Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Moderator: RB
Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Hallo Leute,
in der Überschrift steht eigentlich schon alles. Ich habe bei meiner Thompson Dread leider das sehr häufig auftretende Problem, dass beim Saitenwechseln ständig die Ball-Ends der e-Saite abreißen. Der Bridgepin ist nicht mit einer Kerbe versehen, sondern nur an der Spitze angeschrägt. Natürlich knicke ich die Enden der Saite, so dass sich das Ball-End unter dem Steg verhaken kann.
Beim ersten Stimmen passiert es dann. Ich erhöhe die Saitenspannung dann knallt es und das Ball-End ist abgerissen. Habe schon etlich Elixier-Saitensätze geschrottet. Es ist nicht nur ärgerlich, sondern es wird vor allen Dingen auch richtig teuer. Kennt jemand das Problem?
in der Überschrift steht eigentlich schon alles. Ich habe bei meiner Thompson Dread leider das sehr häufig auftretende Problem, dass beim Saitenwechseln ständig die Ball-Ends der e-Saite abreißen. Der Bridgepin ist nicht mit einer Kerbe versehen, sondern nur an der Spitze angeschrägt. Natürlich knicke ich die Enden der Saite, so dass sich das Ball-End unter dem Steg verhaken kann.
Beim ersten Stimmen passiert es dann. Ich erhöhe die Saitenspannung dann knallt es und das Ball-End ist abgerissen. Habe schon etlich Elixier-Saitensätze geschrottet. Es ist nicht nur ärgerlich, sondern es wird vor allen Dingen auch richtig teuer. Kennt jemand das Problem?
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
... wundert mich, weil bei mir noch nie so passiert. Selten mal oben am Kopf, und da eher bei den dünnen Saiten, seither bin ich da etwas großzügiger und lasse erst mal mehr Wicklungen ohne Spannung bevor es zur Sache geht.
Ich stecke die Saiten in die Brücke mit Überlänge rein, stecke den Pin (Saite in der Nut, klar) nur ein Stück weit rein und ziehe erst mal (mit Gefühl) die Saite an, dass sie sich quasi unten gegen die Decke drückt. Dann schiebe ich den Pin weiter rein und spanne die Saite, dann drücke ich evtl den Pin nochmal nach.
Aber das wirst du wohl auch so machen.
Ich nutze auch gerne die Elixir, würde mich ebenfalls ärgern.... bei den Preisen.
Ich stecke die Saiten in die Brücke mit Überlänge rein, stecke den Pin (Saite in der Nut, klar) nur ein Stück weit rein und ziehe erst mal (mit Gefühl) die Saite an, dass sie sich quasi unten gegen die Decke drückt. Dann schiebe ich den Pin weiter rein und spanne die Saite, dann drücke ich evtl den Pin nochmal nach.
Aber das wirst du wohl auch so machen.
Ich nutze auch gerne die Elixir, würde mich ebenfalls ärgern.... bei den Preisen.
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Hast du einmal die Bridge Pins unterander getauscht? Eventuell übt die untere Schräge ja Druck auf die falsche Stelle der Saite aus?
Ich habe nur Pins mit Kerbe und hatte das Problem noch nie....
Ich habe nur Pins mit Kerbe und hatte das Problem noch nie....
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Auch das Knicken der Saiten ist zu hinterfragen. Eine sanfte Rundung ist ok, ein echter Knick dagegen eine Schwachstelle. Wie eckig ist der Knick ?
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Ich kenne das vom neu auflegen bereits gebrauchter Saiten. Wenn man sie weniger weit in die Mechanik schiebt, so dass der vorhandene Knick gestreckt wird, bricht die Saite mit großer Wahrscheinlichkeit genau dort.
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Ich kenne das Problem bei meinen Gitarren zwar auch nicht, aber vielleicht hilft das: Ich fädle zunächst alle Saiten am Steg ein, so kann ich unter der Decke den korrekten Sitz der Ballends ertasten - trotz Biegung der Saitenenden, einfädeln wie oben beschrieben, Pins mit Nut, glaubt man gar nicht, wie oft doch eine Saite nicht gut sitzt und z.B. das Ballend am Pin-Ende hängen bleibt.
