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Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Gast

Beitrag von Gast »

Das ist einer der Gründe, warum ich nicht glauben kann, dass solche Gitarren besonders gut klingen.
Zählt jetzt der Glaube oder der Eindruck ?
Was schert es mich denn welches Holz und wie lange abgelagert ?
Ist nicht der Klang am Ende das Entscheidende ?

mann mann - in Kameraforen liest man das gleiche. Kein Vollformat - Bilder sind flau - oder wirken zumindest so.

Es ist schade, dass sich die Besitzer von High-End Hardware nicht mal mit den anderen die hand geben können.
Man kann ja darüber geteilter Meinung sein - aber mal im ernst - wer hört denn auf euren und auch meinen Aufnahmen den Unterschied ???
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RB
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Beitrag von RB »

Die Herstellung von Musikinstrumenten ist keine Geheimwisenschaft. Aber an den asiatischen Herstellern kann man erkennen, daß es nicht ohne weiteres möglich ist, Musikinstrumente, die nicht dem eigenen Kulturkreis entstammen, so ohne weiteres einfach nachzubauen. Das bedarf wahrscheinlich einiger Jahre des Sammelns von Erfahrung und - das ist meine persönliche Überzeugung - den Willen, nicht ein äußerlich ähnliches, ansonsten aber eher wertloses Etwas zu fertigen, sondern ein ernst zu nehmendes Produkt.

Ich bin der Meinung, daß es in Asien einschließlich inzwischen in der VR China Unternehmen gibt, die sowohl die Erfahrung, als auch den Willen haben. Dafür gibt es einfach zu viele durchaus taugliche Geräte aus dieser Weltgegend.

Nur diese Preisvergleichung haut nicht hin, wie oben geschrieben. Das berücksichtigt nicht die wirklich kapitalen Lohnunterschiede zwischen "dem Westen" und "Pacrim". Und das Fertigen von Gitarren ist Arbeitsintensiv, denn man kann nur recht begrenzt rationalisieren.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

@ MattesD
Meine Meinung dazu ist halt,
dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass eine dieser Gitarren so richtig gut klingt. Wegen dem mangelnden know how für die richtige Bracings, Holzstärken,... und den mangelhaften bzw. billigen Tonhölzern.
Vielleicht eine aus Hundert klingt richtig gut.
Ich denke eher, dass die Gitarre dir persönlich gefällt, aber insgesamt nicht so toll klingen wird.
Zumal, wenn du schreibst, dass die Gitarre richtig laut ist und gleichzeitig aus Zeder. Irgendwie ist die landläufige Aussage, dass Zeder nicht so laut ist, bzw. dies ist aufgrund der physikalische Eigenschaften wie der Dichte, Biegfestigkeit,... so.
Dann muss ich mir halt als Aussenstehender Gedanken drüber machen, ob es ein sehr subjektiver Eindruck ist, oder ob das jedermann so sehen würde, dass die Gitarre gut klingt.
Aufgrund von Aufnahmen kann man nur sehr schlecht beurteilen, wie gut eine Gitarre ist, man muss sie schon selber spielen, um die Ansprache, Dynamik und Lautstärke zu erfassen. Nur wenn eine Gitarre wirklich schlecht klingt fällt das auf Aufnahmen meiner Meinung nach auf.
Meine Meinung war auch, dass es viel zu viele Reviews von billigen Gitarren gibt, die angeblich locker mit den teuren Gitarren mithalten können. Das ist einfach so sehr unwahrscheinlich, dass ich es nicht glauben kann.
Ich kann mich auch an jemand erinnern, der seine Sperrholz Ovation extrem super findet. Für ihn persönlich ist das schön, aber ich weiß wie Sperrholzgitarren klingen und sich spielen. Das ist für mich dann einfach lächerlich, wenn jemand sagt, die klingt besser als die anderen Gitarren, die er angespielt hat.
Sehr subjektiv das ganze und nicht allgemein gültig würde ich zu solchen Reviews sagen.

@mbern wenn du nicht glaubts, dass eine Deerbridge 1000€ an Holz verbaut hat, dann musst du ihn mal anrufen. Dir ist aber hoffentlich schon klar, dass allein ein Madagaskar Palisander back 1000€ Aufpreis kostet,
Brazilian Rosewood 4000€ (entnommen aus Rozawood Katalog), brauchst nur Walnuss und Adirondack wählen schon hast du allein einen Aufpreis von 1000€ und nicht weil der Gitarrenbauer so gierig ist, sondern weil ordentliches Tonholz teuer ist. Da kostet ein einzelner Baumstamm zig tausende Euros, locker im fünfstelligen Bereich (weiß ich aus ner Kabel 1 Reportage), hinzu kommen noch die Kosten fürs Sägewerk, die Lagerung, Transport,...
Gast

Beitrag von Gast »

Lassen wir das jetzt - das führt wieder zum Glaubenskrieg.
Aber irgendwie klingt das für mich so als ob man sein teures Instrument
immer verteidigen muss.

