nicht klingende T?ne greifen?
Moderator: RB
- Holger Hendel
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nicht klingende Töne greifen?
So eine Art "Glaubensfrage", ich kam mal wieder ins Nachdenken über sowas, als ich die Haselhoff-DVD schaute. Er sagt klar: lass´die Greiffinger im Akkord / in der Harmonie liegen, auch wenn du durch ihre Hilfe keinen Ton produzieren wirst. Begründung: "es klingt besser".
Ok, ich tue das sehr oft, da ich häufig zwischen reinem Picking und strumming-sequenzen wechsle, wenn ich spiele. Doch was ist sinnvoller? Klingt es wirklich besser? Offene Saiten schwingen ja mit, sobald irgendwo an der Gitarre etwas anderes schwingt. Spiele ich ein "einfaches" D-Dur, schlage ab der A-Saite an, schwingt die tiefe E-Saite mit und versaut mir ggf. den guten Ton. Also dämpfe ich sie ab.
--> spiele ich das 6/8-Gezuppe bei nothing else matters im Em greife ich ihn (A- + D-Saite jew. 2. Bund), obwohl ich nur E-,G-, B- und E-Saite zuppe. Doch ist der Unterschied wirklich so groß? Was meint ihr? Also ich kann es nicht wirklich hören, habe bislang aber auch noch zu wenig herumexperimentiert.
Ein pro-Greifen-Argument wäre vll. noch, dass Spielfehler (falsche Saite angeschlagen.../abgerutscht) nicht so sehr ins Gewicht fallen, da idR ein passender Ton getroffen werden würde.
Ok, ich tue das sehr oft, da ich häufig zwischen reinem Picking und strumming-sequenzen wechsle, wenn ich spiele. Doch was ist sinnvoller? Klingt es wirklich besser? Offene Saiten schwingen ja mit, sobald irgendwo an der Gitarre etwas anderes schwingt. Spiele ich ein "einfaches" D-Dur, schlage ab der A-Saite an, schwingt die tiefe E-Saite mit und versaut mir ggf. den guten Ton. Also dämpfe ich sie ab.
--> spiele ich das 6/8-Gezuppe bei nothing else matters im Em greife ich ihn (A- + D-Saite jew. 2. Bund), obwohl ich nur E-,G-, B- und E-Saite zuppe. Doch ist der Unterschied wirklich so groß? Was meint ihr? Also ich kann es nicht wirklich hören, habe bislang aber auch noch zu wenig herumexperimentiert.
Ein pro-Greifen-Argument wäre vll. noch, dass Spielfehler (falsche Saite angeschlagen.../abgerutscht) nicht so sehr ins Gewicht fallen, da idR ein passender Ton getroffen werden würde.
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Also ich halte das von Stück zu Stück anders.
Vieles ist ja aus den Standart Griffen heraus komponiert und da greife ich auch meistens den ganzen Griff, auch wenn da jetzt eine Saite nicht angeschlagen wird.
Aber normalerweise nicht aus Tonalen Gründen, sondern weil das einfach besser "flutscht".
Bei reinen Klassischen oder Fingerstyle Stücken kommt es allerdings schon vor daß bei nem Harmoniewechsel eine "falsche" Saite immer noch klingt.
Die muss dann gegebenfalls gedämpft werden.
Du siehst, auch hier greift die immer richtige Antwort: "Es kommt drauf an."
Vieles ist ja aus den Standart Griffen heraus komponiert und da greife ich auch meistens den ganzen Griff, auch wenn da jetzt eine Saite nicht angeschlagen wird.
Aber normalerweise nicht aus Tonalen Gründen, sondern weil das einfach besser "flutscht".
Bei reinen Klassischen oder Fingerstyle Stücken kommt es allerdings schon vor daß bei nem Harmoniewechsel eine "falsche" Saite immer noch klingt.
Die muss dann gegebenfalls gedämpft werden.
Du siehst, auch hier greift die immer richtige Antwort: "Es kommt drauf an."
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Re: nicht klingende Töne greifen?
[quote="Holger Danske"]So eine Art "Glaubensfrage", ich kam mal wieder ins Nachdenken über sowas, als ich die Haselhoff-DVD schaute. Er sagt klar: lass´die Greiffinger im Akkord / in der Harmonie liegen, auch wenn du durch ihre Hilfe keinen Ton produzieren wirst. Begründung: "es klingt besser".