Erst wenn am Steg alles vorbereitet ist ziehe ich die Saiten komplett auf. In Summe spart das sogar Zeit und führt zu einer schneller stimmstabilen Gitarre. Natürlich dehne ich die Saiten nach dem Aufziehen noch. Dann kann ich unmittelbar wieder stimmstabil picken
Erst wenn am Steg alles vorbereitet ist ziehe ich die Saiten komplett auf. In Summe spart das sogar Zeit und führt zu einer schneller stimmstabilen Gitarre. Natürlich dehne ich die Saiten nach dem Aufziehen noch. Dann kann ich unmittelbar wieder stimmstabil picken

Gruß
Jürgen
Meine Gitarren ------------------ Mein youtube-channel
Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
Jürgen
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- Niels Cremer
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Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Das letzte Szenario kann ich nachvollziehen (also wiederholtes Knicken bei gebrauchten Saiten) , aber eine neue Saite sollte man getrost knicken können, immerhin passiert ja genau das am anderen Ende der Saite wenn sie auf die Welle der Mechanik aufgerollt wird. Ich würde auch mal schauen wie die bridge plate (Holzplatte die innen unterhalb der Brücke verleimt ist) aussieht, es gibt auch metallene Zusatzverstärkungen (zB „plate mate“) die die Abnutzung/das Ausfransen der Saitenlöcher unten durch die ball-ends verhindern sollen, evtl gibt‘s da scharfe Kanten die einen Saitenbruch begünstigen/beschleunigen? Würde auf jeden Fall bridge pins mit Schlitz bzw Kerbe besorgen, ich wette dann passiert das nicht mehr!
LG,
Niels
PS: So wie Jürgen das oben beschreibt mach ich das übrigens auch, erst den ordentlichen Sitz aller Saiten an der bridge bzw bridge plate prüfen, dann einfädeln und stimmen ...
LG,
Niels
PS: So wie Jürgen das oben beschreibt mach ich das übrigens auch, erst den ordentlichen Sitz aller Saiten an der bridge bzw bridge plate prüfen, dann einfädeln und stimmen ...
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Niels, das ist ein Unterschied: An der Welle entsteht ein Knick, das war es. Knickst Du am BallEnd, fädelst ein und spannst die Saite, wird der Knick wieder gesteckt und das bringt den Exitus.
- Niels Cremer
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Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Ah, sodale, jetzat, verstehe was du meinst!
LG,
Niels
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Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Hallo Lotti,
ich kenne es nur so, dass man die Saite am entgegengesetzten Ende knickt, nachdem man sie in die Mechanik eingefädelt hat und dann so auf Höhe der nächsten Mechanik, damit die Saite beim Aufwickeln nicht rutschen kann. Am Ballend kenne ich das nicht. Wie will man auch wissen, wo genau der Knick sein soll, damit die Saite gut unterm Steg liegt?
ich kenne es nur so, dass man die Saite am entgegengesetzten Ende knickt, nachdem man sie in die Mechanik eingefädelt hat und dann so auf Höhe der nächsten Mechanik, damit die Saite beim Aufwickeln nicht rutschen kann. Am Ballend kenne ich das nicht. Wie will man auch wissen, wo genau der Knick sein soll, damit die Saite gut unterm Steg liegt?
Droped-D
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Danke, für eure Anregungen. Ich werde mir aber zunächst mal tatsächlich neue Bridgepins holen, bevor ich jetzt wieder einen Satz Saiten ruiniere 
- Bluegrass_63
- Beiträge: 292
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Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Liebe ForumskollegInnen,
vielleicht ein paar Gedanken, um die Probleme der geknickten Saite "unten und oben" etwas zu entwirren - nur meine bescheidene Meinung.
