Bitte um Hilfe bei der Wegfindung

Für alle, die Hemmungen haben "Anfängerfragen" woanders zu stellen. Traut Euch! Vielleicht kann jemand helfen.

Moderator: RB

Belenus
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Registriert: Mo Okt 05, 2009 3:15 pm
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Beitrag von Belenus »

Hallo,

vielen Dank für die Masse an Antworten. Und wie man sieht, eine einheitliche Meinung gibt es nicht, aber das ist auch gut so. :wink:

Ich denke, ich gehe folgendermassen vor:
jafko hat geschrieben:Also ich finde es gar nicht verkehrt, zunächst mal Richtung "Lagerfeuergitarre" zu gehen. Gerade als absoluter Anfänger.
Das Gefühl für Harmonien in Verbindung mit einer Melodie und auch Rythmusgefühl bekommst du am ehesten, wenn du gut bekannte Songs singst und dich dazu auf der Gitarre begleitest.
Das werde ich wohl bis Ende des Jahres bzw. bis Mitte Januar machen. Schnelles Umgreifen bereitet mir die meisten Probleme, genau wie beim Umgreifen den Rhythmus zu halten, weil meine rechte Hand stoppt, wenn meine linke falsch greift. Das ist eine Abart von mir, die ich im letzten Jahr im Tanzkurs schon bemerkt habe. Wenn es nicht passt muss ich stoppen und neu anfangen. Das muss ich abstellen.

Im Moment habe ich nur eine billige Konzertgitarre und von Weihnachts-, Geburtstags- und sonstigem Geld werde ich mir Anfang Januar dann eine Westerngitarre im Segment €300- 400 zulegen.
Das muss erst mal reichen und ich habe schon 2-3 Modelle mit 45mm Griffbrett ins Auge gefasst. Drunter geht es bei mir kaum, weil ich ohnehin dicke Finger habe, ich bekomme bei A-Dur auf der Konzertgitarre nur mit grösster Mühe alle drei Finger in denselben Bund. Eine richtig gute/teure Gitarre werde ich mir dann zulegen wenn ich a) sie mir leisten kann und b) ihrer würdig bin. :wink:
Sollte wider Erwarten ein Lottogewinn hinzukommen habe ich trotz Unwürdigkeit auch schon einige Modelle im Auge. :lol:

Ulrich Peperle hat geschrieben: Was würdest du denn als vorrangigesZiel anstreben?
"Gitarre spielen lernen" oder "eine Band zu gründen / in einer mitzuspielen, die Folk, Mittelalterabwandlungen, World Music etc spielt"? ;)
Vorrangiges Ziel ist Gitarre spielen zu lernen mit dem Ziel irgendwann mal in einer Band zu spielen. Oft kommt es anders als man denkt, von daher ist spielen lernen erst mal die Priorität. Alles weitere sieht man dann.
Ulrich Peperle hat geschrieben: Du sollstest dir daher unbedingt einen kompetenten Lehrer nehmen, der deine Vorstellungen soweit kanalisieren kann, dass du dich nicht in der Fülle der Materie verlierst.
Tja, das dachte ich mir auch. Nur woran erkenne ich den kompetenten Lehrer, der mich dahinbringt? Da bin ich noch auf der Suche. Insbesondere nach den Kriterien. Von allen Lehrern die ich bislang angeschrieben habe (waren 6 oder 7) hat mir nur eine Antwort gefallen, weil sie auf mein persönliches Anliegen ausgerichtet war. Das war natürlich der am weitesten entfernte, teuerste Lehrer, der noch dazu im Moment keinen Platz frei hat.

Holger Danske hat geschrieben:Rückfragen etc. kann man wunderbar hier im Forum stellen bzw. sein Handwerk zur öffentlichen "Forums-Experten-Analyse" freigeben (youtube & co.) ;)
Das werde ich dann auch machen, wenn ich das Gefühl habe, das man sich das anhören kann. Gibt eine Webcam genug her um vernünftige Aufnahmen zu machen? Ich kenne keinen der eine Videokamera hat und habe selber auch keine.
Holger Danske hat geschrieben: Das ist schon fast eine philosophische Frage. ;) Im Bögershausen-Buch wird z.T. der Ansatz verfolgt, nur solche Saiten zu greifen, die du auch tatsächlich im ausarrangiertem Spielstück anzuspielen hast.
Das klingt schon mal gut für einen faulen Hund wie mich :wink:
Momentan übe ich je nachdem zwischen 30 und 120 Minuten am Tag. Immer so eine Viertelstunde Akkorde greifen und strummen und dann zur "Entspannung" ein paar Minuten zupfen. Da habe ich dann zuletzt in irgendeiner Übung gesehen, daß man G-Dur greifen soll und dann 4 Saiten in Folge spielt. Nach zweimaligem Probieren habe ich dann gemerkt, daß die e-Saite nicht angeschlagen wird und dann verschwindet der kleine Finger auch ganz schnell. :wink:

Btw, ich habe mir schon einiges von Dir bein YT angeschaut, gefällt mir sehr gut was Du so spielst.

rainbow hat geschrieben: zu Reinhard Mey:

habe ich früher geübt wie ein Weltmeister :oops:
Danke für die Links. Ich denke Reinhard Mey wird so ziemlich das Erste sein, auf das ich mich stürze, einfach weil ich schon als Jugendlicher ein grosser Fan von ihm war und viele seiner Sachen kenne. Ich bin kein grosser Konzertgänger, aber bei Mey war ich 6 Mal live. Für ein Popkonzert habe ich noch nie Geld ausgegeben. :wink:


Erst mal Danke an Alle für die Antworten.

