Breedlove - komprimieren die zu sehr?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

cabrini
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Beitrag von cabrini »

bravo! martin!
stringbound
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Beitrag von stringbound »

Matt 66 hat geschrieben:Ich weiß nicht, welche Modelle er alle gespielt hat. Das war halt auf der letzten Messe und da hat er dann beschlossen, u.a. deshalb keine zu ordern, weil sie ihm angesichts des Preises und der allgemeinen medialen Lobpreisungen nicht dynamisch genug waren.
Wir haben auf der letzten Messe beschlossen Breedlove ins Programm zu nehmen und wir sind von den Gitarren auch nicht enttäuscht. Sie entsprechen qualitativ unseren Erwartungen. Das, was von Breedlove geboten wird, ist preislich angemessen und der Dynamikumfang der Gitarren ist gut. Eine Breedlove ist allerdings auch keine Ryan oder Somogyi.

Was die Kompetenz der Mitglieder dieses Forums angeht, schliesse ich mich Martin an, gebe aber zu bedenken, dass das für den deutschsprachigen Raum gilt. Es gibt da auch noch das AGF.

Matt, dein Freund wird seine Gründe haben sich gegen Breedlove zu entscheiden, genauso, wie wir Gründe hatten uns für diese Marke zu entscheiden. Ein Tipp: verschaffe dir einen eigenen Eindruck. Du musst deine Gitarre spielen und mögen, nicht dein Freund.
Matt 66
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Beitrag von Matt 66 »

Danke stringbound. Das ist doch mal ne Aussage!

Nochmal: ich will die nicht kaufen, ich will ein Meinungsbild. Eine empirische Untersuchung sozusagen.

Nach den bisherigen Antworten komme ich zu dem Ergebnis, dass

1. manche Antworter noch gar keine BL selber in der Hand hatten

2. manchen Antwortern der Begriff Dynamik offenbar völlig fremd ist - bzw. diese eine andere Definition davon haben

3. manche Leute einen komprimierten Ton durchaus begrüßen



Vielleich finden sich ja noch ein paar Leute, die eine BL spielen und die Dynamik im Vergleich zu anderen Instrumenten einschätzen können.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Matt66: Eine empirische Untersuchung sozusagen.
So was kostet Geld :o)
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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elfer
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Beitrag von elfer »

lieber matt,

ich habe in den letzten monaten bestimmt 10-12 breedlove-gitarren ausgiebig getestet. einfach, weil mich die marke interessiert hat. dabei waren welche aus der mittelklasse und oberklasse mit von der partie. ich bin ja jetzt nicht der gitarrenheld vor dem herrn aber einiges konnte ich feststellen.

erstens: auf der musikmesse klangen alle von mir angetesteten breedlove-gitarren leise und kraftlos. allerdings hatte ich bei dem lärmpegel ziemliche mühe, die gitarren auch nur ansatzweise sauber zu stimmen. das sagt eigentlich schon alles.

zweitens: die von mir getesteten gitarren klangen allesamt eher basslastig als hell. also eher die martin-richtung als der taylor sound (wenn man das überhaupt so generell sagen kann)

drittens: der klang war insgesamt tatsächlich ziemlich komprimiert, aber nicht mehr als bei anderen großen amerikanischen herstellern auch. das ist einfach geschmackssache. ich habe mal meine martin d-28 gegen die so hochgepriesene tony rice von santa cruz getestet. und da war die martin etwas komprimierter. mir hat die martin aber genau deswegen besser gefallen. ich finde, einen guten kompromiss zwischen komprimiert und dynamisch bilden lakewood-gitarren. aber deren sound ist auch geschmackssache.

von den gitarren, die ich bisher gespielt habe, bieten diejenigen irischer hersteller (und die von armin dreier) ein maximum an dynamik, diejenigen von taylor ein maximum an kompression.

viele grüße,

johannes
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RB
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Beitrag von RB »

Soll "komprimiert" sich im Zusammenhang mit der Fragestellung auf den Dynamikumfang beziehen oder auf den Klang ? Manchmal wird mit "komprimiert" ein stark mittiger "topfiger" oder "pappiger" Klang beschrieben, in anderen Fällen das obere Ende des dynamischen Bereichs des Instrumentes. Ich gestehe ein, daß in ganz unglücklichen Fällen ein pappiger Ton mit einem schwach ausgeprägten dynamischen Umfang Hand in Hand gehen. Aber was war gemeint ?
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

ich will ein Meinungsbild. Eine empirische Untersuchung sozusagen.
Eine empirische Untersuchung über Geschmäcker und subjektive Vorlieben!? :roll: Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse!

Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
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Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am So Nov 01, 2009 10:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

T. hat geschrieben: ...

Nach meiner Erfahrung verstärken Elixir-Saiten diesen Effekt noch. Da mittlerweile fast alle Gitarren mit diesen Saiten ausgeliefert werden, sollte man m.E. das Instrument der Begierde unbedingt auch mit unbeschichteten Exemplaren testen.
Ja, das glaube ich auch.
T. hat geschrieben: ...
Schätze, dieser beschriebene Kompressionseffekt ist bei den Herstellern von Massenware durchaus beabsichtigt und Teil der Verkaufsstrategie. Die Teile sprechen den Spieler sehr direkt an und vermitteln schnelle Erfolgserlebnisse und bleiben dann an einem bestimmten Punkt stehen.
...
Kann ich mir gut vorstellen. Und ich glaube auch, dass rund 90 % aller Gitarrenspieler durchaus zufrieden damit sind. Die restlichen 10 Prozent teilen sich auf in ein paar "Dauerunzufriedene", ein paar Markenfreaks, ein paar Experimentierfreudige und ein paar Genies.

