Meine Versuche, einen Text über eine Melodie zu legen, waren allesamt ziemlich kläglich und hatten mehr etwas von einem umgedichteten Mike-Krüger-Song.

Deswegen habe ich diese Versuche bislang alle verworfen und mache es auf die andere Weise.
Für unsere Gruppe habe ich aber schon öfter mal alte Gedichte vertont.
Dabei achte ich auf folgende Dinge:
- die Stimmung der Musik muss zu meiner Interpretation des Gedichtes passen
- der Takt muss zum Versmaß des Gedichtes passen
- der Rhythmus und die Melodie des Liedes muss gut zum Text passen, sowohl vom Sprachrhythmus als auch zu Aussage. Ich meine, dass der Text wie selbstverständlich in die Melodie passen muss und nicht holpern darf, es sei denn, diese Holpern ist beabsichtigt und soll etwas betonen
- wenn der Text einen besondere Stelle enthält, sollte die Musik diesen betonen, also nicht mit zu eingängiger Melodie diese Stelle übergehen, sondern sie hervorheben.
-wenn es einfacher Text ist, sollte die Melodie auch eingängig sein und wenn es ein schwerer Text ist, sollte die Melodie und der Rhythmus das auch wiedergeben.
Kurz und gut: die Musik muss den Text unterstützen und ihm keine Zwangsjacke anlegen. Ich persönlich mag "halbgare" Reime gar nicht. Dann würde ich eher auf Reime ganz verzichten. Es muss schon alles "gut sitzen" und nicht wackeln.

Wenn das nicht geht, würde ich das Konzept ändern und mir was Neues überlegen, evtl. ohne Reime oder Sprechgesang oder, oder, oder... Aber wenn's nicht wirklich passt, wirkt es ja auch nicht.
Das sind die Dinge, auf die ich achte, wenn ich so etwas probiere. Die meisten Versuche klappen nicht, aber ein paar wenige schöne Sache sind dabei schon herausgekommen.