Gruss
Belenus
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jafko
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Wohnort: Herscheid im Sauerland

Beitrag von jafko »

...Schnelles Umgreifen bereitet mir die meisten Probleme, genau wie beim Umgreifen den Rhythmus zu halten, weil meine rechte Hand stoppt, wenn meine linke falsch greift. Das ist eine Abart von mir…

Das ist keine Abart, sondern völlig normal!

Das liegt daran, dass die rhythmische Bewegung der rechten Hand noch nicht verinnerlicht ist, also nicht „automatisch „ läuft.
Das Gehirn muss diese Bewegung noch kontrollieren.
Wenn nun eine andere Bewegung (linke Hand) die volle Aufmerksamkeit des Gehirns erfordert, hört die Kontrolle der rechten Hand auf und sie hört auf zu schwingen.

Das Problem bekommt man am schnellsten dadurch in den Griff, indem man zunächst die rechte Hand automatisiert. (Also ohne links einen Griff zu wechseln)

Ich lass die Betreffenden gerne auf ein DIN-A 4 Blatt ein Gitter malen. Zunächst mit 8 Spalten und etwa15 Zeilen.
Dann wird in die erste Zeile eingetragen: 1 +2+3+4+ Also erste Spalte 1, zweite Spalte +, dritte Spalte 2 usw.

Die Zahlen stehen für Abschläge und die +´s für Aufschläge.

In die ersten 12 Zeilen wird nun bei der „1“ ein Kreuz reingemalt

Wie beim Lotto werden nun völlig willkürlich in jede Zeile, zwischen 2 und 6 Kreuze dazu gemacht. In den letzten Zeilen wird die 1 bewusst frei gelassen!

Nun greifen wir einen Griff, (alles außer D, da ich sonst Gehörgangskrebs kriege…)
zählen langsam, laut und gleichmäßig (1+2+3+4+) und schwingen dabei mit der Hand über die Saiten ohne sie zu berühren.

Aufgabe ist es nun, dort wo ein Kreuz steht, die Saiten „mitzunehmen“.

Dabei nehmen wir eine Zeile und wiederholen sie einige Zeit.

Ziel ist es, den Rhythmus gefühlsmäßig zu erfassen. Wenn der Schüler glaubt, soweit zu sein darf er schneller werden und aufhören zu zählen.
(Wenn er sich beim schneller werden wieder verhaspelt, war er noch nicht soweit..)

So gehen wir dann Zeile für Zeile durch.
Wegen der Willkürlichkeit der Rhythmik, ist das manchmal recht lustig.

Wer sich dann noch zu Hause damit beschäftigt, hat das beständige Schwingen der rechten Hand normalerweise nach 1-2 Wochen drauf.
(Dann kommen zwei beliebig ausgewählte Zeilen hintereinander. So erreicht man dann eine 16tel Struktur)
Dieses Spielchen kann man natürlich für alle Taktarten machen.

Hoffe dir damit geholfen zu haben.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Belenus hat geschrieben: weil ich ohnehin dicke Finger habe, ich bekomme bei A-Dur auf der Konzertgitarre nur mit grösster Mühe alle drei Finger in denselben Bund.
Meine Empfehlung:

Greife A-Dur anders, platzsparender, nämlich:
- Ringfinger auf der B-Saite
- Zeigefinger auf der G-Saite
- Mittelfinger auf der D-Saite.

Eselsbrücke: Greife D7, setze den ganzen Griff "eine Saite höher" und schiebe den Zeigefinger ein Bund nach vorne.

So habe ich ihn vor Jahrzehnten erlernt und komme bestens damit klar.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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nolinas
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Beitrag von nolinas »

Hallo Belenus,
Belenus hat geschrieben:weil ich ohnehin dicke Finger habe, ich bekomme bei A-Dur auf der Konzertgitarre nur mit grösster Mühe alle drei Finger in denselben Bund.
es gibt noch eine platzsparende Art, A-Dur komfortabel und sicher mit nur zwei Fingern zu greifen:

1. Zeigefinger legt sich (sehr schief) als kleiner innerer Barree über die d- und g-Saite,
2. Mittelfinger bedient die b-Saite.


Versuchs mal und Guten Abend

Daniel
"Ach das dumme Gleichgewicht, wenn mans braucht, dann hat mans nicht" (Zitat aus Alarm im Kasperletheater)

"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können" (Francis Picabia)
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