Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Pappenheim »

berndwe hat geschrieben:
Mi Jul 10, 2024 9:44 am
Eine Frage noch zu eurem Setup mit dem Summensignal fürs Monitoring: habt ihr getrennte Lautstärke für Bühne und Saal
Ja, haben wir, das ist getrennt.
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Sperris
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Sperris »

Sorry Pappe,

aber ich glaube nach wie vor, dass der Ansatz falsch ist. Ich brauche meinen individuellen Monitorsound, da ich z.B. dichter an meinem Amp stehe als der Basser. Wenn du an der Summe FOH was änderst, ändert sich auch mein Monitorsound. Dem einen ist die Gitarre zu laut, dem anderen zu leise. Ohne Soundmenschen von der Bühne aus zu mischen ist immer ein Kompromiss. Ich spiele in unserer Kombo beim Soundcheck einen kleinen Loop ein und der Rest der Kombo steigt mit ein. Dann gehe ich nach vorne und pegel den FOH Sound ein. Das bleibt dann so, bis mir jemand sagt, dass dieser oder jener Kanal lauter oder leiser muss. Wie viele Auxwege hast du denn am Pult? Wäre es eine Möglichkeit, dass nur du die Summe bekommst und die anderen Musiker ihren eigenen Monitorsound?

Aber um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen. Ich würde immer aktive Monitore nehmen. Ich halte auch nicht viel von irgendwelchen Amps, die als Monitor genutzt werden sollen aber eigentlich nicht dafür ausgelegt sind. Und in meinem Alter ist dabei die Größe und das Gewicht von entscheidender Bedeutung.

Gruß Ralf
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wuchris
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von wuchris »

Hi Pappenheimer,

auch wenn du es schon geschrieben hast, dass In-Ears ausscheiden: ich würde nie wieder ohne spielen wollen.

1. die aktuellen Digital-Mischer machen es möglich: jeder hat seinen eigenen Monitor-Sound, ohne den anderen zu stören
1.1 mit weniger Aux-Wegen: auch hier kann man viel machen, wenn sich die richtigen Leute einen Mix teilen
2. die Technik ist denkbar simpel: kabelgebunden
3. es ist günstig bis billig: Preamp und Ohrstöpsel pro Person unter 150 Euro
4. man hört sich endlich wirklich
5. Hindernissfrei ist man nur, wenn man alles mit Funk spielt, ansonsten hast eh ein Kabel an der Gitarre/Mikro. Und selbst bei etwas Bewegung während der Performance hat mich das Kabel bisher nie wirklich gestört. Hängt halt hinten "aus der Hose raus".
6. man hört sich auch mit einem In-Ear sehr gut, wenn es richtig eingestellt ist
7. man hat so viel weniger Lärm auf der Bühne und kein Problem mehr mit Rückkoppungen
8. siehe 2.: kostet ja fast gar nix.
9. wenn man sich richtig hört, singt man weniger laut und kann länger. Auch die Gitarre höre ich so, wie es sein soll. Auf den Mix muss man sich eben verlassen können. Dafür gibt es den soundcheck. Wenn keiner an seinem Master-Volumen rumdreht und mehr zum Mikro/Mischpult schickt, sollte das auch passen. Ich kenne keine "bessere" Band, bzw. hab noch in keiner gespielt/ausgeholfen, die da nach dem soundcheck noch groß rumdreht.

Ich würde das echt mal probieren um es dann ausschließen zu können.
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Holger Hendel
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Holger Hendel »

Auch wenn es nichts mit dem Thema zu tun hat: was wuchris geschrieben hat. Diese ganzen Diskussionen, wie man möglichst differenziert verschiedene Signalquellen auf unterschiedlichen Lautsprecherboxen abgebildet bekommt, und das alles bei horrenden Lautstärken... :lol: wild - und sehr befremdlich, wenn man ie gewohnt ist, v.a. 3D-ie (KLANG). Und das ganze Geschleppe, und der Platzbedarf, und die Zeit für den Monitorsoundcheck...aber v.a. die Lautstärke. Ich bin knapp über 40 und weiß, dass ich einige Jahre meinem Gehör definitiv durch lautes Musizieren geschadet habe. Mit ie ist das absolut nicht nötig, etwas über Zimmerlautstärke und go.
jeder will seine Umgebung hindernisfrei wahrnehmen können.
Absolut 0 Problemo: Dazu würdet ihr einfach pro Bühnenseite ein sog. Atmo-Mic stellen. Diese sind ins Publikum gerichtet und fangen zuverlässig die Mitklatsch- und Mitsingversuche und ggf. auch Bierbestellungen aus dem Publikumsraum mit ein. :lol: Wir haben sowas, ich habe sie zu 0% auf dem Mix liegen da ich der Überzeugung bin, auch ohne die Geräusche des Publikums zu verstehen, wie es um die Stimmung vor der Bühne steht. Ich konzentriere mich lieber auf die Musik, doch da hat jeder seine eigene Herangehensweise. Mit ie-Technik hat man auf jeden Fall die Möglichkeit, auch akustisch die Situation vor der Bühne wahrzunehmen. Und zwar ggf. auch so dosiert, dass es zur eigenen Arbeitsweise passt (Lautstärkenanpassung).
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thust
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von thust »

