Gitarren vor Heizung

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Holger Hendel
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Gitarren vor Heizung

Beitrag von Holger Hendel »

Meine räumliche Situation zwingt mich diverse Gitarren vor einem Radiator zu lagern. Jetzt kommt irgendwann die kalte Jahreszeit - möge es noch lange hin sein - und ich muss das Ding anwerfen.

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Ich frage mich und euch: gut oder nicht gut, schlimm und - wenn ja - wie schlimm genau? Ist natürlich auch´ne Außenwand...hören tut man ja so einiges...Luftfeuchtigkeit, mögl. konstante Zimmertemperatur, nicht direkt an Außenwand...hat sicher alles seine Berechtigung, doch was ich konkret in Erfahrung bringen möchte: welche Spätfolgen für die Instrumente sind zu erwarten? Ich lagere dort idR jene Instrumente, die mir nicht ganz so lieb sind wie die Martin und die Lakewood. Bei der Yamaha z.B. ist eh alles vorbei, die ist zum Sliden umgerüstet, ich nehme an, dass eine Fehllagerung da wenig ins Negative hin bewegen kann.

Doch ein worst-case-Szenario interessiert mich. Dann kann ich abwägen ob ich eine komplette (Argh!) Umgestaltung des Raumes - mit allen nervigen Folgen - in Anbetracht ziehe. Nicht wundern, warum ich den Raum nicht von vornherein anders eingerichtet habe: sämtliche Rechner stehen direkt vor der isolierten Tür damit Nebengeräusche d. Lüfters nicht mit aufs mic kommen - das erfordert eine gewisse örtliche Nähe des Mixers, das erfordert widerum eine gewisse örtl. Nähe der mics usw. und am Ende bleiben wenig Optionen. :?

Ich sag´schon mal Danke.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Gut wohl nicht... denke das ist dir auch klar.

Hab zwar daheim auch ne Heizung im Raum und viele meiner Gitarren lagern neben dem Heizkörper - aber das sind meist E-Gitarren und die befinden sich auch noch in Koffer, heisst die Kofferenden... vll. noch 20-30 cm ... dann kommt die Heizung.

Hatte aber noch nie Probleme.

Deine stehen offen direkt davor, schlimm ist... das es auch noch akustische sind :lol:
Also ich würds unter keinen Umständen machen, da täte mir schon ein Tag in der Seele weh und ich denke auch, dass hier eine Heizperiode so gelagert Schäden hinterlassen können... oder... es ist zu erwarten dass diese vorprogrammiert sind.
Von allen möglichen Standorten im Raum ist das der denkbar schlechteste.

Die 2 Ständer wonders hinzustellen dürfte aber das Problem nicht sein. Ich würde das definitiv umstellen!!! ...sieht auch nicht so umfangreich aus und ist sicher in ein paar Minuten erledigt, so ganz kann ich das nicht nachvollzihen. Erwartest du ernsthaft, dass jemand sagt... "hey mach dir keinen Kopf, das passiert nüscht!"???

Für mich ein absolutes NoGo... :wink:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ja mir ist das natürlich klar, dass es anders cooler wäre, mir geht es um Risikoeinschätzung. Es ist für mich keine "wertvollen" Gitarre dabei (NP ist bei keiner > 300 Taler und viele haben sich längst bezahlt gemacht) und die räumlichen Gegebenheiten sind einfach sehr, sehr begrenzt, leider. :?
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Könntest Du hinter die Gitarrenständer eine dünne Sperrholzplatte (2-3 mm dick) stellen, befestigen, bauen? Damit die Gitarren zumindest weniger Strahlungswärme abbekommen?
Viele Grüße

ralphus
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RB
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Beitrag von RB »

Ich halte diese Aufbewahrung für kritisch. Da würde ich doch eine andere Lösung suchen. Die Wand zur Abhaltung von Strahlungswärme wäre eine Idee. Ohne Grundriss ist es allerdings schwierig, die Phantasie einzuschalten und auf Alternativen zu sinnen.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich könnte solch eine Platte in geringem Abstand zur Heizung setzen...nur bringt die Heizung dann noch so viel...?! Hmmm. Mist. So richtig praktisch ist es nicht da der Ständer diese spezielle Quer-Position der Gitarren erfordert. Die stehen mit der Zargenoberseite schon sehr, sehr dicht an der Heizung.

Ja doof das. Das Problem ist auch, dass ich die mic-Ecke extra ausstaffiert habe mit besserem Material als im sonst. Raum. Hmmmm.

Die ganzen Geräte die hier mehrere Stunden tägl. laufen (z.B. Tageslichtlampe, Salzkristallleuchten, diverse andere Lampen, amps) heizen den Raum ganz schön auf, vll. muss ich den Heizkörper im Winter gar nicht so heftig betreiben?

