Schmerzen beim SPielen - Schmunzeln ist aber erlaubt

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Finnes
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Schmerzen beim SPielen - Schmunzeln ist aber erlaubt

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

wenn ihr das nun euch durchliest, dürft ihr ruhig schmunzeln oder lachen, ich würde das sicher auch machen, aber es ist mein totlaer Ernst, was ich dort schreibe, und ich bräuchte echt Tipps, wie ich damit umgehe kann.

Also ich habe seit 4 Wochen totale Nackenverspannungen, wodurch war lange nicht klar, allerdings hab ich in der Zeit auch viel Gitarre gespielt, vielleicht kommt es daher, aber damit kann ich noch umgehen.
Viel schlimmer ist das ich totale Kieferschmerzen, also die in der Kiefermuskulatur habe, gerade wenn ich morgens aufstehe, ist es schrecklich.
Und warum erzählt er uns nun seine Krankenheitsgeschichte, mag sich mancher fragen. Und zwar, haben meine Frau und ic als ich ihr heute etwas auf der Gitarre vorspielte, gemerkt, (besser sie), das ich beim spielen, total mein Gesicht verziehe, besser gesagt meinen Kiefer und man förmlich sehen könnte, die Spannungen, die da sind. Und es ist ihr wohl nicht das erste Mal aufgefallen, das ich da so schräg spiele. Das mag nun auch erklären, warum ich die Verspannungen habe. Ich kann sicher auch wenn es schwerfällt 2 Wochen aufhören zu spielen, aber danach habe ich ja immer noch dieses Problem. Und ich fragte mich nun, wie ich das in den griff bekommen soll, locker beim spielen zu sein, denn man sieht sich ja nicht selber und beim spielen, merke ich auch nicht das ich da so angespannt spiele.
Aufgefallen ist noch, dass es besonders beim Üben ist, bei Stücken, die zum mitsingen sind ist es nicht, und bei Stücken die sitzen auch nicht.
Bin echt ein bischen am Verzweifeln, denn das Gitarre spielen mag ich nicht deswegen aufgeben gerade wo ich es für mich neu entdeckt habe.
Und wie gesagt lachen ist erlaubt und Tipps immer willkommen.


Greetings
Finnes


P.S.: Hab mir schon überlegt zwischen de spielen einfa ch mal auf kommando zu lachen oder so was :wink:
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

Hallo Finnes,

ich neige auch zu diesen Nackenverspannungen. Einmal war es so weit, dass ich wegen starker Zahnschmerzen zum Zahnarzt ging, der aber nichts fand und mich auf die Verspannungen hinwies. (besser als Zahn kaputt) :?

Inzwischen bin ich im Fitnessstudio, schwimme regelmäßig (Kraul) und habe keine Probleme mehr.

Gruss

Gabi
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Manati
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Beitrag von Manati »

Kommt mir bekannt vor!

Mir sagte letztes Jahr ein Freund, dass ich, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, um ihm was vorzuspielen, häufig schwerer zu atmen beginne und dass ich auch oft "so ernst" gucke. Mir war das nicht die Bohne bewusst. Liegt wohl an der Fokussierung, dem hohen Grad an Konzentration.

Seitdem achte ich darauf, immer mal wieder so zu tun, als säße Publikum vor mir, und dieses virtuelle Publikum lächle ich fröhlich an.

Ganz abwegig ist das alles wohl nicht; unser Chorleiter musste vor den beiden großen Konzerten im letzten Jahr mit der ganzen Truppe regelrecht einüben, das Publikum anzusehen und es ganz bewusst anzulächeln. Sonst hätten wir fast alle viel zu ernst ausgesehen.
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Falls möglich vor nem großen Spiegel üben.

Bei uns in der Uni in den Proberäumen sind immer Spiegel, damit man sich selbst beim Üben beobachten kann.

Auch einfach mal zwischendurch aufstehen, anders hinsetzen oder ähnliches.

Ich hab ein Buch, das nennt sich "Zen und die Kunst Gitarre zu spielen".
Wenn du ein Typ bist, der sich auf kleine Gedankenspiele und Bewegungsabläufe etc einlässt, dann ist das vllt ne nette Geschichte.
Ich hab mir da einiges draus abgeguckt, wenn ich ruhig werden muss zum üben, weil ich irgendwie abgelenkt/aufgewühlt bin.
Auch bei aufgekratzten Schülern hab ich da schon Übungen raus benutzt

Und wie immer: versuche auf dich zu achten während du spielst. Fühlst du dich wohl, bist du angespannt, verkrampft, oder sonstwas?
Wenn du merkst, dass du dich z.B. an schwierigen Stellen verkrampfst, versuch dich da bewusst zu lockern.
Gast

