Bridge Pins die 2te

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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RB
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Beitrag von RB »

@Clone: Du verstehst nicht, wie ich den Begriff "technisch-naturwissenschaftlich" meine. Gemeint ist damit die Betrachtungs- und Herangehensweise. Die bleibt immer gleich: Streben nach Erkenntnis durch Beobachtung, These, Beweis. Gelingt der Beweis nicht, ist die These zu prüfen oder zu verwerfen. Neue These, neuer Beweisversuch.

Es ist doch ganz unbestreitbar, daß die Erkenntnisse der Menschheit sich auf diesem Wege verändern und erweitern.
WolfF
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Re: Bridge Pins mit Schlitz oder mit ohne Schlitz?

Beitrag von WolfF »

ralphus hat geschrieben:...ich hole hier noch mal meine Frage nach oben aufgrund der wieder hier erneut heiß diskutiert wurde. Mir ging es um den Aspekt mit Schlitz oder ohne Schlitz. Siehe die FAQs von tonetoys.

Vielleicht habt Ihr dazu Wissen/Meinung/Vermutung?
Tja, ob die Dinger den Klang verändern, kann ich nicht sagen. Ich habe das allerdings auch vor einiger Zeit bei tone-toys gelesen und fand die Theorie (sagen wir mal: verbesserter Klang durch spielfreiere Saitenführung) nicht ganz uneinleuchtend. Da notorisch neugierig, hab ich die Pins also mal bestellt.

Das Problem war dann allerdings ein ganz anderes: Die Saiten passten nicht mehr zwischen Pin und Loch - die Pins schauten also mindestens einen Zentimeter raus. Deshalb hab ich die Pins wieder zurückgeschickt. Funktionieren dürften die Pins "mit ohne" (wenn überhaupt) also wohl nur bei schon ziemlich ausgleierten Pinlöchern ...

:D Wolfgang
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Admin hat geschrieben:
Angenommen, es handele sich nur um Zwei Pin-Sorten und die Bestimmung würde bei 100 Testdurchläufen eine Quote von 50 Richtigen erreichen, wäre dies die Trefferquote, die dem Ergebnis des Ratens gleichkäme. Je mehr verschiedene Materialien gleichzeitig geprüft würden und je mehr Testläufe absolviert würden, desto aussagekräftiger wäre das Ergebnis.
...gewissermaßen der Pepsi-Test für Pins ;-)


Ich hab in anderen Foren schon Diskussionen darüber vefolgt, ob sich der Ladezustand der Batterie auf den Klang eines Effektgerätes auswirkt. Oder mein Bassverstärker soll zum Beispiel in der USA-Variante mit 110 Volt Stromversorgung besser klingen als meine Kiste mit 220V aus dem deutschen Netz. Vielleicht gibt es in solchen Dingen wirklich Unterschiede, die wahrnehmbar sind für Menschen, die das Gras wachsen hören (sprich Gitarristen).

Für mich kann ich sagen, dass andere Faktoren als z.B. die Pins darauf Einfluss haben wie es klingt, wenn ich meine Gitarre zupfe. Sind z.B. die Saiten einigermaßen frisch? Bin ich gut gelaunt und ausgeglichen oder von Sorgen geplagt?

Aber vielleicht sind meine Wahrnehmungen auch gar nicht repräsentativ. Ich höre zum Beispiel auch nicht den Unterschied zwischen einer Gitarre mit und ohne Cut ;-) (SCNR)

Grüße
Bernd
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clone
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Beitrag von clone »

RB hat geschrieben:@Clone: Du verstehst nicht, wie ich den Begriff "technisch-naturwissenschaftlich" meine. Gemeint ist damit die Betrachtungs- und Herangehensweise. Die bleibt immer gleich: Streben nach Erkenntnis durch Beobachtung, These, Beweis. Gelingt der Beweis nicht, ist die These zu prüfen oder zu verwerfen. Neue These, neuer Beweisversuch.

Es ist doch ganz unbestreitbar, daß die Erkenntnisse der Menschheit sich auf diesem Wege verändern und erweitern.
Ach so, du meinst die Methode an sich. Ganz so hatte ich das wirklich nicht verstanden.

Aber dennoch bedarf es manchmal einer noch nicht eingetretenen technischen Innovation, um etwas messen, etwas beweisen zu können... .

(ja, ich bleibe da hartnäckig... :wink: )
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RB
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Beitrag von RB »

Subtile Klanveränderungen bekommt man heutzutage gut gemessen, da gab es doch neulich die Diskussion über das Halsmaterial und ich fand eine Untersuchung, in der gemessen wurde. Es würde mich nicht wundern, wenn es derartige Untersuchungen auch über die Frage gäbe, ob und wie sich Pin-Material auf den Klang auswirkt. Man müßte einmal suchen.
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ralphus
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Re: Bridge Pins mit Schlitz oder mit ohne Schlitz?

Beitrag von ralphus »

WolfF hat geschrieben:Tja, ob die Dinger den Klang verändern, kann ich nicht sagen. Ich habe das allerdings auch vor einiger Zeit bei tone-toys gelesen und fand die Theorie (sagen wir mal: verbesserter Klang durch spielfreiere Saitenführung) nicht ganz uneinleuchtend. Da notorisch neugierig, hab ich die Pins also mal bestellt.