@RB: Etwas grundrissähnliches ist in Planung...es läuft wahrscheinlich darauf hinaus die regale umzustellen.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Mal auf die Schnelle aus den vier Ecken des lüdden Zimmers je eine Aufnahme gemacht:

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Blöde fixe Punkte sind: die Tür und das einzige Fenster (müssen frei bleiben ;) ),

- der Schreibtisch...gewissermaßen - dort habe ich das Multimix drauf stehen und ein rel. kurzes USB-Kabel geht zum Notebook vor der Tür. Sowieso gehen alle möglichen Kabel vor die Tür (Rechner) - es wäre unpraktisch den Schreibtisch woanders zu haben.

- mic-Ecke: ist praktisch in der Nähe des Schreibtischs wg. kurzen Kabelwegen und rel. Nähe zum display.

Ich könnte mir gut vorstellen die zwei Regale an die Wand links vom Deckenfluter zu bugsieren. Dann hätte ich rechts der Tageslichtlampe Platz für zwei Ständer. Dieser Plan scheint mir am ehesten realisierbar.

Demnächst kommt noch ein Bekannter mit enigen Strahler-Ideen vorbei, der Raum ist von Natur aus sehr dunkel und ich verspreche mir´ne Menge von LED-Lampen, doch die sollen sehr kühles Licht machen. Alles sehr schwierig hier, der Raum müsste etwas größer sein.

Oha, das ist ja wie bei dieser Einrichtungsshow im Fernsehen. ;)
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Also das mit den Gitarren vor der Heizung bereitet mir allergrößte Sorge.
Wenn dann die Luft noch etwas trocken wird.....

Vielleicht wäre so ein "Multi-Gitarrenständer" an dem man die Gitarren aufhängen kann eine kleine Hilfe?

Da kannst Du einige Gitarren auf 2 Ebenen dran aufhängen. Sechs Gitarren sollten da min. Platz finden. Spart dann auch den Weihnachtsbaum. ;-)
Den Ständer dann vielleicht dort platzieren, wo jetzt der Stuhl steht? Allerdings braucht so ein Teil halt auch einen gewissen Platz.

Liebe Grüße
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TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ich würd einfach bei Bild 1 die Gitarren und den Stuhl mit dem Notenständer tauschen.

Die Gefahr für die Gitarren ist halt einfach, dass sich Trockenrisse bilden und sich Hälse verziehen. Ist allerdings bei Sperrholzgitarren (wenn du <300€ sagst) schon wesentlich ungefährlicher als bei teuren Meisterinstrumenten.

Ansonsten versteh ich diese ganze Geschichte mit den kurzen Kabeln nicht so wirklich.. Ob das Mic-Kabel nun 3 oder 5m lang ist.. völlig egal..

Auch das mit dem Notebook vor der Tür...?
Also mein Notebook steht bei meinen Aufnahmen vllt 50cm hinter den Mikrofonen, und man hört davon nix.. Vllt mal gucken, wieso bei dir die Lüfter so laut sind? Mal saubermachen, oder mal gucken, ob die sich überhaupt so schnell drehen müssen.. Notebook CPUs können auch schonmal 100° ab ohne kaputtzugehen, vllt wär es sogar ne Option für die Aufnahmen mal nen paar Minuten die Lüfter nur ganz wenig laufen zu lassen..

Und noch ne Frage rein aus Interesse: wofür hast du dir da so viel Noppenschaum reingepflastert? Kann mir gar nicht vorstellen, dass du da so extreme Probleme mit Flatterechos hast, bei dem ganzen Zeug, das in dem Raum steht.. so von Ferne betrachtet scheint mir das ein sehr dumpf klingender Raum zu sein, weil du quasi alle Höhen killst..
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

TorstenW hat geschrieben:Und noch ne Frage rein aus Interesse: wofür hast du dir da so viel Noppenschaum reingepflastert? Kann mir gar nicht vorstellen, dass du da so extreme Probleme mit Flatterechos hast, bei dem ganzen Zeug, das in dem Raum steht.. so von Ferne betrachtet scheint mir das ein sehr dumpf klingender Raum zu sein, weil du quasi alle Höhen killst..
Genau die gleichen Gedanken sind mir beim Anblick der Fotos auch gekommen. Jetzt bin ich mal gespannt, was der Holger dazu sagen wird.
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Paeida
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Beitrag von Paeida »

Stell den Ständer doch in Ecke 4, den Übestuhl dann entsprechend vor die Heizung. Das ist dann auch noch gut für die Nieren beim Üben ;-)

