Spannung bei Stahlsaiten?
Moderator: RB
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Spannung bei Stahlsaiten?
Bei Nylonsaiten ist das ganz einfach, wenn man Ersatz benötigt. Durch die standardisierte Unterteilung weicher, normaler und harter Spannung hat man schnell den richtigen Ersatz zur Hand, da der Durchmesser für die Spannung keine Rolle spielt. Aber wie ist das bei Stahlsaiten? Ich hatte für eine geliehene Westerngitarre einen 012er Satz aufgezogen und benötige neue Bässe. Reicht es aus, wenn man sagt, man möchte die Bässe aus einem 012er Satz oder muss man den Durchmesser exakt angeben?
Danke vorab.
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Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
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Bernd
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Hallo Bernd,
die Saitenhersteller haben alle ihre eigene Vorstellung von "hart", "mittel" und "weich", sowohl bei Stahl- wie auch bei Nylon- oder Carbon-Saiten. Standardisiert ist da gar nichts.
Selbstverständlich spielt der Durchmesser der Saite, bei Stahl- und bei Nylonsaiten, eine ganz wesentlliche Rolle – was sollte es denn, außer den verwendeten Materialien, sonst sein? Außerdem spielt bei umsponnenen Saiten noch die Stärke des Innendrahtes bzw. Nylonseidenkerns sowie die Stärke und das Material des Umspinnungsdrahtes eine Rolle. Somit gibt es sehr viele verschiedene Möpglichkeiten die Spannung einer Saite zu beeinflussen. Die gekonnte Zusammenstellung der unterschiedlich gefertigten Saiten ist demenstprechend die Aufgabe der Saitenhersteller und darum klingen die Saiten von Hersteller A anders als die von Hersteller B.
Bei blanken Saiten und gleichem Material sind die Unterschiede also marginal, die Spannung muss bei gleichem Durchmesser die gleiche sein, da das spezifische Gewicht identisch ist. Bei umsponnenen Saiten sind die Unterschiede dagegen immens. Außerdem kommen die unterschiedlichen Ansichten zum tragen. Bei elixier ist ein .024-er Saite eine mittelharte G-Saite, bei Dean Markley eine weiche. D'Addario unterscheidet drei Spannungen bei Nylonsaiten, Hannabach dagegen fünf bzw. sechs.
Lange Rede kurzer Sinn: Du kannst natürlich in den Laden gehen und Bässe für einen 12er-Satz kaufen – sie werden funktionieren. Wenn man aber Wert auf die richtige Saite für sein Instrument legt, dann muss man sich damit beschäftigen. Die Unterschiede sind groß, die Instrumente sind unterschiedlich, die Mensur, Deckenstärke, Bebalkung, Bauart spielen eine Rolle, und der Spieler und die gespielte Musik natürlich auch. Was für Schülerinstrumente OK ist ("was billiges in mittel oder weich"), ist es für ein Meisterinstrument definitiv nicht. Insbesondere zu harte Saiten können ein Instrument tonlich völlig blockieren. Das gilt für Stahlsaitengitarren, aber noch viel mehr für Konzertgitarren. Wer es sich da zu einfach macht verschenkt viel Potential seines Instrumentes.
Bei Sprüchen wie "hab ich immer schon genommen, sind aber billig, halten aber länger als andere, hatte schon mein Lehrer" etc. pp. müßten sich jedem Gitarrenbauer die Fußnägel kringeln. Leider haben viele Gitarrenbauer von Saiten ebensowenig Ahnung wie etliche Spieler, was sich bei den (Schüler-)Gitarren-Tests der EGTA Deutschland immer wieder beweist und dort ständiger Kritikpunkt ist. Die Saitenhersteller machen die Verwirrung allerdings komplett, da sie unterschiedliche Angaben zu ihren Saiten machen. Mein Gitarrenlehrer hat drei verschiedene Saitenrechner von drei Herstellern, und alle zeigen unterschiedliche Werte zum Saitenzug an... Lediglich bei blanken Stahlsaiten stimmen die Angaben leidlich überein.
Gruß, Oli
(der für die meisten seiner Instrumente die richtigen Saiten gefunden hat)
die Saitenhersteller haben alle ihre eigene Vorstellung von "hart", "mittel" und "weich", sowohl bei Stahl- wie auch bei Nylon- oder Carbon-Saiten. Standardisiert ist da gar nichts.
Selbstverständlich spielt der Durchmesser der Saite, bei Stahl- und bei Nylonsaiten, eine ganz wesentlliche Rolle – was sollte es denn, außer den verwendeten Materialien, sonst sein? Außerdem spielt bei umsponnenen Saiten noch die Stärke des Innendrahtes bzw. Nylonseidenkerns sowie die Stärke und das Material des Umspinnungsdrahtes eine Rolle. Somit gibt es sehr viele verschiedene Möpglichkeiten die Spannung einer Saite zu beeinflussen. Die gekonnte Zusammenstellung der unterschiedlich gefertigten Saiten ist demenstprechend die Aufgabe der Saitenhersteller und darum klingen die Saiten von Hersteller A anders als die von Hersteller B.
Bei blanken Saiten und gleichem Material sind die Unterschiede also marginal, die Spannung muss bei gleichem Durchmesser die gleiche sein, da das spezifische Gewicht identisch ist. Bei umsponnenen Saiten sind die Unterschiede dagegen immens. Außerdem kommen die unterschiedlichen Ansichten zum tragen. Bei elixier ist ein .024-er Saite eine mittelharte G-Saite, bei Dean Markley eine weiche. D'Addario unterscheidet drei Spannungen bei Nylonsaiten, Hannabach dagegen fünf bzw. sechs.
