Bedingt durch ein seltsames Verhalten der Thenarmuskulatur meiner Zupfhand spiele ich seit ich Anfang 20 bin so gut wie alles im Hybridpicking. Wenn ich ohne Plek auch nur kurz normalen Wechselbass spiele verhärtet sich ein Teil der Muskulatur, es schmerzt zwar nicht, doch ich werte diesen Zustand als klares Zeichen meines Körpers, besser sofort mit dieser Bewegung aufzuhören. Sehr schade, da ich mit Anfang 20 - zumindest in meiner Erinnerung

- ganz cool spielen konnte. Und ich wollte auf keinen Fall aufhören, die Idee kam mir, dass ich beim Hybridpicking den Bewegungsimpuls für das Plek (welches den Daumen ersetzt) aus dem Handgelenk hole und somit weitestgehend die gefühlt schädliche Bewegung der Thenarmuskulatur vermeide. Die Idee fand ich gut, habe dann meine Technik entsprechend umgestellt. Jahre später habe ich dann erfahren, dass man dies Hybridpicking nennt, dann habe ich Albert Lees Musik kennengelernt und mir das gute Buch von Assis-Brasil besorgt usw. Dennoch hat das HP für mich klare Grenzen, leider - der tone leidet mitunter sehr da ich mit HP nicht das Maß an Wärme erzeugen kann das ich manchmal gerne im tone hätte. Bestimmte Bewegungen gehen nicht so leicht von der Hand, werden wohl nie so geschmeidig und auch nicht so schnell wie wenn nur mit Fingern gespielt.

Doch für mich ist das immer noch ein prima Kompromiss, viel besser, als wenn ich damals aufgehört hätte.

Und einen großen Vorteil hat diese Technik für mich: Ich kann nahtlos diverse Techniken wechseln: pick&strum, reines strumming, "echtes" Hybridpicking, flatpicking, Tremolo...ein echter Vorteil wenn man in einer entsprechenden Band unterwegs ist.
