Gitarren aus heimischen Hölzern
Moderator: RB
tschuldigung....gibts die Hymne wirklich....
das mit der Weltherrschaft von Österreich müsste den Fauxpas aber wieder wettmachen...hoffe ich zumindest
Ösis sind doch tolerant....sind doch keine Klassiker
das mit der Weltherrschaft von Österreich müsste den Fauxpas aber wieder wettmachen...hoffe ich zumindest
Ösis sind doch tolerant....sind doch keine Klassiker
Zuletzt geändert von Der Papa am Mi Nov 07, 2012 12:47 am, insgesamt 1-mal geändert.
Wir sind äußerst tolerant, wir bremsen auch für Klassiker.
Und wie 'Wurstfinder' richtig erkannt hat, es bezieht sich auf Rainhard Fendrich --> I am from Austria !
Das ist unsere (in)offizielle Bundeshymne ... !
Und wie 'Wurstfinder' richtig erkannt hat, es bezieht sich auf Rainhard Fendrich --> I am from Austria !
Das ist unsere (in)offizielle Bundeshymne ... !
Haben wir doch:
Heute Bier morgen Korn
Unabhänging von diesem lahmen Scherz halte ich die Idee, Gitarren aus heimischen Hölzern zu bauen, nicht nur im klassischen, sondern auch im stählernen Bereich für sehr interessant. Daß die Diskussion in politisch-ethisch-moralische Dimensionen vordringen würde, war zu erwarten, ist aber nicht mein Interesse. Mein Interesse ist eher aus der Fragestellung begeründet, inwieweit heimische Hölzer geeignet sind, gute und taugliche Zupfinstrumente, insbesondere Gitarren daraus zu fertigen.
Wenn man an den Geigenbau denkt, der sich in Europa europäischer Holzsorten bedient, sollte das im Gitarrenbau dich ebenso möglich sein. Ich halte beispielsweise Ahorn für ein interessantes Holz. Allerdings soll es in der Bearbeitung tückisch und in der Standfestigkeit heimtückisch sein. So hatte ich einmal eine 12-Saitige Lakewood in den Händen, deren Decke Fichte war - gut, das war Sitka, also nicht unbedingt ein heimisches Gewächs - aber Zargen und Boden waren aus schönem Ahorn gefertigt. Die Gitarre klang in ihrem Genre wunderbar, hatte alles, um einen Leo Kottke glücklich zu machen, aber der Boden hatte eine deutliche Welle entwickelt, die in Längsrichtung verlief. Ein Instrumentenbauer sagte mir, daß das bei Ahorn mitunter passieren könne.
Mich interessiert auch die historische Entwicklung. Was nahm man vor Torres, bevor die Wege der Gitarre sich in Sparten aufgeteilt hatte und warum kam es zum Wechsel hin zum Tropenholz ? Kann es sein, daß Erwägungen eine Rolle gespielt haben, die mit dem musikalischen Ergebnis erst in zweiter Linie zu tun hatten, beispielsweise Kosten und Verarbeitungsfreundlichkeit ? Südamerikanisches Palisanderholz war irgendwann einmal eher günstig und in Massen zu bekommen. Damals in der finsteren Vergangenheit.
Heute Bier morgen Korn
Unabhänging von diesem lahmen Scherz halte ich die Idee, Gitarren aus heimischen Hölzern zu bauen, nicht nur im klassischen, sondern auch im stählernen Bereich für sehr interessant. Daß die Diskussion in politisch-ethisch-moralische Dimensionen vordringen würde, war zu erwarten, ist aber nicht mein Interesse. Mein Interesse ist eher aus der Fragestellung begeründet, inwieweit heimische Hölzer geeignet sind, gute und taugliche Zupfinstrumente, insbesondere Gitarren daraus zu fertigen.
Wenn man an den Geigenbau denkt, der sich in Europa europäischer Holzsorten bedient, sollte das im Gitarrenbau dich ebenso möglich sein. Ich halte beispielsweise Ahorn für ein interessantes Holz. Allerdings soll es in der Bearbeitung tückisch und in der Standfestigkeit heimtückisch sein. So hatte ich einmal eine 12-Saitige Lakewood in den Händen, deren Decke Fichte war - gut, das war Sitka, also nicht unbedingt ein heimisches Gewächs - aber Zargen und Boden waren aus schönem Ahorn gefertigt. Die Gitarre klang in ihrem Genre wunderbar, hatte alles, um einen Leo Kottke glücklich zu machen, aber der Boden hatte eine deutliche Welle entwickelt, die in Längsrichtung verlief. Ein Instrumentenbauer sagte mir, daß das bei Ahorn mitunter passieren könne.
