Harald hat geschrieben:Ich freu mich auf jeden Fall jetzt erst mal mit Dir, dass Du das Richtige FÜR DICH getan zu haben scheinst und mit dem Ergebnis, so wie es sich anhört, wirklich viel mehr als zufrieden bist und wünsche Dir, daß Deine Freude und Euphorie ein ganzes Gitarr(ist)enleben anhalten möge!
Ich habe keinen Zweifel, daß es so sein wird!
Zunächst: Danke! Und es stimmt ja auch: das Richhtige FÜR MICH, jedoch mit der Ergänzung WIE FÜR VIELE VOR MIR UND NACH MIR, denn ganz so einzigartig sind weder Erfahrung noch mögliches Ergebnis noch der Glückszustand und der Stolz, die sich einstellen, wenn man allmählich realisiert, was man da mit eigenen Händen (und tatkräftiger Hilfe eines wirklichen Cracks) gebaut hat.
Ich weiß auch, dass es unwahrscheinlich klingt - Andreas selbst baut nur zwölf Gitarrren im Jahr und braucht pro Gitarre vier statt zwei Wochen wie in unserem Fall. Aber er arbeitet auch allein, hat Reparaturen und Kuindenverkehr und verschiedenes Anderes dazwischen, und er arbeitet auch nicht zwei Wochen am Stück teilweise bis Mitternacht. Er muss doch wissen, was er tut, wenn er JEDEM Teilnehmer ein hochklassiges Instrument als Endergebnis GARANTIERT, oder? Und das seit vielen, vielen Jahren. Kurse gibt er jetzt ja schon fast DREISSIG Jahre, also seit Anbeginn seiner Laufbahn als Gitarrenbauer.
Und Chris Horton, der zum Workshop nach Slowenien kommt, hat in den letzten acht Jahren mittlerweile auch schon mehr als fünfzig Gitarren mit absoluten Laien gebaut, die sich ebenfalls vor einem Vergleich mit hochklassigen Instrumenten überhaupt nicht verstecken müssen. Er lässt sich allerdings etwas mehr Zeit: drei Wochen

Natürlich geht auch eine Menge schief, weil Unerfahrene Leute nun mal mehr Fehler machen und sich an den Umgang mit Material und Werkzeug erst gewöhnen müssen. TROTZDEM kommen da regelmäßig hochklassige und einzigartige Instrumente mit einer ganz persönlichen Handschrift heraus.
Und ich denke, es wäre für alle, gerade auch die professionellen Gitarrenbauer von Vorteil, sich auf das Abenteuer einzulassen, weil es neue Kundenschichten erschließt. Ich verstehe aber auch sehr gut, wenn man keine fremden Leute in der Werkstatt will, weil man schon Pickel kriegt, wenn man sieht, wie die mit dem Werkzeug umgehen.
Ich jedenfalls hätte mir aber nie gestattet, so viel Geld oder mehr für ein fertiges Instrument auszugeben, dafür spiele ich einfach (noch) nicht gut genug. Aber selber bauen ... da konnte ich einfach nicht Nein sagen - Andreas sei Dank

Ich stehe also für eine zusätzliche Käuferschicht, die sich ein tolles Instrument wünscht, es aber nicht einfach kaufen kann oder möchte. Ohne die Möglichkeit es unter kundiger und engagierter Leitung zu bauen, wäre es mit ziemlicher Sicherheit auch beim Traum geblieben.