Marek hat geschrieben:Hallo! Erstmal möchte ich alle aus dem Forum grüßen, bin nämlich neu hier
Mein Problem ist, dass meine Hand bei jedem Anschlag nach oben geht, da ich die Saiten nicht nur das Bewegen der Finger zupfe sondern auch durch ein Ziehen der Hand.
Das ist bei normalen Stücken kein Problem, wenn ich dann aber schnellere Stücke spielen will, bewegt sich meine Hand ungefähr so wie wenn man wiederholt mit dem Finger auf eine Tastatur-Taste drückt, wobei der Finger die ganze Zeit steif bleibt. Probiert's aus, ihr werdet sehen, was ich meine.
Letztendlich behindert das mein Spiel und leider kann ich nichts dagegen machen. Egal wie langsam ich spiele, ich schaffe es nicht, diese Bewegung zu unterdrücken. Und ich weiß auch nicht, wie ich jetzt an diese Sache rangehen sollte.
Hallo Marek,
ich entrichte Dir herzliche Grüße.
Das was Du Dir da angewöhnt hast, kannst Du dir auch wieder aberziehen. Das ist wie bei Rasen, wenn man oft genug denselben Weg latscht, dann ist es irgendwann einer.
Dass dieser Aufwand an Bewegung, den du mit Deiner Art zu spielen betreibst, viel zu hoch ist, hätte Dir eigentlich selbst klar werden müssen. Du kriegst Probleme mit der Genauigkeit, weil Du die Rückstellbewegung der Hand in Einklang bringen musst mit dem Fingergezupfe, Du hast Probleme mit der Geschwindigkeit, weil Du insgesamt weitere Wege nehmen musst, weil Du Zeit für das Finden der Saiten brauchst. Inwieweit beides zusammenhängt, mögen andere durchleuchten.
Ich habe drei Vorschläge an Dich, gestaffelt nach dem Grad ihrer Erfolgswahrscheinlichkeit.
1. Mach das, was Dir jafko geraten hat. Lass Dir in ein paar Stunden von einem
guten Lehrer zeigen, wie man es richtig macht. Das ist keine Zauberei sondern nur einfache und effektive Handhaltung und Fingerbewegung.
2. Sieh Dir Dir "Pumping Nylon" von Tennant mal an, er erklärt es gut und verständlich. Meine Meinung.
3. Nimm einen Tennisball locker in Deine Zupfhand und führe sie über die Saiten, bis er sie berührt.
Achte auf eine
möglichst natürliche, entspannte Haltung der Hand, nicht zu stark abknicken. Dies halte ich für
sehr wesentlich, auch wenn es Lehrer gibt, die vielleicht anderes für richtig halten. Verkrampfte, verspannte oder sonst unnatürliche Spielweisen, bringen irgendwann Frust und Probleme mit den Sehnen und Gelenken. Das gilt meines Erachtens auch für die Greifhand, aber egal.
Mit diesem ungefähren Abstand zu den Saiten kannst Du Deine Finger einwärts in die Hand klappen. Allerdings solltest Du vorher den Tennisball weglegen.

Die Hand selbst bleibt unbewegt.
An dieser Klappbewegung sind nur das große und das mittlere Fingergelenk beteiligt, die letzten beiden Fingerglieder bleiben weitgehend gerade. So mache ich das, es gibt aber viele wesentlich erfahrenere, versiertere und erwiesenermaßen erfolgreichere Gitarristen hier.
4. Ich möchte nochmal auf Nr. 1 verweisen: Suche einen Gitarrenlehrer auf, für ein paar Stunden. Es muss ja nicht für immer sein.
Viel Erfolg, das wird schon
Daniel
"Ach das dumme Gleichgewicht, wenn mans braucht, dann hat mans nicht" (Zitat aus Alarm im Kasperletheater)
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