Der Grund die Saiten beim Aufziehen am Ball-Ende etwas rund zu biegen ist, dass diese tatsächlich mit ihrem Ball-end unter der Bridgeplate anliegen und die Pins im konischen Loch verkeilen - die Nut in den Pins ist dabei zusätzlich zu einer Abschrägung am unteren Ende der Pins (bevel) hilfreich.
Führt man die gerade Saite (mit zunehmender Dicke wird es problematischer) ins Stegloch ein und setzt den (unten meist kantigen) Pin so ein, kann es passieren, dass sich diese am unteren Ende des Pins verhakt und diesen aushebelt - schlimmer noch, den Pin zwar verkeilt, aber die Schwingung nicht optimal auf die Decke bringt - von Stimmproblemen ganz abzusehen.
Das Knicken der Saiten an den Wirbeln dagegen hat den Sinn, eine Kante zu bieten, sodass die Saite beim Spannen nicht nachrutscht - ich nutze bis zur tiefen A-Saite einen sogenannten reverse-loop, der mit möglichst wenig Umwicklungen der Stimmachse den festen, stimmstabilen Sitz der Saite garantiert.
Für die meisten Foristen trage ich sicherlich "Eulen nach Athen", aber vielleicht nützt es ja dem ein oder anderen...
Mit musikalisch-kollegialen Grüßen
Heinz
vielleicht ein paar Gedanken, um die Probleme der geknickten Saite "unten und oben" etwas zu entwirren - nur meine bescheidene Meinung.
Der Grund die Saiten beim Aufziehen am Ball-Ende etwas rund zu biegen ist, dass diese tatsächlich mit ihrem Ball-end unter der Bridgeplate anliegen und die Pins im konischen Loch verkeilen - die Nut in den Pins ist dabei zusätzlich zu einer Abschrägung am unteren Ende der Pins (bevel) hilfreich.
Führt man die gerade Saite (mit zunehmender Dicke wird es problematischer) ins Stegloch ein und setzt den (unten meist kantigen) Pin so ein, kann es passieren, dass sich diese am unteren Ende des Pins verhakt und diesen aushebelt - schlimmer noch, den Pin zwar verkeilt, aber die Schwingung nicht optimal auf die Decke bringt - von Stimmproblemen ganz abzusehen.
Das Knicken der Saiten an den Wirbeln dagegen hat den Sinn, eine Kante zu bieten, sodass die Saite beim Spannen nicht nachrutscht - ich nutze bis zur tiefen A-Saite einen sogenannten reverse-loop, der mit möglichst wenig Umwicklungen der Stimmachse den festen, stimmstabilen Sitz der Saite garantiert.
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- Niels Cremer
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Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Ich halte die oben schonmal beschriebene Vorgehensweise (also zunächst (alle) Saiten einführen, Pins (slotted) einstecken, und dann beim leichten von Hand anziehen von innen nachfühlen ob alles sitzt bevor man anfängt, die Saiten mit den Mechaniken tatsächlich aufzuspannen) nach wie vor für die beste Methode. Ein Knick am Ballend könnte evtl. auch die von Lotti beschriebenen Probleme herbeiführen weil dieser ja im dem Bereich bereits gewickelter Saite läge? Das wäre ja so in etwa vergleichbar mit RB's Theorie des zweifachen Knickens. Wie auch immer, ich mach das seit Jahren wie beschrieben und es ist noch nie eine Saite am ball-end gerissen.
LG,
Niels
LG,
Niels
Re: Ständig reißen beim Saitenwechseln die Ball-Ends ab
Ich feile alle meine Pins unten schräg an, so wie Heinz es auch beschreibt und musste noch nie mit meinen zierlichen Händen in die Gitarre hinein. Die Ballends ziehen sich alle von alleine unter die Bridge.
@Lotti, kannst du sagen, wo genau die Saiten reißen? Genau am Steg?
Gruß Ralf
@Lotti, kannst du sagen, wo genau die Saiten reißen? Genau am Steg?
Gruß Ralf
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No Name Stratocaster
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