Beitrag von Gast »

ich würde sagen, übe etwas leichteres :D :D
mal Scherz bei Seite, setzt dich vor den Spiegel, vielleicht hilft das, ich habe da gemerkt, wie krumm ich gesessen habe, seit dem gehts besser und ich sehe nicht mehr so aus, als ob ich beim Spielen ins Schalloch schauen möchte :lol:
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jafko
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Beitrag von jafko »

@Finnes:
Du hast doch mein Buch. Lies mal Seite 98 und 100 da gehts um entspanntes Üben.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

vielen lieben Dank euch. Vorhin war ich schon ein bische schockiert, dass das ganze doch vom Gitarre spielen kommen könnte. Aber bei mir sind so viele Veränderungen in meinen Leben, dass das alles wohl zusammenwirkt.
Aber ich werde nun auh mehr für mein körperliches Wohl tun, denn ohne geht es wohl auch nicht, und schwimmen, hab ich gestern auch angefangen.
Und Tipps sind echt sehr wertvoll, dafür bin ich echt dankbar.

Greetings
Finnes
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Früher hat man de Toten ein Stück Leinen um den Kopf gebunden, damit der Kiefer geschlossen bleibt. Sieht lustig aus, hilft aber bestimmt. Wnen nicht, dann die Spannung erhöhen..
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Sven
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Beitrag von Sven »

Ja, selber merkt man meist nicht, welch wunderlichen Grimassen man so schneidet. Mein erster E-Gitarren Lehrer hat beim Solieren immer geschaut wie mein Hund, wenn er dringend raus muß. Ich selber habe laut meiner Frau eine merkwürdige Kopfgeste, wenn ich mich verspiele. Beim letzten Gig sagte sie mir später genau, wo ich mich verspielt hatte. Obwohl der gemeine Zuhörer davon nichts mitbekommen und sie es selber auch nicht gehört hatte.

Schmerzen sind natürlich schon ein anderes Kaliber. Die Idee, vor dem Spiegel zu üben könnte sicherlich helfen.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Das ist auch etwas, woran unser Chorleiter mit uns gearbeitet hat - nicht das Gesicht zu verziehen, wenn man sich versingt.

Ist gar nicht so einfach - man macht das ja unwillkürlich!
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stephan
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Beitrag von stephan »

Johnny hat geschrieben:Früher hat man de Toten ein Stück Leinen um den Kopf gebunden, damit der Kiefer geschlossen bleibt. Sieht lustig aus, hilft aber bestimmt. Wnen nicht, dann die Spannung erhöhen..
:rotfl:
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe auch mal gelesen, das Wundstarrkrampf (Tetanus) mit Kiefernverspannungen beginnt.
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Na toll, das schreibst du jetzt, da hätte ich meine klaffende Beinwunde doch mal besser versorgen lassen sollen. :wink:
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Dex
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Beitrag von Dex »

Ich hoffe das klingt jetzt nicht zu abgedriftet aber vielleicht hilft es, wenn Du Dich mehr der Musik und dem Gefühl "hingibst" und weniger auf Korrektheit achtest. Ich sehe mich selbst immer wieder von übersteigertem Perfektionismus gebeutelt. Das ist dann keine Hilfe.
Ich kenne z.B. Kopfschmerzen wegen Verspannungen, aber zum Glück wurden sie noch nicht durchs Gitarrieren ausgelöst; wenn's so wäre hätte ich wahrscheinlich auch erst mal Angst.
Was ich aber durch meinen Kopfschmerz gelernt habe ist, dass eine entspannte Grundhaltung erlernbar ist. Man ist halt falsch konditioniert. Und genauso entspannt wie man mal war, kann man auch wieder werden. Man muss aber bereit sein es neu zu erlernen. Dazu gibt es Fachliteratur allerorten, weil's einfach so viele Menschen betrifft.

Manchem hilft es bestimmte Techniken, wie autogenes Training, Yoga, progressive Muskelrelaxation oder anderes zu erlernen. Auch wenn sie erst mal nicht direkt was mit dem Gitarrespiel zu tun haben, erweitert man sein Fähigkeiten dahingehend, seinen Körper besser zu kennen, zu verstehen und auf ihn einzugehen. Mitunter bekommt man auch einen anderen Zugang zu seiner eigenen Gefühlswelt. Eine Verkrampfung geht glaube ich doch meist mit Angst einher, und die wiederum ist ein mächtiges Gefühl.

Will sagen: Als meine Probleme begannen, dachte ich ich sei sowas wie behindert. Heute bin ich daran gewachsen und habe mich entwickelt.

Gruß, Dex
Also, was war noch mal Trumpf?
Gast

Beitrag von Gast »

Avec l'âge, les raideurs se déplacent.
Hu
Hei
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