Lange Rede kurzer Sinn: Du kannst natürlich in den Laden gehen und Bässe für einen 12er-Satz kaufen – sie werden funktionieren. Wenn man aber Wert auf die richtige Saite für sein Instrument legt, dann muss man sich damit beschäftigen. Die Unterschiede sind groß, die Instrumente sind unterschiedlich, die Mensur, Deckenstärke, Bebalkung, Bauart spielen eine Rolle, und der Spieler und die gespielte Musik natürlich auch. Was für Schülerinstrumente OK ist ("was billiges in mittel oder weich"), ist es für ein Meisterinstrument definitiv nicht. Insbesondere zu harte Saiten können ein Instrument tonlich völlig blockieren. Das gilt für Stahlsaitengitarren, aber noch viel mehr für Konzertgitarren. Wer es sich da zu einfach macht verschenkt viel Potential seines Instrumentes.
Bei Sprüchen wie "hab ich immer schon genommen, sind aber billig, halten aber länger als andere, hatte schon mein Lehrer" etc. pp. müßten sich jedem Gitarrenbauer die Fußnägel kringeln. Leider haben viele Gitarrenbauer von Saiten ebensowenig Ahnung wie etliche Spieler, was sich bei den (Schüler-)Gitarren-Tests der EGTA Deutschland immer wieder beweist und dort ständiger Kritikpunkt ist. Die Saitenhersteller machen die Verwirrung allerdings komplett, da sie unterschiedliche Angaben zu ihren Saiten machen. Mein Gitarrenlehrer hat drei verschiedene Saitenrechner von drei Herstellern, und alle zeigen unterschiedliche Werte zum Saitenzug an... Lediglich bei blanken Stahlsaiten stimmen die Angaben leidlich überein.
Gruß, Oli
(der für die meisten seiner Instrumente die richtigen Saiten gefunden hat)

Hallo, für meine E-Git nehme ich 10ner D'Addario, da steht auf der Packung:
e-0.010inch-0.25mm-7.35kg
b-0.013-0.33-6.98
G-0.017-0.43-7.53
D-0.026-0.66-8.34
A-0.036-0.91-8.84
E-0.046-1.17-7.94
25,5"-648mm Mensur
Bei Westernsaiten 11er, 12er wird es mehr sein, auf den Martinsaiten
steht aber der Zug nicht d'rauf (nur11-15-23-32-42-52).
Grüße V.H.
e-0.010inch-0.25mm-7.35kg
b-0.013-0.33-6.98
G-0.017-0.43-7.53
D-0.026-0.66-8.34
A-0.036-0.91-8.84
E-0.046-1.17-7.94
25,5"-648mm Mensur
Bei Westernsaiten 11er, 12er wird es mehr sein, auf den Martinsaiten
steht aber der Zug nicht d'rauf (nur11-15-23-32-42-52).
Grüße V.H.
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Hallo, klar billiger bei 10 Sätzen :
http://saitenkatalog.de/shop1/product_i ... c207f2956f
MMn bringen Einzelsaiten nur 'was bei Open-T. oder wenn man halt testen will.
Manche E-Gitarristen "mischen" auch.
V.H.
http://saitenkatalog.de/shop1/product_i ... c207f2956f
MMn bringen Einzelsaiten nur 'was bei Open-T. oder wenn man halt testen will.
Manche E-Gitarristen "mischen" auch.
V.H.
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- Registriert: Sa Jul 14, 2007 1:04 pm
Hallo,
Konzertgitarristen "mischen" auch sehr häufig, wenigstens zwischen Bässen und Diskant. Die meisten Gitarristen die ich kenne, mischen, und John Williams ist da nur ein prominentes Beispiel. Manche mischen sogar innerhalb des Diskants noch mal. Hannabach z.B. bietet von Haus aus 3er-Sätze für Bass und Diskant an – wohl nicht ohne Grund.
Im Durchschnitt haben Nylonsaiten eine Zug zwischen 5,5 und 8,5 Kilo, Stahlsaiten etwa 30-50% mehr. Ein.012er-Satz Stahl entspricht einem harten Satz in Nylon, bringt aber einen Zug von ca. 11 kg (im Diskant etwas weniger, in den Bässen manchmal noch mehr) gegenüber einem Zug von ca. 7.5-8 kg – pro Saite.
Gruß, Oli
Konzertgitarristen "mischen" auch sehr häufig, wenigstens zwischen Bässen und Diskant. Die meisten Gitarristen die ich kenne, mischen, und John Williams ist da nur ein prominentes Beispiel. Manche mischen sogar innerhalb des Diskants noch mal. Hannabach z.B. bietet von Haus aus 3er-Sätze für Bass und Diskant an – wohl nicht ohne Grund.

Im Durchschnitt haben Nylonsaiten eine Zug zwischen 5,5 und 8,5 Kilo, Stahlsaiten etwa 30-50% mehr. Ein.012er-Satz Stahl entspricht einem harten Satz in Nylon, bringt aber einen Zug von ca. 11 kg (im Diskant etwas weniger, in den Bässen manchmal noch mehr) gegenüber einem Zug von ca. 7.5-8 kg – pro Saite.
Gruß, Oli