Zum einen ist der Wechsel zu anderen Griffen mit der RMK-Variante in der Mehrzahl der Fälle ergonomischer.
Es gibt eine Fingerstellung von Mittelfinger und Ringfinger, die man gleich bei 4 Akkorden (und einigen Varianten) antreffen kann:

Diese passen für:





Nebst Gsus4 C7 Cadd9 G6 etc.
z.B.


Dem gegenüber steht eine zweit typische Stellung von Mittel- und Ringfinger:

für die Akkorde





Beim Wechseln der Akkorde kommt eine typische Bewegung zustande:

Diese Gemeinsamkeiten machen das Lernen der Grundakkorde einfacher.
Hinterher fällt es auch viel leichter Begriffe wie "Dur-Terz" und "Quarte" zu lernen, da man diese ja schon irgendwie in den Fingern hat.
Ohne nennenswerte Mühe lernt man mit wenigen Kniffen alle Töne der C-Dur Tonleiter. Wenn man die 6 leeren Saiten kann, dann muss man nur wissen, wo bei einem der oben genannten Akkorde der Grundton ist, um weitere 6 Töne zu haben. Denn der Grundton liegt ist fast immer unter dem Ringfinger des gleichnamigen Akkord. (Ausnahme A-Dur, aber dafür gibt es ja auch die alternative Griffweise, die beim Wechsel zwischen E A und H7 im nachfolgenden Folkdiplom vorgestellt wird.

Wie ihr seht, habe ich generell nichts gegen Varianten. Ist nur die Frage welche man wann vermittelt.)

Bei einfachen Bassläufen in C-Dur reicht es einen Basslauf zu lernen, um diesen dann einfach auf die anderen Akkorde zu übertragen.

Der Ringfinger bleibt immer im 3. Bund, und der Mittelfinger bleibt im 2. Bund.
Und so hat man ganz schnell einen Teil der C-Dur-Tonleiter gelernt.

Das zurufen einzelner Basstöne geht meiner Erfahrung nach einfacher, wenn man diese sich mit durch die "Leere Saite-Regel" und "Ringfingerregel" schnell vom Akkord ableiten kann.
Es ist beim ersten Lernen vom Hammering viel einfacher, wenn man sich vorerst nur auf den Mittelfinger konzentrieren muss.

Erste Western-Begleitungen lernen sich so viel leichter

Auf all die Lernvorteile müsste ich verzichten, wenn ich ein G folgendermaßen greife:
Code: Alles auswählen
E ||---|---|-R-|-
H ||---|---|---|-
G ||---|---|---|-
D ||---|---|---|-
A ||---|-Z-|---|-
E ||---|---|-M-|-
Beispiel:
Fright-Train
Was die folgende Variante angeht:
Code: Alles auswählen
E ||---|---|-K-|-
H ||---|---|-R-|-
G ||---|---|---|-
D ||---|---|---|-
A ||---|-Z-|---|-
E ||---|---|-M-|-
Aber auch bei Akkordkombinationen mit erweiterten Akkorden hat sich die RMK-Variante oftmals als Vorteilhafter herausgestellt.
Beispiel: Wechsel G - C/G
Ich weiß, dass man den G mit der ZMR-Variante in ein bis zwei Tagen drauf hat, und dass man für die RMK-Variante ein bis zwei Wochen braucht, bis der richtig sitzt. Aber der Mehraufwand an Arbeit holt man hinterher durch die vielen Lernvorteile sehr schnell wieder rein.
Die RMK-Variante ist meines Erachtens die weitaus bessere Vorbereitung auf das Gitarrespielen als die ZMR-Variante.
Die Begründung findet man auch in den Wikibooks:
http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_G ... nen_Finger
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Was den langatmigen Text angeht, bin ich mir dessen auch bewusst, und habe sogar selbst darauf hingewiesen:
Siehe Fußnote auf der Inhaltsseite
Der Online-Kurs ist für Selbstlerner konzipiert, und daher um einiges Ausführlicher, als bei einem Lehrbuch, zu dem man noch einen Lehrer braucht. Der Text ist mit den Kommentaren und Anmerkungen der Leser entsprechend gewachsen.
Aber ich gebe zu, dass ich noch einmal kräftig mit dem Rotstift herangehen muss, und auch noch einiges an stilistischen Sachen zu bearbeiten habe. Einige Passagen bei G-Dur habe ich im Laufe der Zeit mehrfach "entschärft" (obgleich ich an der MRK-Variante festhalte).
Aber wie Vauge es schon gesagt hat, obgleich ich es bestimmt nicht jedem recht machen kann, werde ich alle Kritikpunkte nach Möglichkeit berücksichtigen, und jeden konstruktiven Vorschlag mit ins Lagerfeuerdiplom einarbeiten.
(Daran kann übrigens auch jeder dran mit arbeiten, wenn er selbst was verbessern möchte. Die Wikibooks sind ja offen.)
Das Grundkonzept der "Diplome" ist schon mehrere Jahre online.
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Danke für eure Kommentare

Gruß Mjchael