bzgl Atmos. Ich finde, das über das Gesangs, bzw. die Drum Mikros genug "Nebengeräusche" eingefangen werden.
Ich (Solo) benutze das InEar Monitoring auch nicht immer, wenn ich aber mal wieder in der Mitte einer Familienfeier o.ä. musizieren darf, bin ich heilfroh, dass ich mir meine Musik direkt aufs Ohr geben kann. Ansonsten wäre das musizieren unter solchen Bedingungen oft wie ein "Blindflug".
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Pappenheim
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Pappenheim »

Sperris hat geschrieben:
Do Jul 11, 2024 9:26 am
Aber um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen. Ich würde immer aktive Monitore nehmen. Ich halte auch nicht viel von irgendwelchen Amps, die als Monitor genutzt werden sollen aber eigentlich nicht dafür ausgelegt sind. Und in meinem Alter ist dabei die Größe und das Gewicht von entscheidender Bedeutung.
Ja, bei mir leider auch... :?

Danke für eure Inputs! In zwei Wochen haben wir wieder einen Auftritt, da werde ich ein bisschen rumprobieren. Nur so viel: meine Bandkollegen wollen alle den Gesamtmix am Monitor, und das Ganze möglichst laut. Die stehen da drauf. Ich übrigens auch :guitar1: Die Frage wird sein, ob jeder nochmal die 0,38 k Kohle investieren will, damit wir eine stringente Monitorkette haben. In-Ear haben wir alle ausgeschlossen, da sind wir uns einig. Mal sehen...
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Holger Hendel
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Holger Hendel »

Viel Glück! :guitar1:
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berndwe
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von berndwe »

Pappenheim hat geschrieben:
Sa Jul 20, 2024 8:09 am
Die Frage wird sein, ob jeder nochmal die 0,38 k Kohle investieren will, damit wir eine stringente Monitorkette haben. In-Ear haben wir alle ausgeschlossen, da sind wir uns einig. Mal sehen...
Es kann ja im Grunde jeder deiner Bandkollegen für sich entscheiden ob er da investieren will. Du hast ja deinen guten Monitor und guten Sound?

An der von dir angepeilten Lösung würde mich persönlich das Gewicht doch etwas stören. Die ist ja genauso schwer wie die von dir zu recht beklagte 120er von the t.box. Letztere hatte ich übrigens auch mal und habe sie am Ende gerade wegen des Gewichts verkauft. Ich nutze jetzt eine Bose S1 Pro - im Bild rechts unten zu sehen. Die klingt sehr gut und ist nicht viel schwerer als ein Sixpack Bier.

Bild

(Ob sie auf der Bühne den von euch gewünschten Schalldruck erzeugen kann, kann ich nicht beurteilen. Ich selbst hänge immer noch dem Irrglauben an, dass es auf der Bühne möglichst nicht so laut sein sollte).
Zuletzt geändert von berndwe am Sa Jul 20, 2024 10:41 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Pappenheim
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Pappenheim »

Ah, Holgerle. Danke! :D
Holger Hendel hat geschrieben:
Mo Jul 15, 2024 10:08 am
...aber v.a. die Lautstärke. Ich bin knapp über 40 und weiß, dass ich einige Jahre meinem Gehör definitiv durch lautes Musizieren geschadet habe. Mit ie ist das absolut nicht nötig, etwas über Zimmerlautstärke und go.
Naja du spielst bestimmt um ein Vielfaches mehr als ich auf der Bühne. Wir hatten vor Corona um die 10 Auftritte pro Jahr, jetzt sind es nur noch zwei. Corona hat uns da einen reingewürgt, davon werden wir uns wohl nicht mehr auf das Ausmaß vor Corona erholen. Und unser Stammwirt hat zugesperrt, das war unser jährliches Heimspiel, gibts auch nicht mehr.