Sollte das ein Problem mit Kabeln geben: DIe kann man verlängern...
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Fußbodenheizung mit Wert der Gitarren gegenrechnen = Fußbodenheizung.
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Falls es Sperrholzgitarren sind macht es nichts. Die kann man im Sommer draußen stehen lassen im Gartenhaus. Damit in der prallen Sonne spielen, ebenso wie im Winter, wenn es minus 10 Grad hat. Schnelle Temparatur- und Feuchtigkeitsänderungen machen da wenig, zumindest bei meinen 2 Sperrholzklampfen.
Vollholz wird da schon eher Probleme machen. Du musst rechnen, dass die Heizung nicht durchgehend heizt, sondern ständig an und ausgeht, zig mal am Tag und in der Nacht. Das Holz dehnt sich dann jedes mal leicht aus und zieht sich wieder zusammen, was für Sperrholz nicht so schlimm ist. Für ein massives Brett allerdings sehr gefährlich. Zusätzlich trocknest du die Gitarren aus. Da die Temparatur direkt vor der Heizung wesentlich höher ist als die Raumtemparatur würde ich diesen Effekt nicht unterschätzen. Da wird auch zusätzliche Luftbefeuchtung nicht viel helfen, denke ich mir zumindest mal.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Hey Leute, danke für die vielen Beiträge. Da sind einige Ideen bei über die ich nachgrübeln werde. Immerhin praktisch, dass der Lichtmann noch nicht da war, so kann dass aufeinander abgestimmt werden.
Jetzt bin ich mal gespannt, was der Holger dazu sagen wird.
Der sagt: der Raum ist an zwei Wänden und Decke komplett holzvertäfelt (optisch ist es schon mal eine Aufwertung mit den weißen Pyramiden, der Raum war vorher noch wesentlich dunkler...brrrrr...Holzvertäfelung, da denke ich an die finstere Peter Bursch Lehr-DVD ;) ) und gefiel mir klanglich schlichtweg nicht mehr. Lässt sich schwer beschreiben, wen es interessiert: auf meinem yt-Kanal sind einige ältere Videos (also alles vor ca. 06-2012 müsste mit dem alten setup sein). Ist gewiss Geschmackssache. Ich mag den trockenen Klang sehr, z.B. so:

http://www.youtube.com/watch?v=tpATCL7u ... plpp_video

...und ich mag die Freiheit zu entscheiden, wieviel und was für Hall evtl. draufgegeben werden soll. Ich meine nicht, dass da zu wenig Höhen kommen.

Damals war´s eher so...gruselig im Vgl. zu jetzt:

http://www.youtube.com/watch?v=o_ews8zM ... D16467A4EC

Zu den langen Kabeln und Rechner im Flur: Wenn ich Sprache aufnehme, der Sprecher gerne Sprechpausen macht...man hört sehr wohl den Lüfter vom notebook und zwar schon im "Schonmodus", quasi in dem Modus, wo er wenig rödeln sollte. Sehr nervig. Da ist es mir aufgefallen, ein ortsansässiger Dichter (oder wie man das nennt..."Texter" trifft es vll. eher :) ) kam rumme um ein Gedicht aufzusprechen...das Ergebnis war ok aber halt nicht wirklich gut, die Grundgeräuschkulisse (wg. notebook) war dran schuld. Also raus mit den Rechnern.

Ich bilde mir gerade bei laaaaangen USB-Verbindungen ein (also USB-Verlängerung an USB-Verlängerung an USB-Verlängerung an...), dass es häufiger zu Aussetzern / USB-Problemen kommt. Insbesondere in Verbindung mit hubs. Kann da was dran sein? Kommt mir halt so vor. Seitdem ich die Wege kurz halte schnurrt hier alles nur noch und Rechnerprobleme gehören der Vergangenheit an.

Da wohl doch fiese Schäden an den Instrumenten zu erwarten sind durch die Heizungssache werde mir´ne Skizze machen wie ich das alles umstelle. Schreibtisch und mic-Ecke werden wohl so bleiben. Regal und Gitarren tauschen den Platz, evtl. Anschaffung des platzsparenden Gitarrenständers.
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Moin,

bezüglich der USB Kabel gibt es Spezifikationen. Ich persönlich würde mit einem normalen USB-Kabel drei Meter nicht überschreiten. Fünf Meter sind so etwa die Grenze.

Mehr geht aber mit speziellen Repeater-Kabeln (ca. 25 Meter), bzw. USB-Extension-Kits, die zur Verlängerung Netzwerkabel (CAT5) verwenden. (bis ca. 45 Meter)

Liebe Grüße
Rumble
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