Das Problem war dann allerdings ein ganz anderes: Die Saiten passten nicht mehr zwischen Pin und Loch - die Pins schauten also mindestens einen Zentimeter raus. Deshalb hab ich die Pins wieder zurückgeschickt. Funktionieren dürften die Pins "mit ohne" (wenn überhaupt) also wohl nur bei schon ziemlich ausgleierten Pinlöchern ...

:D Wolfgang
@ Wolfgang
Lt. Tone-toys ist es "normal" wenn die Pins 5 mm rausragen. Hattest Du denn die Pins so weit reingedrückt, dass die Saiten sich in das Holz des Steges drücken?

Hast Du vor dem zurückspielen denn mal einen "Hörtest" gemacht?
Aus Deinem Profil
WolfF hat geschrieben:
WolfF

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Kleinkummerfeld kenn ich ;-) ich habe von 1965 - 1969 hier gewohnt
Viele Grüße

ralphus
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Re: Bridge Pins mit Schlitz oder mit ohne Schlitz?

Beitrag von WolfF »

ralphus hat geschrieben:Lt. Tone-toys ist es "normal" wenn die Pins 5 mm rausragen. Hattest Du denn die Pins so weit reingedrückt, dass die Saiten sich in das Holz des Steges drücken?
Hast Du vor dem zurückspielen denn mal einen "Hörtest" gemacht?
Na ja, da kann das Problem gelegen haben, dass nämlich schon "normale" Pins (also mit Schlitz) bei meiner Hauptgitarre (Martin HD16RLSH) etwa so weit rausschauen - die Steglöcher sind also offensichtlich sehr knapp bemessen. Die "Schltzlosen" aber standen so hoch, dass die Pins die Saiten nicht einmal mehr verlässlich festgehalten haben. Ich konnte das also nicht probieren ... Eigentlich schade.

:D Wolfgang

PS: In Boostedt hätte ich auch lieber gewohnt, aber da war Anfang der 90er Jahre, als wir in die Gegend gezogen sind, nichts zu bekommen (jedenfalls nichts Bezahlbares). Aber an Kleinkummerfeld haben wir uns auch gewöhnt (obwohl: nomen est omen) ... :wink:
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

clone hat geschrieben: So müsste man es machen, klar. Aber das geht auch einfacher: Hier hat sich einmal einer die Mühe der Aufnahme mit unterschiedlichen Pins gemacht.
http://www.thekrashsite.com/annex/PinTest.htm

Zumindest mir geht es da so, dass wenn ich die einzeln und vollständig anhöre und erst dann die nächste Datei öffne, ich nicht zu einer Aussage komme. Wenn ich die Dateien aber parallel aufmache und recht schnell hintereinander an einem gleichen Punkt der Dateien reinhöre, durchaus ein Unterschied zu hören ist.

Plastik zu Ebony recht deutlich.

Plastik zu Knochen hörbar aber deutlich weniger unterschiedlich.

Brass weiß ich nicht mehr... .

Macht doch einmal den Versuch mit den Dateien, alle zu dem Punkt des Anschlags ´vorzuspulen´ und schnell hintereinander abzuspielen... .
@ clone:
Dieser Test ist relativ aussageschwach. Erstmal glaube ich, dass sich die Saiten durch lockern und aufziehen verändern. Und Saiten sind sehr stark am Klang beteiligt. Dann wäre da noch die sich ändernde Position zum Mikrofon, wenn die Gitarre nicht irgendwo eingespannt war. Auch hier haben kleine Veränderungen schon große Wirkung. Der Anschlag variiert auch ständig. Das trägt auch zu Klangveränderungen bei.
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
Gitarren: Martin D-28, Martin OOO-16GT, Gibson J-45
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

PS: Was auch mal interessant wäre: Einen Tag mit dem Kumpel in einem großen Musikgeschäft verbringen. Alle Gitarren, die mit der eigenen Gitarre vergleichbar wären, von dem Kumpel vorspielen lassen.

Wäre interessant zu erfahren, ob da wohl jeder Papa den Schrei seines Babys heraushören kann.

Es sollten aber wirklich vergleichbare Gitarren sein. Und auch viele!
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Kingfrog
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Beitrag von Kingfrog »

Hallo,

es gibt Menschen, die verfügen über ein
1-tens gutes
2-tens differenziertes und
3-tens trainiertes Gehör.

Die hören eben einfach mehr als andere.

Diese Menschen bemerken auch eher klangliche Veränderungen,
bei Gitarren hervorgerufen nicht nur durch die Bauart, sondern
eben auch durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien.

Diese Diskussion hier und an anderer Stelle die unterschiedlichen
Meinungen über Gitarrenhälse sowie die zahlreichen Treads
über Holzsorten zeigen das sehr deutlich auf.

Nur weil ich selbst etwas nicht höre heisst das noch lange nicht,
daß man es nicht hören kann!

Den Bereich der Psychoakustik mal aussen vor gelassen!

Bleibt dran, Nik
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche
Gibson Songwriter Deluxe CS | Larrivée L-09 | Baltimore BJ-35
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