stegkompensation auszugleichen.
In ein relativ dünnflüssiges sehr langsam aushärtendes Epoxydharz wurde so viel Palisanderstaub gegeben, dass eine pastöse Mischung entsteht. Damit wird die angefertigte Aufnahme eingeklebt. Weil die Einlage als Wanne gefräst ist, läuft kein Harz in den Stegschlitz. Das ganze wird nicht mit Zwingen heruntergedrückt, sondern während des Aushärtens nur etwas beschwert. So kann sich die Einlge nicht verziehen.
Nach dem Aushärten des Klebers wird die Sache verputzt, geschliffen und ggfls. ein Ramping für die bessere Tonabnahme gemacht.
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Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Und wenn in 30 Jahren jemand wieder den Original-Steg einsetzen will?
Warum nimmt man in einem solchen Fall nicht einfach einen Knochenrohling, der in die vorhandene Fräsung passt?
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
1. Weil das keiner ernsthaft wollen will.JazzDude hat geschrieben:Und wenn in 30 Jahren jemand wieder den Original-Steg einsetzen will?
Warum nimmt man in einem solchen Fall nicht einfach einen Knochenrohling, der in die vorhandene Fräsung passt?
2. Weil ein Knochenrohling in 1/4 Zoll dicke und 12-14mm Höhe nicht so leicht zu finden ist
3. Weil der Piezoabnehmer (2-2,5mm Durchmesser), dann recht undefiniert in einem über 6mm breiten Schlitz, auf einer recht unebenen Fichtendeckenfläche herumliegt bzw. der Steg darauf herumwackelt.
Zumindest muss eine Hartholzeinlage mit genügend Höhe in den ursprünglichen Schlitz geklebt werden.
Stichwort 50/50 Regel für Stegschlitztiefe und Steghöhe.
Zuletzt geändert von Gitarrenmacher am Sa Feb 10, 2018 5:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Das klingt nachvollziehbar, danke!
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Und wenn es dann doch sein muss, fräst man die Einlage einfach wieder raus.
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Cool!
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K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es genieße, Sonntags zur TassKaff Reports dieser Art zu lesen und anzuschauen, herzlichen Dank dafür. Das sieht nach sauberer Arbeit aus.
Die verstellbaren Metalleinlagen waren bei Stahlsaitigen europäischer und japanischer Provinienz in den 70ern weit verbreitet. Framus, Höfner, Hoyer, Ibanez... you name it.
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Sehr gerneRB hat geschrieben:Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es genieße, Sonntags zur TassKaff Reports dieser Art zu lesen und anzuschauen, herzlichen Dank dafür. Das sieht nach sauberer Arbeit aus.
Die verstellbaren Metalleinlagen waren bei Stahlsaitigen europäischer und japanischer Provinienz in den 70ern weit verbreitet. Framus, Höfner, Hoyer, Ibanez... you name it.
Hat auch gut funktioniert. Nun kommt endlich ein guter Pickups zum Einsatz.
AST wäre ja gegangen, aber C-Cant scheidet für mich aus,
Ein Anthem SL tut nun sehr gute Dienste.
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Re: Aus gegebenem Anlass: Ersetzen eines Metallsteges
Sauber! Danke für den Einblick.