Schön zu hören....

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Moderator: RB
Stimmt schon, aber ich hatte z.B. eine Lowden F32 mit Sitka und Palisander - eigentlich auch ein ziemlicher Klassiker bei Lowden, also m.E. recht repräsentativ. Ich hätte in Sachen Klang (gerade beim Thema Obertöne!) speziell in Open Tunings einfach noch mehr erwartet für den Preis.jpick hat geschrieben:Jetzt muss ich als LOWDEN-Spieler (der schon einige Modelle besaß) doch auch mal was dazu sagen:
Es gibt ja mittlerweile von LOWDEN einige Varianten mit diversen Hölzern, verschiedenen Decken bis hin zu ADI und verschiedenen Größen. Also DIE Lowden gibt es schon mal nicht, es sei denn, man bezeichnet die "Ur-Lowden" als solche, die mit Jumbokörper, Zederndecke und Palisanderkorpus. Das entspräche den heutigen O-Modellen O-25.
Dann spielen ausgewiesene LOWDEN-Profis wie Jens Kommnick nahezu ausschließlich DADGAD oder tiefe C-Stimmungen auf diesen Instrumenten, was die Klangcharakteristik besonders zur Geltung kommen lässt. Da bieten diese Gitarren all ihre Stärken auf und nicht bei Bluegrass in Standard.
Was Instrumente beim Händler betrifft, sollte man bedenken, dass keine Riesenchargen dieser Instrumente eintreffen und die besten Instrumente auch immer schnell weg sind. Also bleibt immer ein unbeliebter Restbestand stehen, abgesehen davon, dass beim trade-in die Leute natürlich die Gitarren in Zahlung geben, die Ihnen letztlich nicht zum Behalten gefallen haben![]()
Ferner müssen Instrumente auch eingespielt werden. Und man sollte sich auch nicht wundern, wenn jemand anders die eigene Gitarre in die Hand nimmt und plötzlich klingt sie wunderbarBis auf wenige Ausnahmen sind wir alle eben auch recht bescheidene Gitarrenspieler mit bescheidener Technik ...
Bei den sogenannten "Boutique-Gitarren" geht es nicht ausschließlich um besseren Klang oder bessere Bespielbarkeit, sondern oft um die Verwendung seltener Hölzer. Und wenn die Gitarre dann aus Rio-Palisander, riegelwölkchengeflammtem Koa oder "the tree"-Mahagoni sein muss, kostet allein das Holz schon mehr als eine Mittelklasse-Taylor.lazzeri hat geschrieben:Meiner Meinung nach![]()
... stehen, objektiv betrachtet, sämtliche Akustikgitarren > ca. 2.000€ (vor allem die so genannten Boutique-Gitarren) in keinem Verhältnis zwischen klanglichem Gewinn bzw. Bespielbarkeit und Preis. Je höher der Preis je abstruser wird das Ganze.
schon richtig... es ging hier jedoch nicht um hochpreisige Hölzer sondern um den Klang... und "Boutique-Gitarren" (und da schließe ich Lowden mal mit ein) gibt es z.B. in Fichte/Palisander zu genüge.gruhf hat geschrieben:Bei den sogenannten "Boutique-Gitarren" geht es nicht ausschließlich um besseren Klang oder bessere Bespielbarkeit, sondern oft um die Verwendung seltener Hölzer. Und wenn die Gitarre dann aus Rio-Palisander, riegelwölkchengeflammtem Koa oder "the tree"-Mahagoni sein muss, kostet allein das Holz schon mehr als eine Mittelklasse-Taylor.lazzeri hat geschrieben:Meiner Meinung nach![]()
... stehen, objektiv betrachtet, sämtliche Akustikgitarren > ca. 2.000€ (vor allem die so genannten Boutique-Gitarren) in keinem Verhältnis zwischen klanglichem Gewinn bzw. Bespielbarkeit und Preis. Je höher der Preis je abstruser wird das Ganze.
Die Auswirkungen von Boden-/Zargenholz bzw. Holzmaserung auf den Klang wurden ja schon ausführlich diskutiert...
