Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

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Yens
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Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Yens »

Hallo

Meine Lakewood M32CP zeigt seit einigen Monaten ein seltsames Verhalten. Die G-Saite scheppert bei starkem Anschlag metallisch, es klingt ein bisschen wie bei einer Sitar. Ich spiele vor allem mit Plektrum, starke Anschläge kommen da öfter vor und es stört ordentlich.

Klar, Kontakt mit einem Bund, will man zuerst denken. Der Effekt tritt bei offen gespielter Saite ein, aber jeweils auch, wenn man die Bünde vom ersten bis hinauf etwa zum 14. oder 15. Bund greift, erst da hörts auf. Die Abstände zum jeweils nächsten Bund sind schon vorher sichtlich groß - unwahrscheinlich, dass da Kontakt entsteht. Und dass da zwischendrin ein Bund zu hoch steht, kann man mit der Methode eigentlich auch ausschließen. Den Hals hab ich vermessen, nach Lakewood-Vorgaben ist die Krümmung okay.

Ich habe die Stegeinlage mal umgedreht, so dass die G-Saite über den erhöhten Teil läuft, über den sonst die Basssaiten laufen, um ausscheiden zu können, ob an der Auflagestelle der Saite auf der Stegeinlage etwas nicht stimmt. Keine Änderung. Obwohl die Saite dann ja auch noch steiler ansteigt und damit einen noch höheren Abstand zu den Bünden hat.

Ich habe im Inneren geschaut, ob irgendwas mitschwingt, habe Buchse und Batteriefach herausgenommen, keine Änderung. Die Mechaniken sitzen auch fest, da schnarrt nichts. Tonabnehmersystem ist überall fest verbaut, metallische Teile, die den metallischen Scheppersound hervorbringen könnten, gibt es im Inneren sonst nicht.

Und natürlich, neue Saiten aufzuziehen, ändert auch nix.

Die H-Saite zeigt ganz wenig einen ähnlichen Effekt, sonst keine Saite.

Nun kann vielleicht noch die Schwarmintelligenz der Fingerpicker helfen. Irgendwelche Ideen?

Danke für alle Anregungen

Jens
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Rumble
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Rumble »

Moin,

mal geschaut ob vielleicht am Tuner die Unterlegscheibe ein bisschen rasselt? Sitzt da alles fest.

Das kam erst nach einiger Zeit? Vorher die Saiten gewechselt? Sitzt die Saite ordentlich im Steg?
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JazzDude
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von JazzDude »

Rumble hat geschrieben:
Sa Sep 14, 2024 7:21 am
Sitzt die Saite ordentlich im Steg?
Das wäre auch meine Vermutung, manchmal klappert das Ballend in der Schlaufe.
Sitareffekt wegen nicht punktförmiger Auflage der Saite auf der Stegeinlage hast du ja ausgeschlossen.
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gruhf
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von gruhf »

Steck doch mal den Halsstabschlüssel ein und schlag dann die Saiten an, eventuell schwingt der truss rod mit?
Frithjof
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Frithjof »

Diese Woche habe ich bei meiner 000-15SM 5 der 6 Buttons an den Mechaniken mit Sekundenkleber neu gesichert nachdem ich ein ähnliches Phänomen bei Flageolets der Basssaiten am 12. Bund hatte. Erste Panik bei mir war TrussRod.
Stur Vorgehen beim Ausschlussprinzip hilft: von oben nach unten oder umgekehrt ale möglichen Ursachen checken. Am headstock besonders gemein: Geräusche müssen nicht an der Mechanik der G-Saite entstehen sondern werden von ihrer Schwingungsfrequenz verursacht. Also auch alle anderen Mechaniken checken. Durch zweite Person unterstützen lassen, wenn die fehlende eigene dritte Hand bewegliche Teile am Headstock dämpfen soll.
Kann mich irre machen so ein Geräusch, das ich nicht sofort finde und womöglich teuer werden könnte.

