fretworker hat geschrieben:Ernster Hitnergrund: je älter die Saiten sind, desto stärker sind sie gedehnt, Bendings haben dann praktisch keinen Effekt mehr. Das ist einfach Materialermüdung.
Das ist definitiv falsch. richtig ist lediglich, dass sie soweit gedehnt sind, dass sie ihre grundsätzliche Spannung haben und damit stimmstabil sind. Fürs Bending ist es unerheblich. Ware das richtig, dann würden die Saiten schon reißen, wenn man sie einen Halb- oder Ganzton nach oben stimmt. Das ist mir noch nie passiert. Zwar spiele ich die meiste Zeit im Diskant Carbon, aber mit diesem Material spielt das auch keine Rolle. Man braucht lediglich einen (ordentlichen Batzen) mehr Kraft, was Stephan mit seinem Hinweis sagt. Momentan spiele ich D´Addario Pro Arté Composites EJ25C für Flamencogitarre seit Ende September
den selben Satz (!), d.h. die Saiten wurden seit dem nie gewechselt.
Wäre die obige Aussage richtig, dann müssten die schon längst gerissen sein. Was Nylonsaiten betrifft, kenne ich keinen einzigen Gitarristen, dem wegen Materialermüdung die Saiten gerissen sind. Ist Materialermüdung im Spiel, dann liegt das nicht an den Saiten sondern am Sattel oder der Stegeinlage, was hauptsächlich bei Gitarren im Einsteigerbereich und der unteren Mittelklasse gelegentlich vorkommt. Hat man die Auflagepunkte vernüftig nachgearbeitet oder gegen korrekte Teile ersetzt, dann ist das Problem für die nächsten Jahre gelöst.