Nimm mir das nicht übel, aber man erfreut sich an etwas und dann postet man was darüber und es gibt MINDESTENS eine Person die einem das irgendwie madig machen will ( " die kann nicht gut klingen - ect... ")
Was soll denn das ?

Ich habe schon viele Gitarren gehabt in einer Preisspanne von - bis.
Und wenn man zwischen 100 und 3000 Euro schonmal was auf dem Schoß hatte, dann bilde ich mir zum Teil ein zu wissen, was "für mich" gut klingt.

Die Rückmeldung bei live AUftritten waren - ob mit ner Sigma für 200 oder ner Maton für 2500 - fast immer die gleichen. Toller Klang.

Was juckt es mich denn da ob die Gitarre "billige" Hölzer hat ?
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RB
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Beitrag von RB »

Ich zweifle jedenfalls weder an den von Dir beschriebenen Qualitäten, noch an Deinem Urteilsvermögen. Viel Spaß mit der Gitarre.
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wally
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Beitrag von wally »

Also mir gefällt sehr, wie Deine Gitarre auf der Aufnahme klingt.
Und Dir traue ich zu, eine Gitarre beurteilen zu können, denn Du kannst richtig gut spielen.
Ich bin in der Tat der Meinung,
dass es einen Zusammenhang zwischen Spiel- und Urteilsvermögen in Bezug auf Gitarren gibt.
Und Deine Ergebnisse sind wirklich aller Ehren wert.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

:popcorn: :popcorn: :popcorn:
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Manati
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Beitrag von Manati »

Hallo Sperris, ist der Platz hier noch frei?

:popcorn:
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
kelly

Günstig vs. nicht ganz so günstig

Beitrag von kelly »

De Gitarre gefällt dem Käufer, erfüllt seine Vorgaben, dazu ist sie für heutige Zeiten günstig in Anschaffung. Glückwunsch zum neuen Instrument und viel Spaß damit!

Eine lebhafte und manchmal sehr engagierte Diskussion an einer anderen Stelle hier im Forum hat ergeben, dass es keine einheitliche Meinung zu den Preisklassen gibt. Wie soll das gehen? Etwa: Billig-Günstig-Wenigergünstig-Teuer-Sehrteuer?

Wer eine, zwei oder max. drei (z.B. Picking, Strumming, 12-Saiter) zuhause hat oder haben will, investiert eher mehr oder auch sehr viel mehr. Wer Platz und Spaß daran hat, holt sich sicher mehrere, dafür wohl eher günstigere. Die übrigens manchmal wirklich gut und schön sind.

Es sei denn, man hat soeben 57 Mio geknackt und schielt auf so was:
http://www2.gibson.com/Products/Acousti ... narch.aspx
upton/webber
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Beitrag von upton/webber »

tonidastier hat geschrieben:@ MattesD
Meine Meinung dazu ist halt,
dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass eine dieser Gitarren so richtig gut klingt. Wegen dem mangelnden know how für die richtige Bracings, Holzstärken,... und den mangelhaften bzw. billigen Tonhölzern.
Vielleicht eine aus Hundert klingt richtig gut.
Ich denke eher, dass die Gitarre dir persönlich gefällt, aber insgesamt nicht so toll klingen wird.
Zumal, wenn du schreibst, dass die Gitarre richtig laut ist und gleichzeitig aus Zeder. Irgendwie ist die landläufige Aussage, dass Zeder nicht so laut ist, bzw. dies ist aufgrund der physikalische Eigenschaften wie der Dichte, Biegfestigkeit,... so.
Dann muss ich mir halt als Aussenstehender Gedanken drüber machen, ob es ein sehr subjektiver Eindruck ist, oder ob das jedermann so sehen würde, dass die Gitarre gut klingt.
Aufgrund von Aufnahmen kann man nur sehr schlecht beurteilen, wie gut eine Gitarre ist, man muss sie schon selber spielen, um die Ansprache, Dynamik und Lautstärke zu erfassen. Nur wenn eine Gitarre wirklich schlecht klingt fällt das auf Aufnahmen meiner Meinung nach auf.
Meine Meinung war auch, dass es viel zu viele Reviews von billigen Gitarren gibt, die angeblich locker mit den teuren Gitarren mithalten können. Das ist einfach so sehr unwahrscheinlich, dass ich es nicht glauben kann.
Ich kann mich auch an jemand erinnern, der seine Sperrholz Ovation extrem super findet. Für ihn persönlich ist das schön, aber ich weiß wie Sperrholzgitarren klingen und sich spielen. Das ist für mich dann einfach lächerlich, wenn jemand sagt, die klingt besser als die anderen Gitarren, die er angespielt hat.
Sehr subjektiv das ganze und nicht allgemein gültig würde ich zu solchen Reviews sagen.
ich finds echt schade das du hier über mattes´ post so herziehst, nur weil du das hier beschriebene für unmöglich hälst weil du persönlich sowas noch nicht erlebt hast!
so ähnlich wie mattesD das hier schildert ist es mir auch schon gegangen,
eine teure (massive) gitarre muss nicht automatisch gut/besser sein als eine teilmassive oder sogar eine komplett laminierte.
ich kann mir zwar schon vorstellen das es schwer nachzuvollziehen ist, allein schon von dem physikalischen standpunkt aus, aber wenn man so eine erfahrung gemacht hat ändert sich der blick auf die dinge!
was bringt dir die gewissheit das in einer teuren gitarre die besten hölzer verarbeitet wurden wenn die gitarre am ende wirklich nicht klingt....
man kann zwar ein preisschild für die verbauten hölzer, den lohn, den markennamen etc. an eine gitarre heften, was aber am ende klanglich rauskommt ist damit nicht garantiert.

