Auswahlhilfe Gitarre (1500-2500 Euro)

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Olli D
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Beitrag von Olli D »

Bei Martin/Taylor/Lakewood etc. kommen dann auch mal immer noch der Vertrieb in den Preis - in sofern bekommst Du mit einer handgebauten Gitarre von einem der hiesigen Gitarrenbauern mit Sicherheit auch mehr Gitarre für Dein Geld...
Meigel SJ
BSG J 31 F
BSG 000 12 F
BSG OM 46 F
Stevens 000 12th-fret
BSG P14 F
Duesenberg, Launhardt und div. andere E-Gitarren
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

schau Dir doch mal Hier im Forum einige der Bauberichte an!

da ist jedes Instrument in Abstimmung zwischen Musiker und "Baumeister" entstanden, jedes Teil ein Unikat

dann so ein Teil in der Hand zu halten und spielen zu dürfen muss schon etwas besonderes sein

Nachteil: man weiss erst NACH dem Zusammenbau, ob das Instrument so klingt wie man es sich vorgestellt hat (und vertraut der Erfahrung des Gitarrenbauers) - bei einem Instrument "von der Stange" kann man erst ausprobieren und dann kaufen :wink:

Schöne Grüsse

Reinhard
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

bekommst Du mit einer handgebauten Gitarre von einem der hiesigen Gitarrenbauern mit Sicherheit auch mehr Gitarre für Dein Geld...
? Hohe Stückzahl = rel. niedriger Einzelpreis, so läuft das doch idR...dachte ich bislang zumindest. Würde ich so pauschal nicht sagen, dass man bei Lakewood etc. vergleichsweise "weniger" Gitarre für gleiches Geld bekommt, von entscheidender Bedeutung ist eher der persönliche Geschmack. Bei mir ist das z.B. schon vor dem Kauf wissen zu können, wie das Holz in der Hand liegt, wie es klingt, wie es sich am Amp verhält etc. doch vielleicht komme auch ich noch mal auf den Trichter, mir eine bauen zu lassen.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Holger Danske hat geschrieben:
bekommst Du mit einer handgebauten Gitarre von einem der hiesigen Gitarrenbauern mit Sicherheit auch mehr Gitarre für Dein Geld...
? Hohe Stückzahl = rel. niedriger Einzelpreis, so läuft das doch idR...dachte ich bislang zumindest. Würde ich so pauschal nicht sagen, dass man bei Lakewood etc. vergleichsweise "weniger" Gitarre für gleiches Geld bekommt, von entscheidender Bedeutung ist eher der persönliche Geschmack. Bei mir ist das z.B. schon vor dem Kauf wissen zu können, wie das Holz in der Hand liegt, wie es klingt, wie es sich am Amp verhält etc. doch vielleicht komme auch ich noch mal auf den Trichter, mir eine bauen zu lassen.
Hi Holgi,

klar, aber das war ja bislang absolut unbestritten: Es gibt "fertige" Marken-Gitarren in allen Preisklassen, die für ihr Geld einfach super sind und mit denen ein Spieler sein Leben lang glücklich und zufrieden sein kann. Wenn man aber schon gleich am Anfang einen solch hohen Betrag ausgeben will, schreien alle Optionen geradezu danach, sich auch mit dem Gedanken einer "individuell angepassten persönlichen Gitarre" zu beschäftigen.

Ich selbst habe in der Marke Larrivée einen Hersteller gefunden, der mit der L-Bauform meinem Ideal sehr nahe kommt. Aber auch die Taylor German Limites IV und die "einfache" Taylor 514 CES sind Instrumente, die ich sofort nehmen würde. Doch alle haben irgendwo eine winzige Kleinigkeit, die ich persönlich irgendwie als ( eingebildeten ? ) Nachteil für mich und mein Spielen sehe.

Und in dieser Preisklasse ist es relativ einfach, diese ( eventuell eingebildeten ) Nachteile schon beim Bau durch den Gitarrenbauer ausgleichen zu lassen. Natürlich kann es sein, dass das nicht im ersten Versuch klappt, aber auch das Überqueren einer Hauptstrasse kann ja bekanntlich damit enden, dass man beim ersten Veruch nicht drüben ankommt. :wink:

Pick on,
Dieter
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe zB eine Martin HD-16 RLSH (ich hoffe, ich habe das noch richtig zusammenbekommen). Die habe ich gebraucht aber fast neu und wie neu für 1500 bekommen. Sie verträgt dickes Plektrum und gibt aber auch beim Fingerspiel einen wunderbaren Ton ab. Das finde ich nicht überteuert und Angeberfaktor, das Gefühl in eine große Tradition hineinzutauchen und die Überzeugung ein passendes Instrument gefunden zu haben, sind auf das trefflichste vereint.

Dabei ist es mir egal, ob ein Meister oder stattdessen mehrere Pennsylvanische Hausfrauen, diverse CNC-Fräsen und ein Polier-Roboter die Gitarre zurechtgeschnitzt und zusammengebaut haben.

Es gibt aber schon den kleinen Unterschied. Ich habe Gitarren gespielt, die vergleichbar geformt sind und dasselbe Baukonzept verfolgen, die aber noch klanglich und hinsichtlich der Ansprache einen drauflegen. Das waren genauer gesagt zwei und die waren beide von einzelnen Leuten bzw einem kleinen Betrieb gebaut und abgestimmt. Woran es liegt ? Jede Decke ist anders und das Ergebnis wird nur optimal, wenn einer, der an den Leisten herumschnitzt, zwischendurch das Ergebnis prüft (durch Klopfen und hören oder so ähnlich) und dann mit Erfahrung und/oder Geschick an bestimmten Stellen durch das Abraspeln feiner Späne darauf reagiert. Das ist in der Massenproduktion so wohl nicht üblich, weil es Zeit und damit Geld kostet.

