Hilfe bei Maple Leaf Rag

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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ralphus
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Hilfe bei Maple Leaf Rag

Beitrag von ralphus »

Hallo,

ich bin an diesem Stück dran.

Bei dem Stück bin ich jetzt bei 80-90 BPM.

Hier ein Hörbeispiel: Maple Leaf Rag 90 BPM

Ich habe das Gefühl, dass ich den Rythmus falsch spiele, bzw. falsch akzentuiere. Ich bin mir aber nicht ganz sicher.

Daher habe ich es einfach mal schneller gemacht, um zu hören wie es im Originaltempo klingen würde. Gibt es hier zu hören.

Es ist mir einerseits klar, dass ich manchmal die Töne nicht ganz ich der richtigen Zeit treffe, gerade bei schwierigen Stellen - Allerdings glaube ich dass ein es "grundsätzliches" Rythmusproblem ist.

Was sagt Ihr dazu?
Irgendwelche Tipps, die mir weiterhelfen könnten? Danke.
Viele Grüße

ralphus
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ich finde da kein Grundlegendes Problem. Ich meine, es "Eiert" halt ein bischen, gerade an schwierigen Stellen.

Da hilft das Übliche. Kleine Päckchen üben (2 Takte?) -Zeitluuupe (MM<50) genaues auszählen der Triolen.

Mit zunehmender Sicherheit dann auf die Akzente achten.

Mehr fällt mir jetzt dazu nicht ein.

Gruß

Wolfgang
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Ich sehe da auch nichts schlimems. Es wird, wenn du es mal in originalgeschwindigkeit spielen wirst, etwas mehr swingen ( was, wie ich finde, sehr schwer ist bei solch langsamen geschwindigkeiten ).

Hut ab.. da fehlt doch nicht mehr viel!!!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo,

vielen Dank erstmal für Euer Feedback. Per PN bzw. auch dem Bekanntenkreis bin ich darauf hingewiesen worden, dass ich meine Version "verswingt" spiele, also die Töne nicht genau auf den Viertel- bzw. Achtelnoten spiele. Soweit ich es heraushöre, spielt es FrostyMorn es ebenso.

Also habe ich mich in den letzten Tagen hingesetzt und es "straight" geübt; was manchmal nicht so einfach war, da das Spielgefühl ein anderes ist, und auf einmal an bestimmten Stellen Töne früher kommen müssen, d.h. ich muss schneller/früher greifen/anschlagen.

Hier mal wieder ein Hörbeispiel Maple Leaf Rag 120 BPM

Insgesamt wg. der Tempoumstellung und -erhöhung mehr Fehler bzw. Unsauberkeiten. Zum Üben werde ich wieder runtergehen, aber ich halte es manchmal nicht aus, immer so langsam zu spielen ;-)

Bei 0:49 - 0:53 kehre ich wieder in den Swing zurück.

Was sagt Ihr dazu? Eher Swing? Eher straight? "Darf" man einen Ragtime verswingt spielen? Ist es dann noch einer?
Viele Grüße

ralphus
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RB
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Beitrag von RB »

Eher swing, davon lebt das Stück.
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Hör' Dir doch das mal an:

http://www.youtube.com/watch?v=pMAtL7n_-rc

Der Meister selbst spielte den Rag recht swingfrei...

Man muss bedenken, dass Ragtime zwar so ziemlich die erste synkopierte Musik war, sich aber noch stark an der damals üblichen (klassischen) Salonmusik orientierte.

Btw.: Als ich früher - vor Äonen - noch Klavier spielte, hat mir der Ragtime desto mehr Spaß gemacht, je schneller - und unoriginaler - ich ihn zu spielen versuchte. Leider kommt man da recht schnell an seine Grenzen, besonders bei den Oktavsprüngen :roll:
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Schliesse mich RB an, mit Swing (aber nicht zu viel).

Schau dir mal diese Seite an, da steht ein bisschen zur Geschichte des Stueckes:

http://en.wikipedia.org/wiki/Maple_Leaf_Rag

Dort gibt es auch einen link zu einer Aufnahme gespielt von Scott Joplin selbst (auf Klavierrolle in 1916). Er geht natuerlich mit einem ganz anderen Tempo ran, das Klavier ist der Gitarre da ueberlegen. Man kann aber hoehren, wovon der Ragtime lebt: Von einem stridenten Bass (auf dem Klavier von der linken Hand gespielt) und darueber eine stark synkopierte Melodie. Dass muss man irgendwie verinnerlichen: Der Daumen der Zupfhand liefert eine Basis, ueber der die restlichen Finger eine synkopierte Melodie legen. Man darf das nicht mit Akkordbrechungen oder Arpeggios verwechseln. In fast allen Ragtimestuecken gibt es auch Stellen, an denen dieses Rezept zur Auflockerung verlassen wird, entweder durch einen Lauf, oder der Bass selbst wird zeitweise synkopiert.

Ich denke, du bist da auf dem richtigen Weg. Besser erstmal ein langsameres aber genaues Tempo vorlegen, um rythmische Sicherheit zu gewinnen. Und wie schon geschrieben, kleinere Taktgruppen immer wieder wiederhohlen, bis sie "sitzen".

Joe
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