Ach ja - und dann natürlich die Leute, denen ein wenig Dynamikverlust weder auffällt, und wenn, es ihnen vollkommen wurscht ist, weil sie entweder auf einem anderen spielerischen Niveau stehen oder ihre Musik diese Dynamik gar nicht erfordert...

Ich habe ein paar Breedloves gespielt, fand sie wirklich sehr gut, würde aber keine kaufen. Und auf die Elixier möchte ich auch nicht verzichten, auch wenn ich es wohl nicht mit ihnen schaffen werde, jenseits der 89 dB und akzentuiert nahe der Lautlosgrenze spielen zu können.

:wink:

Viele Grüße aus Bremen vom

OldPicker,

der jetzt mal ganz dynamisch in die Küche flitzt und bis an die Ellbogen im Frikadellenteig eintaucht...
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clone
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Beitrag von clone »

OldPicker hat geschrieben: Ich habe ein paar Breedloves gespielt, fand sie wirklich sehr gut, würde aber keine kaufen.
Magst du diesen Satz einmal etwas erläutern - aus deiner Sicht?
Matt 66
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Beitrag von Matt 66 »

@Sperris: Nicht meine Absicht. Ich sage doch dauernd, dass es mir nicht um Geschmack geht, sondern um objektiv feststellbare Dynamik.

@T.: Genau DAS meine ich! Und das meinte ich auch mit "sich selbst bescheissen". Dieses tragende Gefühl beim Spielen, das natürlich erstmal schmeichelt und einen wohlfühlen läßt, aber bei fortgeschrittenem Spiel eher ein Manko ist.

So, nachdem wir das nun endlich geklärt haben ;), nochmal meine unschuldig in die Runde geworfene Frage, inwieweit ihr diese begrenzte Dynamik bei BL feststellen konntet.

Ich will da übrigens ganz unvoreingenommen ran. Ich habe das Gefühl, manch einer hier denkt, ich wäre in meinem Urteil schon festgefahren. Das bin ich nicht. Ich habe ja auch noch nie eine gespielt.
Ich finde das Thema halt nur interessant, weil BL meiner Meinung nach ziemlich gehyped wird. Wenn die aber wirklich relativ undynamisch sein sollten, würde ich das als klares Minus werten (Wo wir dann doch beim Geschmack wären...). Bislang will ich aber nur ein Meinungsbild, mehr nicht!
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RB
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Beitrag von RB »

Das ist jetzt eine Definition von "komprimieren", die ich noch nie gehört habe, das "tragende Gefühl". Das tragende Gefühl ordne ich eher Sustain und Obertönen zu, die den Klang der gespielten Saiten zu einem Gesamtkunstwerk verweben. Das Gegenstück wäre ein Instrument mit trocken-holzigem Klang und kürzerem Sustain.

Kompression sehe ich eher als die Neigung des Instruments, ab einer bestimmten physikalischen Kraft der Tonerzeugung nicht mehr entsprechend lauter zu werden, sondern eher nur noch schwammig und undeutlich im Ton.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Matt 66 hat geschrieben:Ich habe ja auch noch nie eine gespielt.
dann mach das doch endlich mal....was soll'n die ganze Fragerei wenn'de so'n Teil noch nicht mal in der Hand hattest!? :roll:

tststs....
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

clone hat geschrieben:
OldPicker hat geschrieben: Ich habe ein paar Breedloves gespielt, fand sie wirklich sehr gut, würde aber keine kaufen.
Magst du diesen Satz einmal etwas erläutern - aus deiner Sicht?
Klar:

Mir gefiel die Verarbeitung, die ich als überdurchschnittlich sauber ansehe. Die Gitarre lagen gut und ausgewogen in der Hand. Die Halsform lag mir nicht wirklich gut, ging aber. Die von mir gespielten hatten einen recht schmalen Hals; das hatte meine Takamine auch, aber mittlerweile habe ich eine Vorliebe für die 44-komma-irgendwas entwickelt, die nicht ganz 45 sind.

Die Lautsärke fand ich OK, kann aber halt nach einem Test in einem Hinterstübchen des Gitarrenladens keine echte Aussage machen.

Die Bespielbarkeit war angenehm leicht, aber nach meinem Empfinden nicht so leicht, wie ich sie z.B. bei einer Taylor 514 oder dem direkt davor gespielten Sondermodell German Limited VI empfand.

Der Preis ist bei den Breedloves absolut angemessen. Wenn ich sage - ich würde sie nicht kaufen - dann meine ich damit, dass ich mit der Larrivée zufrieden bin und bei einem Neukauf in den Handbausektor vorstoßen würde. Bei einer "Stangengitarre" wäre die Taylor 514 CES, das besagte Sondermodell GL VI oder eventuell eine andere Larrivée der Favorit.

That's it.

Liebe Grüße aus Bremen, wo der olle

OldPicker

nun in Phase zwei der Frikadellenbraterei wechselt.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Der Definition von T. zum Thema Kompression kann ich absolut folgen. Allerdings finde ich, dass Kompression ja auch durchaus gewünscht sein kann. Es soll sogar Leute geben, die sich extra einen Kompressor anschaffen, um genau diesen Effekt zu erreichen....Tsstsss!

Imho ist das keine Frage von gut oder schlecht oder der Fähigkeit des Spielers, sondernen eine Frage von Musikrichtung, Einsatzgebiet und persönlichen Vorlieben und Neigungen.

@Matt 66
Eine Breedlove habe ich übrigens bisher nicht getestet. Ich bin nur immer skeptisch bei relativ pauschalen Aussagen zu einem Hersteller! Thats all!

Gruß Ralf
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