Good luck und viel Erfolg beim weitersuchen

Frithjof
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Yens
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Yens »

gruhf hat geschrieben:
Sa Sep 14, 2024 8:48 am
Steck doch mal den Halsstabschlüssel ein und schlag dann die Saiten an, eventuell schwingt der truss rod mit?
Wenn ja, wie finde ich es dann raus, wenn ich den Schlüssel einstecke? Was müsste dann auftreten?
gruhf
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von gruhf »

Yens hat geschrieben:
Sa Sep 14, 2024 11:04 am
gruhf hat geschrieben:
Sa Sep 14, 2024 8:48 am
Steck doch mal den Halsstabschlüssel ein und schlag dann die Saiten an, eventuell schwingt der truss rod mit?
Wenn ja, wie finde ich es dann raus, wenn ich den Schlüssel einstecke? Was müsste dann auftreten?
Der eingesteckte Schlüssel verändert die Masse des Halsstabs und verschiebt damit im Prinzip dessen Eigenfrequenz bzw. dämpft z.B. eine lockere Mutter am Halsstab. Falls das tatsächlich die Ursache für das von Dir beschriebene Geräusch wäre, sollte es sich mit eingestecktem Schlüssel anders anhören oder verschwinden.
Martini
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Martini »

Hallo,

ich hatte das auch mal bei einer Lakewood.
Ich hab die Gitarre zu Lakewood geschickt.
Die sagten, dass die Saite zu tief in der Sattelkerbe sitzt
und dadurch diese Geräusche entstehen.
Die haben einen neuen Sattel gemacht. Alles gut. Kein Geräusch mehr.

Grüße

Martin
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Yens
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Yens »

Martini hat geschrieben:
Sa Sep 14, 2024 6:01 pm
Hallo,

ich hatte das auch mal bei einer Lakewood.
Ich hab die Gitarre zu Lakewood geschickt.
Die sagten, dass die Saite zu tief in der Sattelkerbe sitzt
und dadurch diese Geräusche entstehen.
Die haben einen neuen Sattel gemacht. Alles gut. Kein Geräusch mehr.

Grüße

Martin
Wie lange dauert das denn eigentlich, inklusive Versand?
Es335
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Es335 »

Einen neuen Sattel kann eigentlich jeder Gitarrenbauer problemlos anfertigen. Dafür muss man keine Gitarre aufwändig zum Hersteller schicken. Geschickte „Heimwerker“ machen das sogar selber! :D

Wenn es sich um eine Problem wie beschrieben handelt, nennt man das neudeutsch Back-Buzz. Das kann man einfach dadurch feststellen, dass man die fragliche Saite hinter dem gegriffenen Finger mit einem anderen Finger abdämpft. :wink:
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Rumble
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Rumble »

Der Sattel, bzw. die Sattelkerbe kann natürlich auch immer eine Stelle für "Sitar ähnliche Effekte" sein.
Dann sollte die Kerben aber eher zu breit sein. Wenn/dann war das aber wahrscheinlich auch von Anfang an so.

Hast du mal mal geschaut ob die G-Saite auch irgendwie aus der Reihe tanzt wenn du mal einen Kapo in unterschiedlichen Bünden drauf hast?

Wenn die das bereits seit Monaten stört, warum hast du sie denn nicht mal bei einem Gitarrenbauer checken lassen?
Das nervt doch? ;-)
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HR
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von HR »

Wenn aber das Geräusch auch bei einer gegriffenen Saite auftritt, ist doch der Sattel nicht mehr beteiligt. Oder täusch' ich mich da?
lg
HR

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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Gitarrenmacher »

HR hat geschrieben:
So Sep 15, 2024 7:18 am
Wenn aber das Geräusch auch bei einer gegriffenen Saite auftritt, ist doch der Sattel nicht mehr beteiligt. Oder täusch' ich mich da?
Wenn das Störgeräusch auf "Backbuzzing" beruht schon.
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von Armin Dreier »

Wenn der Sitarsound ab dem 1. Bund aufwärts bestehen bleibt, dann liegt das das meitens an der Stegeinlage. Die Saite liegt dann nicht auf der vordersten Kante auf sondern kurz dahinter. Das ist meist nur mit der Lupe erkennbar. Dass der Effekt in den hohen Lagen verschwindet ist typisch. Der Winkel zur Stegeinlage ändert sich. Das führ immer dazu dass sich der Auflagepunkt minimal verschiebt und dann ein klarer Ton kommt.
Das kann Dir ein Gitarrenbauer normalerweise schnell beheben.

LG
Armin
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JazzDude
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Re: Mysteriöses Scheppern der G-Saite an Lakewood, keine Ursache erkennbar

Beitrag von JazzDude »

Huch, Armin Dreier, der Gitarrenbauer? Herzlich willkommen!
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