Hallo Carsten,
Wenn einen eine Gitarre klang- und spielbarkeitsmässig vom Hocker haut, dann sollte man eigentlich nicht zögern. Obwohl die 70er Jahre Martins von den Vintage-Sammlern eher gemieden werden (Martin hatte in den 70ern eine etwas inkonsistente Qualität), sind doch einige wirklich hervorragende Exemplare dabei. Und Dings, Dongs und Spielspuren mindern die Qualität überhaupt nicht... das ist eher das entsprechende "Mojo"
Folgende Fragen sind wichtig:
Braucht die Gitarre einen Neck-Reset, bzw. wie hoch steht der Knochen noch über den Sattel. Ca. 3 mm sollten's noch sein.
Sind die Bünde O.K. ? Sollten nur die ersten 2 - 4 Bünde etwas "angefressen" sein ist das auch nicht schlimm.
Hals gerade ? Mal kurz peilen.
Hat die Gitarre Risse im Holz ? Und wenn ja, sind sie repariert ?
Ist die Decke halbwegs eben ? Ein kleiner "Belly" hinter der Brücke ist in Ordnung (muss sogar sein), aber extrem sollte dieser nicht sein.
Ist das alles in Ordnung, würde ich zwischen 1000 und max. 1600 Euro veranschlagen, aber aufgrund der Spielspuren eher etwas weniger...
Die Sache mit der Seriennummer ist eigenartig, normalerweise steht die innen auf dem Halsblock. Evtl. ist da ein Batteriehalter montiert.
Ich würde bei Kauf jedoch darauf drängen die Seriennummer in Erfahrung zu bringen.
Ansonsten können 70er D-28 wundervolle Gitarren sein
Gruss, H-bone