Servus,
angefangen hat alles mit einer schwarzen
Yamaha FG720BK, die ich im Wiener Musikhaus Stelzhammer um 300 Euro erworben habe. Blauäugig wie ich war, dachte ich, dass das schon ein
sehr gutes Instrument wäre. Dann lernte ich meinen jetzigen Bandkollegen kennen, der hatte eine Larrivee, frag mich nicht welche (ich vergesse das dauernd), aber die klang halt um Berge besser als die Yamaha. Spätestens ab dem Zeitpunkt war mir klar, dass eine so genannte "High End" Gitarre in vollmassiver Ausführung hermuss.
In meiner jugendlichen Bandzeit habe ich eine schwarze Les Paul besessen und war mit dem Instrument hochzufrieden und sehr glücklich. Aus ebenso jugendlichem Geldmangel musste ich sie wieder verkaufen, das ist jetzt fast zwanzig Jahre her. Also sollte es nunmehr, nachdem also bei mir das Akustikfieber ausgebrochen war, Jahre später auch eine Gibson sein, eine schwarze. Da die Elvis Dove die einzige schwarze Gibson-Dread ist, habe ich
hier auf "in den Warenkorb" geklickt, einfach auf gut Glück. Und das Glück war mir hold: Ein Dreivierteljahr später - die Elvis Dove wird in der Regel nur auf Bestellung gebaut - kam sie dann daher, hat gerochen wie ein Ahornwald, und klingt traumhaft. Mein Gitarrenbauer hat mir die Frage gestellt, wie ich zu so einer tollen Gitarre gekommen bin, so einen schönen Klang hätte er bei einer "Fabrik"-Gitarre noch nie gehört. Und als ich ihm dann sagte, dass ich einfach bloß eine schwarze Gibson wollte und im Internet auf gut Glück bestellt habe konnte er nur noch den Kopf schütteln und sagen, dass er Gitarristen kennt, die über viele Jahre nach dem richtigen Instrument gesucht haben - und dann kommt ein Anfänger wie ich daher und hat so ein unverschämtes Glück.
Als die Gibson ankam, habe ich die Yamaha sofort verkauft, da hatte das japanische Fischerboot gegen das amerikanische Schlachtschiff einfach keine Existenzberechtigung mehr....

Schließlich wollte ich dann aber doch wieder so eine Art Lagerfeuergitarre haben, also eine für Einsätze, für die mir die Gibson eindeutig zu schade ist. Das ist dann kurzfristig eine
Takamine EG523SC geworden, die aber auch nach wenigen Wochen wieder gehen musste, da der Klang schon sehr dünn war. Vollmassiv ist halt vollmassiv und dass das Ding zu allem Überfluss auch noch in Korea gebaut wird, hat dann den restlichen Ausschlag zum Verkauf gegeben. Ich hätte mich vorher halt besser informieren sollen, nämlich dass die Takamine G-Serie eben in Korea produziert wird, und nicht in Japan, aber was solls, wieder was gelernt.
Die Songwriter habe ich
hier gekauft, also wieder übers Internet. Es kann ja im Prinzip nix schiefgehen, man hat ja diese nette 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. War aber auch in dem Fall nicht nötig, denn auch diese Gitarre ist ein Traum. Ich wollte sie vor allem wegen der Optik, und die ist einfach nur schön.
Und zum 40er bin ich dann extra nach Treppendorf gefahren, gleichsam also nach Mekka gepilgert. Und nach stundenlangem Herumprobieren hat sich dann zu den beiden Gibsons noch die
Martin DC Aura dazugesellt. Die hat auch eine sehr schöne Optik und macht die Songwriter fast schon wieder überflüssig.
So, das war jetzt meine ganze gitarristische Geschichte. Ich hoffe, ich habe nicht allzusehr gelangweilt, aber ich erzähle das immer wieder gerne. Wie Du siehst, habe ich nur eine Gitarre angetestet, nämlich die Martin, und dazu musste ich 600 Km fahren. Habe ich aber nicht bereut, denn sonst wäre ich wohl nicht auf die Martin gekommen. Die beiden Gibsons waren Glück, und was für eins. Ich wünsch Dir bei Deiner Suche auch viel Glück!
Noch ein Nachsatz: Wie weit ist denn Saalfelden von Dir entfernt? Weil wir gerade vom Peter Ratzenbeck gesprochen haben: Der schwört auf das dortige
Musikhaus Hofer, und siehe da, da gibts auch eine
Hummingbird für Dich zum Testen!