...
dass dies die wohl letzte Ausgabe der Open Strings war
...

Wieso das?
Am Samstag sah es ja zunächst so aus, dass wir nicht vorbeikommen konnten; aber dann haben wir einfach auf die Mädels verzichtet - zu Gunsten der schönen Gitarren - und sind allein gekommen.
Es war wieder der übliche Klangmull, einige Aussteller drehten dann auch ihre Amps auf Lautstärke, was uns eher abschreckte.
Dieses Jahr habe ich wieder bei Joe Striebel Halt gemacht. Ihm noch einmal herzlichen Dank dass ich sein Schätzchen habe anspielen dürfen. Ich hoffe, dass ich es irgendwann einmal schaffe, ihn in seiner Werkstatt anzutreffen, denn auch ihm gegenüber war eine verstärkte Klangbedrohung durch einen regen und aktiven Musiker, der jedes Antesten der Gitarren an den benachbarten Ständen zu einem akustischen Ratespiel degradierte.
Dank auch an Andreas Cuntz. Seine Gitarren liegen mir doch sehr nah und, wie auch im letzten Jahr, nehme ich einen leichten Anflug von "GAS" mit nach Bremen. Ich werde mal bei Dir in der Nähe Urlaub machen, Andreas.
Sehr angenehm auch der Stop bei Jens Towet - hallo Jens - mit seinen Gitarren. Gleich neben dem kleinen BOSE-Stand konnte ich seine Gitarren anspielen, wobei mir - nie hätte ich es geglaubt - besonders seine kleine Steelstring besonders gefiel. Klein, knuffig, agressiv ( wenn es sein muss ) aber auch sanft. Mit für mich ungewöhnlichen 10er Saiten bespannt, fühlte ich mich doch gleich ausgesprochen wohl mit ihr. Sie ist so ganz anders, als meine bisherigen Gitarren und ich werde sie gewiss noch einmal etwas intensiver antesten.
Der BOSE-Stand: John und ich hatten einige Mühe, den jungen Mitarbeiter von Bose zu treffen. Erst nach mehreren Versuchen und einigem Warten war er an seinem Stand anzutreffen und konnte uns die neue L1 compact zeigen.
Mit 1000 Euro das kleinste Einsteigermodel der L1-Serie. Aber auch ein raffiniertes Teil, das man mit seinen bequemen 13,5 Kilo durchaus auch mal eben mit der Bahn mitnehmen kann. Elektronisch ein wenig abgespeckt, aber mit zwei Eingängen ( 1 Line / 1 XLR ) das, was wir uns vorgestellt hatten. Der Klang, den wir von der BOSE erwarteten, ist auch bei der L1 compact gegeben. Nun sind wir am überlegen, ob für kleine Gelegenheiten ( so um 70 bis 100 Gäste ) diese L1 compact ausreicht.
Kleine Story am Rande: Als Konzertzeit war, wurde es im Ausstellungsraum ein wenig ruhiger. Sogar unser Schräggegenüber, der bis dahin die Vorzüge seines Amps unter Beweis gestellt hatte und uns die schönsten Auszüge seiner Jazzstile-Technik aufdrängte, gab endlich Ruhe. Der Berater von Bose stöppelte nun Jens Gitarre ein, pegelte ein wenig und stellte den Volume auf etwa Zimmerlautsärke ( so kam es mir jedenfalss aus der Entfernung von knapp 2 Metern vor ). Es dauerte nur ein Augenzwinkern, bis eine resolute Dame angeschossen kam, uns unmissverständlich darauf hinwies, dass gerade ein Konzert laufe und wir stören.
Ein besseres Verkaufsargument konnte sie uns nicht geben. Wenn diese kleine Bose es mit Zimmerlautstärke schafft, durch dicke Wände und Schallschutztüren andere verstärkte Instrumente zu stören, ist wohl etwas am Klangkonzept der BOSE dran; immerhin wirbt sie ja damit, dass der Klang und die Lautstärke auch in der Entfernung nicht so stark abnimmt, wie bei einer herkömmlichen Beschallung mit Standardboxen.
Aber auch ein Wermusttropfen ist dabei: Ich habe versucht, im größeren Radius von Bremen ( gemäß der Suchfunktion auf BOSE.de ) einen Dealer zu finden, bei dem wir die Anlage noch einmal testen können. Auch spielt Wartung und Reparatur natürlich eine Rolle. Nun, die Suchfunktion gab mir 100 Resultate, aber nur einen Stützpunkt für Musiker. Und diese angegebene Adresse war ein toter Link.
Ich hatte wieder einen ( viel zu kurzen Nachmittag ) Spass, habe wieder viele nette Leute getroffen und noch mehr nette Leute verpasst. Wenn es die Open Strings nicht mehr geben sollte, ist das mehr als nur Schade. Ich habe mich eigentlich jedes Jahr auf diese Ausstellung gefreut, und etwas Vergleichbares haben wir hier nicht.
Viele Grüße aus Bremen,
Dieter, der olle