Klar kann man die selben Stücke mit Nagel- oder Kuppenanschlägen spielen, nur hat man u.U. bei schnelleren klassischen Stücken oder Flamencostücken bessere Möglichkeiten zur Klangentfaltung, wenn man mit Nägeln spielt. Das Kuppenspiel erfordert in der Regel etwas mehr Kraftaufwand und eine etwas andere Handhaltung zur optimalen Tonentfaltung, hat natürlich ebenso seine Vorzüge. Die Hand ist ja quasi ein Teil des Instrumentes wenn man es vom Standpunkt der Musik aus betrachtet und muss eben ihren technischen Möglichkeiten entsprechend vom Musiker eingesetzt werden. Erfüllt die eigene Hand nicht die Anforderungen des Gitarristen, gibt es ja genügend Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen (Flatpicks, Fingerpicks, Kunstnägel). Ich selbst habe sehr dünne Nägel und spiele daher mit den Kuppen oder Hybrid mit Flatpick, je nachdem wie das Spielgefühl am besten ist. Es gibt außerdem genügend Beispiele, die demonstrieren, dass derartige anatomische Gegebenheiten nicht den Unterschied zwischen guten und schlechten Gitarristen ausmachen. Beispiele für Kuppenspieler, die mir neben dem genannten Laurence Juber (
hier ist auch noch ein gutes Beispiel wie ich finde) einfallen, wären z.B. Masa Sumide, Justin Taylor oder Andy McKee. Kotaro Oshio wiederum spielt mit künstlichen Nägeln - und das genial
Also nimm es wie's ist... Hauptsache du hast Spaß an der Musik!