B?nde runtergespielt nach 3/4 Jahr?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

mitja
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Bünde runtergespielt nach 3/4 Jahr?

Beitrag von mitja »

Hi Leute,

brauche mal wieder euren fachkundigen Rat. Habe mir im März eine RD5-Vintage geleistet und bin bis dato begeistert.
Seit einiger Zeit jedoch habe ich das Gefühl, dass der Sound bisweilen etwas "verzerrt" rüberkommt. Es tritt eigentlich nur dann auf, wenn die G - H - E Saiten zusammen klingen, ich auf der H Saite im 1. Bund ein C greife und etwas heftiger picke.
Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben und habe es auf die Ohren geschoben :-)
So nach und nach fiel es mir aber dann immer wieder auf. Gut, für so einen Fall hat man die Klampfe ja beim Händler seines Vertrauens gekauft und so habe ich den Koffer ins Auto gepackt und bin vorbeigefahren. Dort hat sich dann rausgestellt, dass die Bundstäbchen für H und E runtergespielt sind, und daher wohl dieser schräge Sound rauskommt.
Nun frage ich mich, ob jemand von euch ähnliches erlebt hat, eventuell sogar mit einer RD5?
Außerdem würde mich interessieren, ob das nicht etwas früh ist nach nem 3/4 Jahr? Ich meine gut, der Sound hat mich verhaftet die letzten Monate und ich habe regelmäßig ca. 1-2 Stunden am Tag gespielt, aber wenn man hier so liest ist das doch nix und müsste locker verkraftet werden, oder?
Kann es auch an einer falschen Spieltechnik liegen? Eigentlich habe ich nicht das Gefühl besonders verkrampft zu spielen und habe auch keine besonders getunte Unterarmmuskulatur ;-)

Der Händler meinte mit dem Abrichten der Bünde sollte die Geschichte gegessen sein. Aber das macht man doch nicht 1 mal im Jahr, oder täusche ich mich da?

Verdutzte aber freundlich Grüße an alle,
mitja
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Hi Mitja,

ich habe das gleiche Problem bei meinen beiden Martin-Gitarren. Bei der D-28 von Dezember 2007 musste ich vor 2 Monaten ebenfalls die Bünde abrichten lassen.

Bei der OOO-16GT war eine Erneuerung der Bünde nach 2 Jahren fällig. Diese hatte ich dann gegen sehr harte Bünde austauschen lassen. Würde ich im Falle eines Falles auch machen lassen.

In meinen Fällen liegt es an meiner Spielweise und an den Bünden. Die Bünde von Martin haben eine mittlere Härte. Und weil ich bei meinen Gigs immer sehr stark reinlange und vielleicht auch etwas sehr stark greife, muss ich früher als andere meine Bünde wechseln.

Ich war auch anfangs sehr verwundert, aber mein Gitarrenbauer hat mich darin bestätigt, als ich ihm zeigte, wie ich auf Gigs spiele. Das liegt meistens daran, dass ich ziemlich abgehe und manchmal auch nicht so gut höre, wie es zuhause der Fall ist. Also spiele ich kräftiger. Seit einiger Zeit arbeite ich aber daran und es hilft auch ein wenig.

Ich hoffe, Dir geholfen zu haben.

Gruß

Thomas
Zuletzt geändert von Kwalke am Mi Dez 17, 2008 6:08 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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stringbound
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Beitrag von stringbound »

@mitja, das kann durchaus normal sein. Der Verschleiss hängt stark vom Material der verwendeten Bündstäbchen ab.
schorsch-adel
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Beitrag von schorsch-adel »

ich meine, daß es sehr viel mit Bendings zu tun hat. Bei mir ist beispielsweise der 2.Bund unter der G-Saite wegen des häufig hochgezogenen A (bei Blüsen in E) deutlich abgenudelt.
Markus
mitja
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Beitrag von mitja »

Hi,

danke für eure Antworten. Ich verstehe euch so, dass das schon passieren kann, je nach Material und Spielweise.

@Kwalke: was für Materialien werden denn da so verwendet, weisst Du das? Und gibt es da vor und Nachteile?

Allgemein gefragt, was kostet das Tauschen der Bundstäbchen so über den Daumen gepeilt, kann das jemand sagen?

Viele Grüße,
mitja
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

mitja hat geschrieben: danke für eure Antworten. Ich verstehe euch so, dass das schon passieren kann, je nach Material und Spielweise.

Allgemein gefragt, was kostet das Tauschen der Bundstäbchen so über den Daumen gepeilt, kann das jemand sagen?
Materialmäßig dürfte das Stahl in verschiedenen Härtegraden sein.