Ok, ich tue das sehr oft, da ich häufig zwischen reinem Picking und strumming-sequenzen wechsle, wenn ich spiele. Doch was ist sinnvoller? Klingt es wirklich besser? Offene Saiten schwingen ja mit, sobald irgendwo an der Gitarre etwas anderes schwingt. Spiele ich ein "einfaches" D-Dur, schlage ab der A-Saite an, schwingt die tiefe E-Saite mit und versaut mir ggf. den guten Ton. Also dämpfe ich sie ab.[/quote]
Offene Saiten schwingen nur dann mit, wenn sie entweder (versehentlich?) mit angeschlagen werden, oder aber als sympathetische Saiten, wenn sie durch die Schwingungen einer anderen Saite angeregt werden.
Grundsätzlich vermeidest du durch das Greifen nichtklingender Töne, dass die Saite doch irgendwie mit angeschlagen wird und dann nicht passend mitklingt. Außerdem wird ein "Gesamtklang" durch mitklingende sympathetische Saiten natürlich voller. Ist aber eher theoretisch und in einer Kneipenumgebung nicht zu hören.
Ok, ich tue das sehr oft, da ich häufig zwischen reinem Picking und strumming-sequenzen wechsle, wenn ich spiele. Doch was ist sinnvoller? Klingt es wirklich besser? Offene Saiten schwingen ja mit, sobald irgendwo an der Gitarre etwas anderes schwingt. Spiele ich ein "einfaches" D-Dur, schlage ab der A-Saite an, schwingt die tiefe E-Saite mit und versaut mir ggf. den guten Ton. Also dämpfe ich sie ab.[/quote]
Offene Saiten schwingen nur dann mit, wenn sie entweder (versehentlich?) mit angeschlagen werden, oder aber als sympathetische Saiten, wenn sie durch die Schwingungen einer anderen Saite angeregt werden.
Grundsätzlich vermeidest du durch das Greifen nichtklingender Töne, dass die Saite doch irgendwie mit angeschlagen wird und dann nicht passend mitklingt. Außerdem wird ein "Gesamtklang" durch mitklingende sympathetische Saiten natürlich voller. Ist aber eher theoretisch und in einer Kneipenumgebung nicht zu hören.
Ich greife sie schon gelegentlich mit, insbesondere dann, wenn das der Hand einen Anker gibt. Wenn die Finger der linken Hand hingegen Bewegungsfreiheit brauchen, greife ich G manchmal nur so:
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Das hängt bei mir also eher von den spieltechnischen Umständen ab, als von der Überlegung, wie der Klang durch die Greifweise mitgeformt werden könnte.
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Das hängt bei mir also eher von den spieltechnischen Umständen ab, als von der Überlegung, wie der Klang durch die Greifweise mitgeformt werden könnte.
- Holger Hendel
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thx for die Antworten bisher.
Ich werde einfach mal die nächste Zeit darauf achten beim Spielen. Ich habe mir angewöhnt, häufiger mit Verstärkung zu üben, dadurch sollten zumindest Missklänge, hervorgerufen durch "falsche" Saiten, überdeutlich wahrnehmbar sein.
@doc:
Doch ich strebe nach ultimativer Weisheit in diesen Fragen und versuche tagtäglich, mich dieser einen weiteren Schritt zu nähern.
Außerdem wird ein "Gesamtklang" durch mitklingende sympathetische Saiten natürlich voller. Ist aber eher theoretisch und in einer Kneipenumgebung nicht zu hören.
Das Gefühl habe ich auch. Unterm Strich macht es idR wohl wirklich keinen allzu streng wahrnehmbaren Unterschied.Das hängt bei mir also eher von den spieltechnischen Umständen ab, als von der Überlegung, wie der Klang durch die Greifweise mitgeformt werden könnte.
Ich werde einfach mal die nächste Zeit darauf achten beim Spielen. Ich habe mir angewöhnt, häufiger mit Verstärkung zu üben, dadurch sollten zumindest Missklänge, hervorgerufen durch "falsche" Saiten, überdeutlich wahrnehmbar sein.
That´s the point, das erfahre ich auch gerade wieder bei meinen Stromgitarren-Experimenten; Dämpfen ist da eine essentielle Spieltechnik und ich bin am verblüfft, wie gut es mir zum Teil noch gelingt nach der langen E-Gitarrenpause. Damit muss ich herumspielen, da lässt sich garantiert eine Menge von den auf der E-Gitarre verinnerlichten Dämftechniken aufs Picken übertragen.Bei reinen Klassischen oder Fingerstyle Stücken kommt es allerdings schon vor daß bei nem Harmoniewechsel eine "falsche" Saite immer noch klingt.
Die muss dann gegebenfalls gedämpft werden.
@doc:
Ich weiß.deine Frage hast du ja weitgehend selbst beantwortet.

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