Volkmar hat geschrieben:Vielleicht macht sie dich zu ihrem Sklaven und du wirst ihr hörig...
Der Kleinen wäre ich auch gerne hörig - Bert, lass hören, wie das WE war.
Gruß
Jürgen
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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
Meine Güte, ich hatte von Besuch gesprochen, nicht von Hochzeit. Phänomene der Hörigkeit und die Rituale der Damen, die so besucht, sind mir fremd. Bei uns wohnen nur anständige Leute.
Aber ich musste erkennen, dass die Weisheit meiner Mutter "nur innere Werte zählen "mal wieder völlig neben der Realität lag. Geschunden und geprägt durch die Frauenbewegung der achtziger Jahre, gebe ich hier unumwunden zu: ich achte sehr, sehr stark auf Äußerlichkeiten.
Diese Gitarre ist einfach nur schön! Selbst im schwachen Licht meiner Energiesparlampen war von Anfang an ein Glanz zu spüren, der mir ein gewisses Gefühl der Wärme gab.
Poesie an die Seite: schließlich und endlich habe ich diese Gitarre in die Hand genommen und das getan, was wir alle mit Gitarren tun... ich habe darauf gespielt!
Zunächst kam ich mit dem (für mich sehr breitem) Griffbrett nur schwer zurecht. Auch mit den dünnen Saiten (0.10) hatte ich meine Probleme. Normalerweise spiele ich 0.12 bzw. 0.13. Dann aber los: Big Bill Broonzy, alle Stücke wie ich draufhabe. Die Martin ist unglaublich laut. Die Bässe sind kernig, sehr kräftig und stets präsent. In den Höhen klingt diese Gitarre so sauber und filigran, dass es schon fast schmerzt.
Beim Anschlag, mit verschiedenen Plektren, hat mir das Klangbild nicht mehr so sehr zugesagt. Wahrscheinlich ist es aber eine Sache der Gewohnheit.
Am stärksten ist diese Gitarre definitiv bei langsamen, perlenden Picking. Buster. B. Jones "Ask John", Tommy E. "Saltwater", das ist Zeug, da kann man mit dieser Gitarre wirklich ins schwärmen geraten.
Aber jetzt fängt mein Problem an. Wie beschreibe ich den Klang einer Gitarre? Bei mir hat sich eine komische Erkenntnis festgesetzt. In gewisser Weise lösen Gitarren bei mir einen bestimmten Geschmack aus. Ich mag verrückt sein, aber ich kann einen Klang wirklich über den Geschmackssinn erfahren. Und hier bin ich stets auf der Suche nach einem bestimmten Geschmack. Tabak, wie er nur von einer sehr guten Zigarre, oder einem kräftigen Whisky zu spüren ist. Einen Geschmack, der sich selbst beim ausatmen in der Nase als Geruch angeklebt, denn nach und nach den gesamten Körper in Besitz nimmt. Einen Geschmack, den man noch Tage danach nicht wieder vergessen kann.
Nur dann, wenn ich etwas schmecken kann, ist der Klang einer Gitarre für mich mein Sound.
Diese Martin ist etwas für Träumer, die sich in Klangwelten filigraner Tonreisen verlieren wollen. Sie hatten nichts mehr mit den ursprünglichen Klängen einer OM zu tun.
Auch wenn der Besitzer (ein guter Freund von mir) nur 3000 € dafür bezahlt hat, meine ich, dass genau diese Klänge auch für weniger Geld zu bekommen sind. Wenn aber Gitarren doch wie Frauen sind, dann muss es diese sein. Eine schönere habe ich noch nicht angefasst.
cu
bert
Zuletzt geändert von 12bar am Di Feb 12, 2008 12:36 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Das Wochenende muss ja klasse gewesen sein. Also ist zwischen euch doch was gewesen...
So wie du den Klang beschreibst, wäre das etwas für mich, aber ich habe ja schon ein D-41 zuhause, die für meinen Geschmack auch sehr schön und filigran klingt.
DAmüßten, das sage ich von ferne, mindestens .011er Saiten aufgezogen werden, dann wäre es wahrscheinlich nicht mehr auszuhalten. Ja, diese Erlebnisse gibt es wahrscheinlich auch für weniger Geld, man muß dann auf ein bisserl "Bling" verzichten und mit schlichterer Optik vorlieb nehmen.
das wundert mich nicht, daß dir das Plektrumspiel auf der Gitarre nicht gefallen hat. Dafür ist sie glaub ich nicht so gebaut.
Iss ja wie mit die Frauen...
Zum Glück ist die Vermählung mit mehreren Gitarren hierzulande noch erlaubt.
Viel Spaß
Ulf
Stanford RD-5V
Alhambra J-4
Go Grande Walnut Reisegitarre
chrisb hat geschrieben:moin ulf,
erklär mir doch das bitte mal mit dem plektrumspiel und den frauen
Mir auch bitte.
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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