OldPickers unnütze Bänkel- und Sauflieder zur Zupfgeige aus gegebenen Anlässen
teils aus dem Stehgreif verfasst habe. Sie sind, bzw. werden noch vertont. Natürlich stark waderlastig.
Das erste Lied hatte ich ja schon im Mein MP3 eingestellt. Dieses Lied beruht auf einer wahren Begebenheit, sollte jedoch trotzdem nicht all zu ernst genommen werden.
Das nun folgende Lied ist recht neu und entstand zu Pfingsten im Garten, als ich die letzte Flasche Maibock für dieses Jahr trank.
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Der Barde
Ein Barde wanderte ganz allein
nach Westen hin bis an den Rhein.
Von morgens früh bis in die Nacht
er Schritt für Schritt nach vorne macht,
dabei pfoff er ein lustig Lied
von dem was war und was geschieht.
Er kam vom hohen Norden her,
wo grau der Himmel und das Meer.
Wo er zu Sturm und Wellenklang
ein Lied von den Piraten sang,
von Kaperfahrt und Heldentum
und Leichen, die im Grabe ruh’n.
Er trank gern Bier aus einem Krug,
as Brot, das man am Morgen buk,
sang Lieder, die er selbst ersann
von Mord und vom Klabautermann.
Und manchmal, wenn man ihn drum bat,
von einem, der ein Liebchen hat.
Der Schankmagd stets der Busen bebt,
wenn er dazu die Laute schlägt.
„Ach könnt ich doch“, so denkt sie dann,
„die Laute sein in deinem Arm?“,
schenkt ihm ein Lächeln und ein Bier
und ließ ihm auf die Kammertür.
Der Friedrich, dieser Haderlump,
trank Schnaps aus einem großen Kump.
Und weil er nicht allein wollt sein,
packt er die Magd ans Oberbein,
grinst ihr versoffen ins Gesicht.
Die Magd sagt: „Nein, ich will das nicht.
Mein Herz gehört dem jungen Mann,
der lustig Lieder singen kann,
der von der Liebe was versteht
und nicht gleich jeden Rock hochhebt.
Der Barde soll heut mein Liebster sein,
auch wenn er morgen zieht zum Rhein.“
Tags drauf, noch eh die Hähne kräh’n,
sah man den Barden westwärts geh’n.
Er hat der Magd in dieser Nacht
ein Lied zur Laute dargebracht.
Die Flöte spielte sie dazu
bevor sie ging zur seel’gen Ruh.
Mit frohem Herz der Jüngling nun
der Sonne folgt nach Colonium.
„Der nächste Wirt hat sicherlich,
ein kühles Bier und Speck für mich.
Dazu ein gesellig Mägdelein.
Wie schön kann doch das Leben sein,
…
für einen Barden sein.
