

Zielsetzung
Nichts motiviert mehr als sichtbarer Erfolg, v.a. dann, wenn wir das Erfolgserlebnis durch unser eigenes Überlegen und Tun herbeigeführt haben. Um ein Erfolgserlebnis als solches überhaupt wahrnehmen zu können ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass wir uns ständig Ziele stecken auf die wir dann hinarbeiten.
Die persönliche Zielformulierung muss möglichst präzise sein:
- nicht so: „besser Gitarre spielen können“
- sondern z.B. so: „Song xy bei der Schulveranstaltung spielen“, „das Solo von Song xy auf Originalgeschwindigkeit spielen“, „Spieltechnik xy beherrschen“, „alle Töne auf dem Griffbrett benennen können“.
VOR jeder Übesession die Ziele definieren! Sonst ist es kein „Üben“ sondern „Spielen“!
Training der Motorik (ca. 25% der eingesetzten Zeit)
Hier geht es um die Erkenntnis, dass Fingerfertigkeit, Koordination, Synchronisation, Kraft, Ausdauer...Motorik trainiert werden muss um in der Lage zu sein, die Dinge auf der Gitarre spielen zu können die ich gerne spielen möchte.
Ein Athlet wird je nach Disziplin z.B. Dehnübungen, Sprints, Langstreckenläufe, Krafttraining usw. machen. Damit er beim Wettkampf bestmöglich vorbereitet bist.
Anlauf zum Hochsprung. Jeder einzelne Schritt ist bereits im Vorfeld geplant, Du weißt, mit welchem Fuß Du den Anlauf starten musst und Deine Schrittlänge damit das richtige Bein den Absprung ausführen kann. Muskeln & Gelenke arbeiten exakt nach Plan. Genau das wird auch beim Gitarrespielen benötigt.
Achtsames, gewissenhaftes Vergegenwärtigen jeder Musizierbewegung. Spielmaterial: Technikübungen, ggf. Etüden. Vgl. z.B. sowas hier
Theorie (ca. 25% der eingesetzten Zeit)
Musiktheorie. Gitarrenspezifische Theorie. Die Erkenntnis, dass wir uns vergegenwärtigen sollten, was genau wir auf der Gitarre tun. Wissen-Aneignung. Auseinandersetzung mit NEUEM Wissen aus Unterricht, aus Büchern, aus Foren

Sichte, sortiere hier den Stoff, den Du ganz konkret in der nächsten Phase aktiv am Instrument erarbeiten möchtest, mache ggf. Notizen. Natürlich ist auch ein Wiederholen / Verfestigen möglich.
Gedankenunterbau:
Soll ich an meinen Stärken oder Schwächen arbeiten?
Aktion (ca. 50% der eingesetzten Zeit)
Die vorbereiteten Inhalte stehen im Fokus unserer Aufmerksamkeit. Wir lassen uns nicht davon abhalten, zielgerichtet an ihnen zu arbeiten.
Gedankenunterbau:
Abgrenzung „Üben“ von „Spielen“
Wir üben zielgerichtet auf ein bestimmtes Ergebnis hin mit dem wir uns bereits theoretisch befasst haben. Wir haben eine sehr konkrete Vorstellung davon was unser Ziel ist.
Beispiele für diesen Bereich:
songs / parts zum playback spielen, Improvisationsübungen, songwriting, schwierige Stelle xy üben, Spieltechnik xy am Beispiel von Song xy üben...das hier erwähnte (sehr) langsame Einüben ist mir dabei ein ständiger Begleiter an den ich mich sehr oft erinnern muss.
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positive Ergebnisse, das Erreichen der gesteckten Ziele = beste Motivation
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So funktioniert das für mich ziemlich gut. Natürlich ist auch jede schöne Aufnahme, jeder erfolgreiche gig, jeder gut besuchte workshop etc. ein Motivationsverstärker.
Die feedbacks meiner Gitarrenfreunde zum Konzept sind durchweg positiv. Ehrlicher Weise hat stets nur ein geringer Prozentsatz Bock, sich intensiv mit der Methode auseinanderzusetzen.