Na ja, es geht bei Lowden ja um einen spezifischen Klang, wie auch bei Martin oder Taylor oder ... Wer den Sound einer Martin-Dread sucht, kann bei Lowden noch so viel bezahlen, er wird nicht glücklich werden. Hinzu kommt, dass bei Lowden lange Zeit die Kombination aus Zeder und Mahagoni (oder Walnuss) sehr prägend war (also eher das 22er bzw. 23er Modell), gerade für "besinnliche" Picker (Bensusan zu seiner frühen Zeit, Ian Melrose, ...). Ich würde andersherum meine Lowden S5 nie für eine Martin D45 hergeben. Die grundsätzlichen Klangfarbenerwartungen haben kaum etwas mit dem Preis zu tun; da geht es dann um Feinheiten, wie die Qualität des Tons in den hohen Lagen, Ausgeglichenheit im Detail usw. Und auch da ist der Preis nur ein Indiz für den Aufwand, den der Gitarrenbauer in das Feintuning hineinstecken kann und möchte. Ansonsten bezahlt man in der Regel bei hohem Preis auch viel klangirrelevanten Zierrat mit. MOP-Inlays sind halt aufwändig (selbst, wenn sie mit CNC-Technik erstellt werden).lazzeri hat geschrieben:Daher kann ich es gut nachvollziehen das einige sich mehr "Klang" aus einer Lowden oder ähnlichen Typen erhofft haben und dann doch gemessen am Preis etwas enttäuscht sind.
das hast du schön gesagt......bis eines Tages der heilige Geist ( jetzt nicht RB ) über einen kommt und blitzartig Bauch, Kopf und Herz sagen GENAU DIE!!
In Bezug auf Klang und sogar Bespielbarkeit, ein Widerspruch in sich. Da kann man noch soviel blinkern.lazzeri hat geschrieben:Meiner Meinung nach![]()
... stehen, objektiv betrachtet,
Selbstverständlich geht es um den Klang. Tut mir leid, vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt: Mir erschließt sich die Argumentationsweise, eine 10fach teurere Gitarre müsse 10mal besser klingen, nur nicht. Natürlich tut sie das nicht. Neben höheren Materialkosten für gleichmäßiger gezeichnete Hölzer stecken in dem höheren Preis für "Boutique-Gitarren" auch die Mehrkosten für die sorgfältigere Arbeit (= Zeit) des Gitarrenbauers und - wie rwe schon schrieb - möglicherweise auch für "klangirrelevanten Zierrat". Naja, und zur "Objektivität" des Klangs hat sich Gitarrenmacher schon geäußert. Aber das führt jetzt zu weit vom Thema weg.lazzeri hat geschrieben:schon richtig... es ging hier jedoch nicht um hochpreisige Hölzer sondern um den Klang... und "Boutique-Gitarren" (und da schließe ich Lowden mal mit ein) gibt es z.B. in Fichte/Palisander zu genüge.
Es ist richtig, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht linear ist - sondern eine Kurve, die immer flacher wird und sich dann quasi asymptotisch verhältlazzeri hat geschrieben:Meiner Meinung nach![]()
... stehen, objektiv betrachtet, sämtliche Akustikgitarren > ca. 2.000€ (vor allem die so genannten Boutique-Gitarren) in keinem Verhältnis zwischen klanglichem Gewinn bzw. Bespielbarkeit und Preis. Je höher der Preis je abstruser wird das Ganze.
Ich habe schon so einige bespielt und besitze auch die ein oder andere. Und wenn ich vor mir "objektiv" z.B. eine 300€ Yamaha FG mit massiver Decke und eine 2.000€-3.000€ vollmassive aus USA oder Europa vergleiche, klingt die 2k Gitarre besser... aber bei weitem nicht um Faktor 7.
Je höher man das Spiel treibt je schlechter wird das Preis/Klangverhältnis.
Daher kann ich es gut nachvollziehen das einige sich mehr "Klang" aus einer Lowden oder ähnlichen Typen erhofft haben und dann doch gemessen am Preis etwas enttäuscht sind. Das würde ich auch nicht versuchen auf ein "Montagsmodell" bzw. Qualitätsstreuung zurückzuführen... denn so groß darf die Streuung vor allem bei den Boutique-Gitarren nicht sein...(denn nicht weniger als höchste Verarbeitungsqualität ist ihr Anspruch)
Von der emotionalen Seite her betrachtet ist eine Lowden oder ähnliches natürlich ein ganz feines Spielzeug.
Viele Grüße
Marco
Doch!, ist er. Aber das ist ein anderes ThemaEin Ferrari ist doch auch nicht objektiv 10x besser als ein VW Polo.