Bundstäbchen neumachen muss man denk ich mit 100€ rechnen..
Olli D
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Beitrag von Olli D »

Bei ner Neubundierung musst Du zwischen 150 und 250 Euro rechnen - je nachdem, ob Deine Gitarre Binding hat oder nicht.
Meigel SJ
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Olli D
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Beitrag von Olli D »

PS: Vielleicht langt aber auch schon ein Abrichten, das ist dann eine Ecke günstiger.
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mitja
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Beitrag von mitja »

Hi,

im Januar habe ich einen Termin zum Abrichten der Bünde. Melde mich danach nochmal und berichte, ob das Problem dadurch behoben werden konnte.

Danke und viele Grüße,
Mitja
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Piuma Twin S
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Beitrag von Piuma Twin S »

Hallo miteinander, ich bin ziemlich neu hier und hab aber das gleiche Problem. Allerdings spiele ich meine IBANZ M-340 seit ca. 30 Jahren mal mehr und mal weniger oft (zur Zeit ziemlich intensiv). Und nun hab ich festgestellt, dass die ersten drei Bünde an den unteren Saiten schon mehr oder weniger tiefe Einkerbungen haben (sh. Bild):

C:\Dokumente und Einstellungen\Achim\Eigene Dateien\Gitarre\verkleinert\Bund1.JPG

Beim Spielen habe ich (noch) nicht den Eindruck, dass es sich auf die Klangqualität auswirkt, aber irgendwie stört es mich schon. Könnte man so was evtl. selbst richten bzw. weiß jemand, wie so was gemacht wird. Man müßte ja die Kerben irgendwie auffüllen, oder? Denn mit nur Abfeilen wären sie ja danach unterschiedlich hoch. 250,- Euro (wie oben jemand geschrieben hat) will ich nicht unbedingt ausgeben.

Wer weiß Rat?

Grüsse an Euch alle...

Ähmm, wie kann man denn ein Bild ins Forum bzw. in den Beitrag reistellen?
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RB
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Beitrag von RB »

Mit Abrichten wird das Herunterfeilen auf den nächsten, noch möglichen gemeinsamen Nenner gemeint. Die Krone der Bünde wird mit entsprechend geformten Feilen (konkave Schleifbahn) so geformt, daß sie wie neu gerundet erscheint.

Bünde sind aus einer Messinglegierung, vielleicht ist für die Allergiker auch noch Nickel mit dabei, jedenfalls ist es ein eher weiches Nichteisen-Metall. Neuerdings gibt es auch Bünde aus Stahl, die wahrscheinlich bedeutend haltbarer sind, da werden eher die Saiten Rillen bekommen, als die Bünde.

ABER: Solange die Bünde spielbar sind und die betroffene Saite nicht zu klingeln beginnt, weil sie weiter oben am Hals beginnt, die weniger verschlissenen Bünde beim Oszillieren zu berühren, besteht keine Notwendigkeit, etwas zu unternehmen. Gerade im Bereich der G. h und e-Saite auf den ersten 3 bis 5 Bünden entstehen recht schnell sichtbare Marken, was aber noch lange nicht bedeutet, daß Handlungsbedarf besteht. Nur nicht hysterisch werden, lieber historisch.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Hallo Mija,

ich hatte damals für Neubundierung 140,- Euro bei meinem Gitarrenbauer in Bremen bezahlt.

http://gitarrengalerie-bremen.de/Gitarrenreparatur.htm

Gruß

Thomas
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hier geht's doch noch lange nicht um Neubundierung... die Kerben sehen schlimm aus, sind aber meist nur ein paar Hunderstel tief.

Und Abrichten mit Polieren kost' 'nen knappen Fuffi...

Gruss, Martin

P.S. @Piuma: Vom Selbermachen würde ich hier dringendst abraten - da brauchst du jede Menge Spezialwerkzeug und musst genau wissen was du tust.
Gast

Beitrag von Gast »

H-bone hat geschrieben:Hier geht's doch noch lange nicht um Neubundierung... die Kerben sehen schlimm aus, sind aber meist nur ein paar Hunderstel tief.

Und Abrichten mit Polieren kost' 'nen knappen Fuffi...

Gruss, Martin

P.S. @Piuma: Vom Selbermachen würde ich hier dringendst abraten - da brauchst du jede Menge Spezialwerkzeug und musst genau wissen was du tust.
Jepp - vor allem sind so "Neusilberbünde" ziemlich weich und
gleich "versaut"!

Grüße, NIk
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Kingfrog hat geschrieben:Jepp - vor allem sind so "Neusilberbünde" ziemlich weich und
gleich "versaut"!
Aber sie klingen halt... man kann auch Edelstahlbünde verwenden, aber die haben einen fürchterlich klirrigen Klang... und wenn mal was ist - die kannst du von Hand so gut wie nicht mehr bearbeiten.

Gruss, Martin
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