Das wollte ich euch nicht vorenthalten: Vor dieser surrealen Szenerie stand ich am Mittwoch Nachmittag beim Joggen im Wald plötzlich. Wer das bewerkstelligt hat und warum? Es gibt keinerlei Hinweise.
da hast Du ja ein prächtiges Exemplar des bereits für ausgestorben gehaltenen Gitarrenbaumes (Arbutus gitarrii, Linné) entdeckt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund, und danke, dass Du diesen mit uns teilst!
Laut Literatur ist der Gitarrenbaum ein bis zu 30 m groß werdender, einzeln stehender Baum mit kräftigem Stamm und ausladender Krone. Bekannt ist er auch für seine bezaubernde Herbstfärbung, die in Fachkreisen als „Sunburst“ bezeichnet wird. Bei älteren Exemplaren ist an der Rinde eine regelmäßige, arttypische Musterung zu erkennen, auch als „Herringbone-Borke“ bekannt. In Süd-China soll es noch ausgedehnte Waldbestände des G. geben – was die hohe Anzahl von auf dem Markt erhältlichen Früchten erklärt. Allerdings soll die Qualität stark schwanken.
Verschiedene Unterarten des G. erreichen nur Strauchgröße mit einer Höhe von etwa 3 – 4 m, auch sind die Früchte deutlich kleiner. Bekannt sind hier die Arten A. mandolinii und A. ukulelii, hierzulande gerne in Musikervorgärten gepflanzt.
Der G. zählt zu den gern gesehenen Frühjahrsboten in der Pflanzenwelt. Wie die Kornelkirsche (Cornus mas) und die Zaubernuss (Hamamelis ssp.) blüht dieser bereits vor dem Blattaustrieb (Jan/Feb). Zur Fruchtreife kommt der G. in unseren Breiten gemeinhin im März bis April. Die frühe und äußerst reichliche Fruchtreife des gezeigten Exemplars scheint mir ein untrügliches Zeichen von Stress zu sein und ist vermutlich auf den auch diese Art bedrohenden Klimawandel zurückzuführen.
Bei genauer Betrachtung scheint der abgebildete G. allerdings eine Hybrid- bzw. Bastard-Variante der „reinrassigen“ Arten A. martinii und A. gibsonii zu sein. Einige der Früchte deuten auch auf die eigentlich nur auf der Iberischen Halbinsel anzutreffenden Art A. iberica ssp flamencii hin - zumeist in Gesellschaft mit der Olive (Olea europea) und der Korkeiche (Quercus suber) anzutreffen. Die Wissenschaft ist sich bis heute uneins, ob diese Hybride auf eine Laune der Natur, den starken Konkurrenzdruck durch andere Baumarten oder auf ein launisches Kreuzungsexperiment eines außer Kontrolle geratenen Gärtners zurückzuführen sind.
Egal, der G. erfreut das Herz und sollte in einer seiner zahlreichen Varianten nicht fehlen im Vorgarten eines jeden ambitionierten Gitarristen.
In diesem Sinne: Carpe diem – pflücke Dir Deine Gitarre!
Mit launigen Musikergrüßen
Heinz
(derzeit mit der Hege und Pflege einiger Sonderzüchtungen des Gitarrenbaumes beschäftigt, wie die recht häufig vorkommende Art A. dreadnoughtii, Stol und die etwas seltenere A. triple-O-ii, Stol)
Schau an, Gitarren werden also nicht "gebaut" sondern "gepflückt".
Ähhhh, Moment mal,was machen eigentlich die ganzen Gitarrenbauer hier im Forum dann denn so den ganzen Tag?????? Den Gitarren beim wachsen zusehen????? Sind die ganzen Bilder mit den Hobeln und Spänen nur Fake-News? Setzen die chinesischen Großproduzenten tatsächlich Vollernter ein und lassen Ihre Instrumente im Übersee-Container nachreifen? Gibt es auch Bio-Gitarren? Kommen alte Gitarren in die Komposttonne? Gibt es E-Gitarren wirklich nur, wenn der Blitz eingeschlagen hat?
da hast Du ja ein prächtiges Exemplar des bereits für ausgestorben gehaltenen Gitarrenbaumes (Arbutus gitarrii, Linné) entdeckt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund, und danke, dass Du diesen mit uns teilst!
Laut Literatur ist der Gitarrenbaum ein bis zu 30 m groß werdender, einzeln stehender Baum mit kräftigem Stamm und ausladender Krone. Bekannt ist er auch für seine bezaubernde Herbstfärbung, die in Fachkreisen als „Sunburst“ bezeichnet wird. Bei älteren Exemplaren ist an der Rinde eine regelmäßige, arttypische Musterung zu erkennen, auch als „Herringbone-Borke“ bekannt. In Süd-China soll es noch ausgedehnte Waldbestände des G. geben – was die hohe Anzahl von auf dem Markt erhältlichen Früchten erklärt. Allerdings soll die Qualität stark schwanken.
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Heinz
(derzeit mit der Hege und Pflege einiger Sonderzüchtungen des Gitarrenbaumes beschäftigt, wie die recht häufig vorkommende Art A. dreadnoughtii, Stol und die etwas seltenere A. triple-O-ii, Stol)
………… da habe ich wohl im Geometrieunterricht nicht aufgepasst! Danke für diesen ausführlichen Exkurs!
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!
Mach doch eine Zettel an den Baum, dass es hier eine Schaar Neugieriger gibt, die gerne etwas über die Hintergründe dieser Aktion erfahren würden, Danke