Mich interessiert auch die historische Entwicklung. Was nahm man vor Torres, bevor die Wege der Gitarre sich in Sparten aufgeteilt hatte und warum kam es zum Wechsel hin zum Tropenholz ? Kann es sein, daß Erwägungen eine Rolle gespielt haben, die mit dem musikalischen Ergebnis erst in zweiter Linie zu tun hatten, beispielsweise Kosten und Verarbeitungsfreundlichkeit ? Südamerikanisches Palisanderholz war irgendwann einmal eher günstig und in Massen zu bekommen. Damals in der finsteren Vergangenheit.
-
- Beiträge: 101
- Registriert: Mo Okt 15, 2012 5:55 pm
Ok, war mir nicht bekannt, glaube es aber durchaus gerne.
Interessant für alle Gitarreninteressierten sollte jedenfalls sein, sich hier einmal umzuschauen. Dort sind einige Gitarren und Vihuelas aus der Zeitspanne von 17ten bis 19ten Jahrhundert zu betrachten. Die anklickbaren Bilder zeigen Details. Ahorn begegnet einem recht oft. Auch mit Ebenholz verstärkte Fichte taucht als Material von Zargen und Boden auf. Hier einmal ein frühes Beispiel für die Verwendung der 650 mm -Mensur.
Interessant für alle Gitarreninteressierten sollte jedenfalls sein, sich hier einmal umzuschauen. Dort sind einige Gitarren und Vihuelas aus der Zeitspanne von 17ten bis 19ten Jahrhundert zu betrachten. Die anklickbaren Bilder zeigen Details. Ahorn begegnet einem recht oft. Auch mit Ebenholz verstärkte Fichte taucht als Material von Zargen und Boden auf. Hier einmal ein frühes Beispiel für die Verwendung der 650 mm -Mensur.
Ich denke, dass wir zwischen dem Bau von "Volksmusikinstrumenten" und dem Bau von "wertvollen" (im Sinn des Kaufpreises) Instrumenten unterscheiden müssen.
Auch Tielke hat schon mehr als 150 Jahre vor Torres Rio, Ebenholz etc. eingesetzt (http://www.tielke-hamburg.de/documents/ ... tarren.pdf). Die Hölzer waren schon lange vor Torres bekannt. Allerdings waren vermutlich optische Elemente mindestens ebenso wichtig wie der Klang. Die "Gitarrenlobby" war zu der Zeit noch nicht so stark wie heute und weniger GAS-orientiert... Gleichzeitig waren die kammermusikalischen Instrumente immer auch "Kleinodien", jedenfalls im Vergleich zu Tutti-Instrumenten oder Volksmusikinstrumenten.
Andererseits sind günstige Instrumente immer auch aus vor Ort vorhandenen Hölzern gebaut worden (wie eben auch die zahlreichen günstigen Instrumente aus Zypresse, Birke oder die Griffbretter aus gedämpftem Obstbaumholz beweisen).
Dazu kommt, dass viele Gitarren von Geigenbauern gebaut wurden (wir erinnern uns des Gewerbestreits von C.F. Martin), die eine Tradition im Bau mit Fichte/Ahorn hatten.
Auch Tielke hat schon mehr als 150 Jahre vor Torres Rio, Ebenholz etc. eingesetzt (http://www.tielke-hamburg.de/documents/ ... tarren.pdf). Die Hölzer waren schon lange vor Torres bekannt. Allerdings waren vermutlich optische Elemente mindestens ebenso wichtig wie der Klang. Die "Gitarrenlobby" war zu der Zeit noch nicht so stark wie heute und weniger GAS-orientiert... Gleichzeitig waren die kammermusikalischen Instrumente immer auch "Kleinodien", jedenfalls im Vergleich zu Tutti-Instrumenten oder Volksmusikinstrumenten.
Andererseits sind günstige Instrumente immer auch aus vor Ort vorhandenen Hölzern gebaut worden (wie eben auch die zahlreichen günstigen Instrumente aus Zypresse, Birke oder die Griffbretter aus gedämpftem Obstbaumholz beweisen).
Dazu kommt, dass viele Gitarren von Geigenbauern gebaut wurden (wir erinnern uns des Gewerbestreits von C.F. Martin), die eine Tradition im Bau mit Fichte/Ahorn hatten.
