Klangoptimierung - Erfahrungen

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

tbrenner
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Fabrikgitarre ...

Beitrag von tbrenner »

Hi Gerrit,

nu bau da doch mal nicht so´n Popanz auf.
Die Lakewoods beschäftigen meines Wissens so ca. 12 Mitarbeiter -
da scheint mir der Begriff "Fabrikgitarre" doch reichlich unpassend. Letztlich
ist es eine etwas größer geratene Manufaktur....
Und dass die ganz unzweifelhaft hervorragende Sachen bauen können, wird
nahezu jeder hier aus dem Forum bestätigen können, der da mal verschiedene Expl. ausprobieren konnte. Ich erinnere mich z.B. an die
M 46 eines Workshopteilnehmers, das war schon sehr sehr exquisit.
Natürlich sind Bauformen + Sound letztlich Geschmackssache, aber in die
Kategorie "mittelmässige Stangenware" gehören die Lakewoods für mich
sicherlich nicht. Der eine oder andere wird ja noch den seligen Chris Jones
im Ohr haben, der live i.d.R.nichts anderes als Serien-Lakewoods spielte .
Für mich gab´s da am Sound nicht wirklich was zu meckern ....

Grüssle,

tbrenner :wink:
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Erstens baue ich hier gar nichts auf und zum anderen spreche ich das aus was mir verschiedene Gitarrenbauer unabhängig voneinander, ohne Frage danach gesagt haben, nachdem sie sich z.B. (!) meine Lakewood angeschaut haben....

Wie du/ihr unschwer erkennen kannst/könnt geht es hier auch nicht prinzipiell um Lakewoods, sondern um "Seriengitarren" und das ist eben auch bei Lakewood oder Larrivee oder Martin, oder, oder, oder der Fall.... Thats all!

Wenn mir dann jemand sagen will das es z.B. (!) an einer Lakewood nichts zu löffeln gäbe, dann ist er entweder naiv oder hat keine Ahnung von Gitarren.....Frag doch selbst die Fachmänner hier. Glaubst du vielleicht ernsthaft das Lakewoods besser sind als Larrivees oder Martins????

Aber wenn man das überhaupt beurteilen können möchte, dann muss man auch erst einmal diverse wirklich handgebaute Gitarren im Vergleich zu den Seriengitarren spielen......Sonst weis man ja überhaupt nicht worüber gesprochen wird.....Oder schau dir die Äusserungen derer an die an ihren Seriengitzarren gelöffelt haben lassen. Glaubst du die spinnen alle???



:lol: :lol: :lol:
Gruss, Gerrit

Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Um es für mich nochmal bezüglich Lakewood auf den Punkt zu bringen.....Das sind sicher gute Gitarren. Es gibt auch sehr gute! Aber!!! Eine Spitzengitarre wirst du dort aus der normalen Fertigung (ungelöffelt) sicher kaum finden.... :wink:
Gruss, Gerrit

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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Ich haette Angst, dass durch das Ausloeffeln die Struktur der Gitarre geschwaecht wird und ich eines Tages den Gitarrenkoffer oeffne und plotzlich ein Instrument mit kollabiert Decke vorfinde.

Ich fasse meine Gitarren nicht mit Samthandschuehen an, ganz im Gegenteil, ich wundere mich manchmal, was die alles aushalten. Zudem kommen noch die hohen Klimaschwankungen hier. Meine Gitarren muessen einfach stabil sein. Das ist mir wichtiger, als das letzte Quantum an Klang, der bei Liveauftritten ohnehin nicht zur Geltung kommt, weil in diesem Fall eine "unausgeloeffelte" Bebalkung nicht der Flaschenhals auf dem Weg zu einem guten Sound ist.

Joe
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Ich weiß nicht, wieviele von euch Tony Rice kennen - ist einer der gegenwärtig besten Flatpicker.

A guy walks up to Tony Rice after a concert and says "That's a great sounding guitar you got there!"
Tony Rice unstraps his guitar, puts it down on the floor, and asks the guy "So how does it sound now?"