Jett wird es allgemein, philosophisch und volkswirtschaftlich: Der Massenproduzent muß andererseits, wenn er einen Namen zu behaupten hat, Ergebnisse liefern, die diesem Namen gerecht werden, sonst ist er alsbald kaputt. Irgendwie bekommen die es schon auch hin.

Simmer wieder soweit, daß die Empfehlung gelten kann: Ausprobieren und in Ruhe Herz und Ohr entscheiden lassen.
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

RB hat geschrieben: Jett wird es allgemein, philosophisch und volkswirtschaftlich: Der Massenproduzent muß andererseits, wenn er einen Namen zu behaupten hat, Ergebnisse liefern, die diesem Namen gerecht werden, sonst ist er alsbald kaputt. Irgendwie bekommen die es schon auch hin.
sorry für mein OFFTOPIC:

wie sind eigentlich die Martin-Gitarren in der "Niedrigpreisklasse" so um die 7-800 EUR einzuordnen?

ich meine gegenüber den Instrumenten ab 1500 und höher?

woran wird da gespart? ist das überhaupt was?

Schöne Grüsse

Reinhard
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Jan 29, 2010 3:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Steelyard
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Beitrag von Steelyard »

Solange "Martin" an der Kopfplatte steht ist alles in Ordnung.
Naja, ist hoffentlich ironisch gemeint.

Spiele selbst zwei Martins, mußte aber einige Frösche küssen, bis ich die beiden Prinzessinnen fand.

Also auch mit Traditionsmarken bitte nicht unkritisch umgehen und niemals ungetestet kaufen.
Gruss Frank
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

zum Thema Martin und Qualität siehe auch HIER

Schöne Grüsse

Reinhard
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RB
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Beitrag von RB »

Bei meinem Benz ist neulich ein Keilriemen gerissen. Nie wieder Mercedes!

Nee, is albern. Mängel tauchen immer auf, es ist fraglich, welche Aussagekraft ein einzelnes Ereignis hat. Bin ich skeptisch.

Gespart wird bei den "billigen" an der Optik und am Material. Ich kann nur von einer DX1 berichten: Fichendecke, massiv, aber eher häßlich bemasert. Zargen und Boden aus Laminat (nennt sich HPL), Hals aus ca. 30 Streifen unfedinierbaren Holzes zusammengeleimt (nennt sich "Stratobond"), die senkrecht zum Griffbrett stehen. Zierrat null, nicht einmal einen Randstreifen.

Die Gitarre klingt aber gut und läßt sich ordentlich bespielen. Sie ist mittelschwer ansprechend. Von den Asiaten bekommt man für das gleiche Geld mehr "Bling", vom Herrn Stoll für ähnliches Geld eine PT 59. Aber der Name steht halt drauf, wie der T schon meinte. Mir ist beispielsweise unerfindlich, wie man damit schwer tun kann, eine CFM-Gitarre zu erwerben, weil man vielleicht sonst für irgendwas gehalten werden könnte. Diesen Effekt gibt es nämlich auch, so eine Art "reverse boasting" (umgekehrte Angeberei).
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rainbow
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Beitrag von rainbow »

@RB

zum Thema Optik:

die matten Teile finde ich auch nicht sooo ansprechend ...

Insofern SUPER Bericht auf Deiner Homepage über die "Martin-Tuning-Orgie" - von wegen Binding und Polieren 8) :lol:

DAS Ergebnis finde ich genial - Kompliment an die Idee und Umsetzung und das Geschick und den Fleiss aller Beteiligten :wink:

mir gefällt (rein optisch - unabhängig vom Klang) auch eher Fichten- als Mahagoni(?)-Decke ...

und gerade das glänzende Finish finde ich ja bei den Deerbridge-Meisterwerken so toll 8)

....

sorry - sollte nicht noch mehr offtopic werden

beim Gitarrenkauf muss eben alles stimmen:

1) Portemonnaie- oder Kontobestückung
2) Klang
3) Bespielbarkeit
4) Optik
5) Feeling

und speziell für die Herren:

6) Toleranz der "besten Ehefrau von allen" :lol:

unter 5) passt dann z. B.

a) "Statussymbol"
b) "auf dieser Gitarre hat schon [XY] gespielt"
c) "ich träume schon seit meiner Jugend davon, eine [abc]-Gitarre zu besitzen"
d) "nur der Gitarrenbauer [xyz] konnte meine persönlichen Vorstellungen so professionell verwirklichen"

nun zurück zum Thema :oops:

Schöne Grüsse

Reinhard
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RB
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Beitrag von RB »

Ja, die Orgie war klasse, da denke ich immer wieder mit Vergnügen zurück. Demnächst werde ich auf ein Bluegrass-Treffen fahren, da ist das gute Stück natürlich dabei.
mr.slowhand44
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Beitrag von mr.slowhand44 »

Mir wurde im Laden meines Vertrauens berichtet , dass die Hälse der DX1 Serie wohl aus Kunsstfoff gefertigt wurden. Unsinn oder Wahrheit ?
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Manati
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Beitrag von Manati »

Das Zeug nennt sich "Stratabond". Ich denke auch, dass das keine Hölzer sind, sondern Kunststoff ...
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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RB
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Beitrag von RB »

Es ist tatsächlich schwer zu sagen, ich glaube aber doch, daß Holz mit einer Dicke von ca. 2 mm ist, das dann schichtweise verklebt und mit Schichtung senkrecht zur Kpfplatte verwendet wird. Die Hälse sind sicher stabil und tun das, was sie sollen.
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