-
- Beiträge: 495
- Registriert: Sa Jul 14, 2007 1:04 pm
Ahorn war bei Gitarren stets das bevorzugte Holz. Die Tielke-Gitarre ist sicher eine Ausnahme, und war aber ebenso sicher eine Auftragsarbeit für einen gut betuchten Menschen, was die aufwändige Einlegearbeit beweist. Ein Instrument für Normalsterbliche sah und sieht anders aus.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten regulären Palisander-Instrumente gebaut. Das älteste mir bekannte Beispiel ist eine Panormo (London) von 1840.
Ich kenne einige Ahorn-Instrumente, die mindestens ebenso gut sind wie Palisander-Gitarren (auch Rio). Ahorn ist vielleicht etwas trennschärfer als Palisander.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten regulären Palisander-Instrumente gebaut. Das älteste mir bekannte Beispiel ist eine Panormo (London) von 1840.
Ich kenne einige Ahorn-Instrumente, die mindestens ebenso gut sind wie Palisander-Gitarren (auch Rio). Ahorn ist vielleicht etwas trennschärfer als Palisander.
Gruß, fretworker
Völlig d'accord. - Typischerweise sind von den Instrumenten für Normalsterbliche auch (zumindest anteilsmäßig) weniger erhalten geblieben als von den aufwändigen Instrumenten (was bis in unsere Zeit hinein gilt).fretworker hat geschrieben:Die Tielke-Gitarre ist sicher eine Ausnahme, und war aber ebenso sicher eine Auftragsarbeit für einen gut betuchten Menschen, was die aufwändige Einlegearbeit beweist. Ein Instrument für Normalsterbliche sah und sieht anders aus.
Ahorn ist auch für Gitarren ein sehr schönes und gar nicht seltenes Tonholz. Die Gibson Jumbos sind z.B. aus Ahorn, meine Höfner Archtop auch, Fender-Hälse, Les Paul-Decken; die Cuntz-Gitarre im Bild des Sponsors oben auf der Seite sieht schwer nach Ahorn aus, Hanika hat eine Ahorn-Klassikserie, und meine Duopartnerin spielt ein italienisches Meister-Instrument mit Ahorn-Zargen und Boden. Das Holz klingt klarer als Palisander oder Mahagoni, es ist also eher Geschmackssache als irgendwas anderes.
Viele Grüße, Stephan
Viele Grüße, Stephan
-
- Beiträge: 281
- Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am
Hi,
ich habe eine in Deutschland (noch) relativ unbekannte Gitarre, eine Merida erworben. Wenn Interesse besteht, stelle ich die auch gern mal vor.
Die Zargen sind "spalted Maple" und ich muss sagen, dass ich mir die jeden Tag wieder gern anschaue und neue Details und Feinheiten im Holz erkenne. Ich habe selten so eine schöne Maserung gesehen.
Ich bin allerdings auch nicht DER Kenner, was Hölzer und Gitarren angeht. Habe nach Bespielbarkeit, Klang und Optik gekauft und da wurde es eben diese.
Grüße
ich habe eine in Deutschland (noch) relativ unbekannte Gitarre, eine Merida erworben. Wenn Interesse besteht, stelle ich die auch gern mal vor.
Die Zargen sind "spalted Maple" und ich muss sagen, dass ich mir die jeden Tag wieder gern anschaue und neue Details und Feinheiten im Holz erkenne. Ich habe selten so eine schöne Maserung gesehen.
Ich bin allerdings auch nicht DER Kenner, was Hölzer und Gitarren angeht. Habe nach Bespielbarkeit, Klang und Optik gekauft und da wurde es eben diese.
Grüße
Ich glaube ehrlich gesagt, du hast nicht mehr als eine Gropius Gitarre in der Hand gehabt, wenn überhaupt, außerdem entwickelt sich ein Gitarrenbauer und Gropius ist noch sehr jung. Du bist einfach ein .... schwer zu beschreibender Charakter (euphemistisch gesagt, wenn du verstehst was ich meine.Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Beispielsweise kann ich mich unter diesem Aspekt mit einer Gropius nicht wirklich anfreunden, während bei Chrstian Stoll ein Prachtstück ansielte, wo mir wieder bewusst wurde, dass ich mal wieder zu wenig Geld habe... Aber das ist eben Geschmackssache.
my2Cents