Moral von der Geschicht: Es ist die Person HINTER der Gitarre, die den Sound macht :lol:


* übrigens, Tony spielt eine pre-war D-28, die dem 1973 viel zu früh verstorbenenen ehemaligen Byrds-Mitglied Clarence White gehörte.
Dieter
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klaust
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Beitrag von klaust »

Gerrit hat geschrieben:Ob man was genauso haben möchte, oder es prinzipiell nichts zu Löffeln gäbe sind 2 verschiedene Paar Schuhe..... :wink:
ich schrub, das ich meine Eine nicht löffeln lasse - hab' schließlich lange genug genau danach gesucht... :wink: :lol:

Das es Leute gibt, die überall was dran zu löffeln haben, iss klar....meinetwegen 8) :wink:
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ich glaube ihr "Lakewoodindianer" seit etwas überempfindlich...Wenn du mal raufscrollst, dann siehst du auch was ich wirklich und ursprünglich geschruben habste....Ende, Banane...mit Loch und Löffel :lol:
Gruss, Gerrit

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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

Ich hob nu auch schon einige Monate meine Lakewood und im Moment gibt es daran nichts, was ich geändert haben möchte; wer weiß, ob so ein Scalloping nicht die Charakteristik der Gitarre in eine Richtung ändert, die mir weniger liegt, als jene, wegen der ich die Klampfe ursprünglich gekauft habe (bei vielen sicher nach langer Suche).

Vielleicht ist der Satz "an der Gitarre gibt es nichts zu löffeln" einfach ein Statement, dass er so zufrieden ist, dass er daran nichts geändert haben will?
Interpunktion und Orthographie dieses Posts sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Wow! Noch so "einer"....Klar ist er glücklich und zufrieden. Ist ja auch sehr schön....Es gibt auch Leute die sind mit 'ner Aldigitarre glücklich.....Darum geht es hier aber nicht.... :wink:
Gruss, Gerrit

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notenwart
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Beitrag von notenwart »

Gerrit hat geschrieben:.....Darum geht es hier aber nicht.... :wink:
Ja aber genau worum geht es?

Eine Seriengitarre, im Laden gekauft, ist so konstruiert und gebaut, dass sie recht hart gespielt werden kann, ohne zu schnarren und dass sie auch bei längerer Lagerung stabil bleibt.
Zudem wird wahrscheinlich so eine Art "Klangmittelmaß" eingestellt, das eben den meisten "normalen" Gitarristen gefällt.

Denn die Klampfe soll ja nun verkauft werden.

Jetzt hat der Individualist das Ding zu Hause, schleift erstmal die Stegeinlage 1mm runter, um die Saitenlage weniger hoch einzustellen, weil er einen sanften Anschlag hat, zieht sich seine Lieblingssaiten drauf und hat damit der Gitarre schon die erste persönlicne Note gegeben.

So, nun der Klang - wer in der letzten AG den Bericht über Collings gelesen hat, wird vielleicht ähnlich erstaunt gewesen sein wie ich, als er las "je mehr Masse, desto mehr Klangausbeute"
Ich will damit nicht sagen, dass eine Gitarre aus Zement das NonPlusUltra wäre, sondern nur sagen, dass die Aussage "Leisten möglichst dünn" vielleicht auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist.

Ebenso, und jetzt zurück zur Individualität, kann ich mir vorstellen, dass in Abhängigkeit von der Anschlagstechnik und der gespielten Musikrichtung die Gitarre unterschiedlich behandelt werden muss.

Also wenn ich hier lese, dass einige ihre Gitarre zum Martin schicken, er macht dann was und der Kunde ist verzückt - also bitte, aber das ist doch genau so wenig individuell wie eine Seriengitarre. Martin macht das, was die Erfahrung ihm sagt, ohne den Spieler der Gitarre diese spielen zu hören.Das ist dann ein Spitzeninstrument?

