Ok, ich lüfte hiermit das Geheimnis

: ich habe bei Emils Angebot zugeschlagen. Einerseits "wissenschaftliche" Neugier, andererseits hatte ich mit meiner neuen Taylor GS eine, wie ich denke, geeignete Kandidatin. Nun leider ist das jetzt wieder nur ein "Einzelfallbericht" mit all seinen Einschränkungen, aber die große randomisierte Studie zum Thema Klangoptimierung wurde ja noch nicht eingeleitet.
Also Ausgangspunkt: eine neue Taylor GS (Decke Fichte, Body Ahorn), die ohne ausführliche Testung bei mir eingezogen ist (Geburtstagsgeschenk

). Meinen ersten Eindruck kann man in einem anderen Thread nachlesen, was für hier aber wichtig ist: die Gitarre war zum einen nicht ganz "ausgewogen" (es gab einige Stellen auf dem Griffbrett mit deutlich kürzerem Sustain) und in gewisser Weise hatte ich auch nach einigen Spielstunden immer noch das Gefühl, dass die Gitarre irgendwie noch "verklemmt" ist. Bei meinen bisherigen "Gespielinnen" hat sich das meist schneller gelöst Ich rede jetzt nicht vom Effekt des jahrelangen Einspielens, sondern von dem Effekt, dass einer Gitarre (neu oder länger nicht gespielt) nach meiner Erfahrung erst nach einer guten halben Stunde "der Knopf aufgeht". Subjektiv also genau das, was man mit Entspannungsbehandlung assoziieren könnte. Also hab ich Emil die Gitarre geschickt. Dies aber erstens ohne auf seiner Homepage nachzulesen, was er überhaupt macht (sondern nur aufgrund der Forumsdiskussionen: ihr seid schuld

) und zweitens mit nicht unbeträchtlicher Skepsis.
Nach ein paar Tagen kam die Gitarre dann zurück und als ich sie angetestet habe stand ich vor folgendem Problem: ich hatte den Eindruck, dass sich ein bisschen was getan hat, aber alles andere als die große Offenbarung. Jedes Aufziehen neuer Saiten hat mehr Effekt. Hab sogar überlegt, ob Emil mich testen will (wegen der Skepsis in den Disksussionen) und ich mir die subtile Veränderung überhaupt nur einbilde. Jedenfalls hätte ich mir in den Allerwertesten gebissen, wenn ich dafür 770.- Euro gezahlt hätte und auch der einmalige Sonderpreis (plus Porto) war so etwas schwer verdaulich. Was tun? Emil von meiner Enttäuschung berichten? Er war bei unseren Mailkotakten sehr nett und irgendwie wäre mir das unangenehm gewesen. Aber andererseits viel Geld... Ich kam dann erst einige Stunden später dazu wieder Gitarre zu spielen. Hatte Besuch von einem Freund dem ich so ein paar Griffe beibringe und bei der nicht auf die Gitarre selbst konzentrierten Zupferei hatte ich plötzlich den Eindruck, dass die Gitarre doch deutlich besser klang. Sogar mein Freud, der kein Gitarrenfreak ist, machte eine Bemerkung über den schönen Klang der Taylor. ?? - ich nahms mal nebenbei zur Kenntnis. So, am nächsten Tag jetzt neuerlicher Anlauf. Was ist jetzt wirklich? Also vielleicht gibt es auch bei Gitarromanie einen Plazeboefekt, aber ich war recht angetan von der Gitarre. Sie klang jetzt ausgesprochen gut und eindeutig besser als vorher. Also doch...?
Das war vor ein paar Tagen - und ich hab aus versiedenen Gründen diesen Erfahrungsbericht nicht gleich weggeschickt. Gut so!
Gitarre musste dann 2 Tage herumhängen. Wieder zur Hand genommen, keine signifikante Warmspielphase mehr nötig. Und sie schwingt und klingt. Hab's jetzt einige Male ausprobiert. Sie ist einfach besser als davor. Keinerlei Zweifel mehr. Echt!
Selbstkritik und Kommentare:
1.) ich wollte die Gitarre vor und nach der Behandlung unter "standartisierten" Bedingungen aufnehmen, um mir und euch einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Aber erstens habe ich noch kein wirklich gutes Setup dafür und zweitens hat gedrade mein Laptop, mit dem ich das gemacht hätte, sein Leben ausgehaucht.
Also bleibt nur mein rein subjektiver Eindruck.
2.) Ich ahtte die Taylor erst einige Tage, d.h. ich kannte sie noch nicht in- und auswendig, was für den vorher/nachher Vergleich besser gewesen wäre, trotzdem weiss ich genau, welche Dinge mir an ihr nicht passten (und warum ich überlegt habe sie Emils Behandlung zukommen zu lassen).
3.) kann nicht sagen, ob der Effekt anhält, wenn ich die Gitarre länger nicht spiele, weil sie jetzt zuviel Spaß macht, um sie 2 Wochen hängen zu lassen.
4.) Preis: heikler Punkt. Bei mir (der ich an einem Instrument den Effekt erlebt habe) würde sich die Frage so stellen: zu welchem Preis würde ich noch die eine oder andere meiner Gitarren so einer Behandlung unterziehen? Wenn ich ehrlich bin: 250.- (allerdings habe ich echt ein Problem, wenn da noch 100 Euro Versandkosten dazukommen). Das ist jetzt aber völlig subjektiv und sagt keineswegs aus, dass ich nicht zufrieden bin. Ist nur mein persönlicher Standpunkt in Relation zu Kosten einer neuen Gitarre, Kontostand, etc... (Schmerzgrenze war doch die ursprüngliche Frage).
5.) in Zeiten, wo es offenbar möglich ist das Klangverhalten von Gitarren und Verstärkern so zu analysieren, dass man sie auch digital imitieren kann (Variax, Modelling-Amps...) müsste es ja möglich sein auch Emils Effekte genau so nachzumessen und in Zahlen (und Worte??) zu gießen. Aber, wie gesagt, ich habe bisher gar nicht nachgelesen, was auf Emils Webseite steht. Vielleicht kann man dort genau das nachlesen.
Zusammenfassend: bereue nicht, dass ich's gemacht habe.
Nein, ICH BIN FROH, DASS ICHS GEMACHT HABE
Gruß,
alxxs