Was ich damit sagen will: von zwei Mal ordentlich Bühnenbeschallung wird man nicht taub. Außerdem ist es bei mir ohnehin schon zu spät. Ich hab einige Jahre meinem Gehör weniger durch lautes Musizieren geschadet, sondern vielmehr durch jahrelanges, über Gebühr lautes Konsumieren von Schwermetall :oops: :wink:

@Berndwe: Ja, mein Dynacord macht was er soll. Der ist gewichtsmäßig auch nicht wirklich ein Problem, weil auch schön kompakt. Aber die Bose S1 pro klingt interessant.... :)
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berndwe
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von berndwe »

Nicht dass du denkst ich will dich zu einem Kauf animieren. :wink:
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Holger Hendel
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Holger Hendel »

Haja, Pappe...der Roggenrohl ist halt kein Lehnstuhl net. :lol: Und es ist ja auch Fakt, dass wir Dinge, die wir eh schon gern hören in Laut noch viel lieber hören. :lol: Ich verstehe also durchaus das Bedürfnis der Kollegen nach konventionellem monitoring.

Ich schließe meine ie-Werbeveranstaltung mit dem guten Rat, in ´ner ruhigen Minuten mal diese app...

https://www.klang.com/product/klangapp/

...bei Nutzung der besten zur Verfügung stehenden Kopfhörer auszuprobieren. Möglichst natürlich ie-Ohrhörer, dann hat man ungefähr eine Ahnung, wohin die Reise gehen könnte, wenn die ganze Kapelle mitzieht.
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Ugorr
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Ugorr »

Moin.
Ich nutze in einer BigBand eine Yamaha Stagepass 1k als Sidefill und Monitor. Das reicht ganz prima für Proben und sogar kleine Gigs.
Die Stagepassserie nutze ich in verschiedensten Konstellationen, oft als Sidefill/Monitor für die Akustikband. Klingt, ist leicht und sehr flexibel. Nicht von den "kleinen" Wattangaben täuschen lassen, Yamaha scheint da sehr konservativ zu kommunizieren.

Wenn sowieso alle den selben Mix wollen: Sidefills von Vorne und ggf kriegt der Drummer noch was extra.

Und wenn Du schon im Preisbereich einer Bose S1 nachdenkst: Kauf doch was gut klingendes: RCF, EV Einstiegsboxen, Yamaha...

Und warum mietet ihr nicht was Ordentliches zu? MIndestens zum Testen würde ich das doch tun.

Neil Young hat übrigens auch eine kleine PA von Yamaha als seine Monitoranlage auf der Bühne. Aber der ist vermutlich schon taub.
Gruß
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Niels Cremer
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Niels Cremer »

Pappenheim hat geschrieben:
Sa Jul 20, 2024 10:40 am
Was ich damit sagen will: von zwei Mal ordentlich Bühnenbeschallung wird man nicht taub.
Man könnte natürlich auch sagen für zwei Mal im Jahr lohnt sich weder die Anschaffung neuer Monitore, noch die ganze Diskutiererei darüber, aber nüja, ist ja ein Diskussionsforum … :wink:

LG,
Niels
wuchris
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von wuchris »

Pappenheim hat geschrieben:
Sa Jul 20, 2024 8:09 am
In-Ear haben wir alle ausgeschlossen, da sind wir uns einig. Mal sehen...
Mir ist es ja egal, wie ihr euch hört (oder nicht) und ich hab auch nichts davon, wenn ihr euch IE zulegt, aber mich würde es einfach interessieren, wieso man den absoluten, unangefochtenen Standard (IE) kategorisch ablehnt, ohne es ausprobiert zu haben?
Also, warum?
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Pappenheim
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Re: Frage an die PA-Fachleute: aktiver oder passiver Monitor?

Beitrag von Pappenheim »

Keiner will die lästigen Stöpsel im Ohr;
Keiner will noch mehr Kabel, also wenn dann nur Funk und die gscheiten Systeme sind teuer, auch gscheite Ohrhörer sind teuer;
Mehr technische Anforderung hinsichtlich Monitorsignal(e), also würde sich für mich alles noch mehr verkomplizieren;
Kommunikation in der Band untereinander ist viel schwieriger weil Stöpsel im Ohr;
Interaktion mit dem Publikum wird schwieriger wegen der Stöpsel im Ohr, also braucht man 2 Audience-Mikrophone, also wieder alles noch komplizierter.

Wie gesagt, waren die beiden ursprünglichen Fragen jene, ob 1. ich an den Master B-Ausgangs des Mischpults auch passive Monitore anschließen kann weil leichter und billiger - gut, das hätten wir geklärt, das geht NICHT.

Und 2. welche Monitorboxen empfehlenswert wären, da stünden jetzt mal die Bose (leicht und klein, aber teuer), oder der "the box" Nachbau von meinem Dynacord (größer und schwerer, aber billiger) im Raum.

Gleichzeitig wies mich ein Forumianer auf den nicht zu leugnenden Umstand hin, dass sich der ganze Aufwand für 2 Auftritte im Jahr eigentlich nicht wirklich lohnt. Dem wäre entgegenzutreten, dass es durchaus auch wieder mehr Gigs werden könnten, und ich auch bei nur 2 Gigs mit anständigem Equipment spielen will.
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