Und nun zum Thema Spitzeninstrument: Wenn jemand die Gitarre von ALDI für das absolute Sahneteil hält, aber das macht ja hier keiner, dann ist es doch gut.
Und wenn jemand sagt, der Klang seiner Seriengitarre ist für ihn der schönste Klang der Welt, dann kann man das doch einfach mal so stehen lassen.

Danke
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jab
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Beitrag von jab »

Hi!

...im übrigen sind die M-Modelle von Lakewood alle gescalloped und bei den Dreads konnte man das als Option dazubestellen. Bei den teureren war das dann schon Standard (ab der 46er). Jedenfalls war das damals, als ich dort gearbeitet hatte, so.
Ob eine Lakewood besser ist als eine Larrivee oder eine Martin kann nur der Spieler beurteilen. Das sie damals besser verarbeitet waren als Martins steht für mich ausser Frage.
Lakewood ist zwar Deutschlands größter Westerngitarrenhersteller, aber es ist trotzdem eine eher kleine Manufaktur. Fabrikgitarre ist sicher der falsche Ausdruck.
Trotzdem wurden natürlich Serien gebaut.
Durch die relativ hohe Genauigkeit beim Bau war z.B. die Serienstreuung im Klang recht klein. Was man durchaus als Vorteil oder Qualitätsmerkmal begreifen kann.

Ich würde halt immer eine Gitarre wählen, die mir von Anfang an gefällt und nicht darauf spekulieren, dass man ja immer noch was machen kann.

Manche amerikanischen Hersteller gehen jetzt so weit, im entsprechend großen Unterklotz eine Klappe einzubauen, um bequemer nachträglich an den Balken rumschnitzen zu können und gegebenenfalls auch auszutauschen und wasweißichnichtnochalles zu machen.

Kann man, muss man aber nicht.


Wie dem auch sei:

Beste Grüße!
Jab
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Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

Herr Grau hat geschrieben: Vielleicht ist der Satz "an der Gitarre gibt es nichts zu löffeln" einfach ein Statement, dass er so zufrieden ist, dass er daran nichts geändert haben will?
Genau so ist es.....der Mann aus dem Westen hat recht! :D
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clone
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Beitrag von clone »

Masantalarri hat geschrieben:
Herr Grau hat geschrieben: Vielleicht ist der Satz "an der Gitarre gibt es nichts zu löffeln" einfach ein Statement, dass er so zufrieden ist, dass er daran nichts geändert haben will?
Genau so ist es.....der Mann aus dem Westen hat recht! :D
Also, jetzt bitte bitte nichts falsch verstehen. Und ich möchte auch nichts veralbern oder ins Lächerliche ziehen. Aber wenn ich mir vorstelle ein unbefleckter Internetuser kommt in dieses Forum und wird mit Sätzen wie "an der Gitarre gibt es nichts zu löffeln" konfrontiert über den dann ein Disput ausbricht... . Musiker sind schon ein komisches Völkchen... .


(klar, wenn man weiß was gemeint ist, macht das ja alles Sinn. Aber wenn nicht...) .
Masantalarri

Beitrag von Masantalarri »

clone hat geschrieben:[quote=". Aber wenn ich mir vorstelle ein unbefleckter Internetuser kommt in dieses Forum und wird mit Sätzen wie "an der Gitarre gibt es nichts zu löffeln" konfrontiert über den dann ein Disput ausbricht... . Musiker sind schon ein komisches Völkchen... .


(klar, wenn man weiß was gemeint ist, macht das ja alles Sinn. Aber wenn nicht...) .
Bleibt zu hoffen, der "unbefleckte Internet-User" (steht auch schon auf der Roten Liste der bedrohten Arten)
gibt ob der Wortwahl nicht gleich den Löffel ab! :wink:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

clone hat geschrieben:Musiker sind schon ein komisches Völkchen... .
Na klar! Das ist ja grad das Geile dran! :mrgreen:
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