wie gesagt, man muss so eine erfahrungen selbst mal machen um es zu glauben!

gruß,

ilja.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Manati hat geschrieben:Hallo Sperris, ist der Platz hier noch frei?

:popcorn:
Rutscht mal ein Stück zusammen ... ! :popcorn:
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Paradise
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Wohnort: Odenwald

Beitrag von Paradise »

Hallo Mattes,
ich kann dich gut verstehen und wünsche dir viel Spaß mit deiner neuen
Gitarre.
Mir geht es im Moment so ähnlich wie dir. Ich habe mir vor einem halben
Jahr eine Cort gekauft. Beim Kauf dieser Gitarre war mir der Tonabnehmer
das Wichtigste. Ich konnte den unverstärkten Klang der Gitarre bei der
Geräuschkulisse im Laden nicht gut wahrnehmen. Mir war nur wichtig, dass
sie verstärkt gut klingt und ich eine zuverlässige Gitarre für Auftritte habe. Dass sie
mit meiner Seagull unverstärkt nicht mithalten kann war mir klar.
Aber ich hatte mich sehr getäuscht. Seit ich die Cort habe möchte ich auf
meiner Seagull gar nicht mehr spielen, so gut gefällt mir der Klang der Cort
auch unverstärkt. Natürlich ist das subjektiv und andere mögen darüber anders
urteilen. Das Wichtigste ist jedoch dass der Klang dir selbst am Besten gefällt.

Leider muss ich mich jetzt in Gitarristen-Kreisen für den Kauf dieser
chinesischen Gitarre mit üblen Produktionsbedingungen schämen.
Aber manchmal ist man sich eben selbst der Nächste.

L.G. Simone
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

Moin,

in dem Aufpreis für andere Hölzer steckt auch der erhöhte Aufwand bei der Bearbeitung und, vermute ich, auch ein gehöriger "Marketinganteil" mit drin. Wenn ich mir im Internet die Angebote zu Tonhölzern (auch höherer Kategorie) ansehe, kosten die deutlich weniger als die genannten Preise.

Was hält einen "Chinesen" denn eigentlich davon ab, sich eine "gute" Gitarre zu besorgen, sie sorgsam zu zerlegen und dann zu kopieren?
Andere haben Kooperationen mit europäischen oder amerikanischen Herstellern.
Holz importiert China, auch aus Deutschland, schon seit einiger Zeit in großen Mengen (ohne Zertifikate...), da bleibt auch genug für Gitarren übrig. Die Kosten halten sich in Grenzen: man nutzt einfach die Rückfahrt der eigenen Exporttransporte.

Also ergibt das eine durchaus vergleichbare Gitarre, deren Preisunterschied wohl hauptsächlich in geringeren Fertigungslöhnen (die Produktivität ist nicht vergleichbar, es lohnt sich trotzdem) und geringen Kosten,z.B. für Umweltauflagen, ergibt.
Wenn's passt ...
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo OV 1667,
es ist halt die Frage, ob es wirklich so einfach geht eine teure Gitarre zu zerlegen, und sie 1zu1 nachzubauen und dann das Ergebnis 1 zu 1 zuübernhemen.
Die Chinesen versuchen ja auch deutsche Autos zu kopieren, aber wer würde ernsthaft glauben, dass so eine chinesische Autokopie so gut wie ein deutsches ist. Ich glaube die wenigsten von uns würden sich so ein Auto kaufen.
Nur weil Mehmet Scholl versucht uns glauben zu machen, dass Autos von Dacia besser sind als unsere BMWs Audis VWs und Porsches glaube ich es noch lange nicht.
Es muss dem Autor natürlich klar sein, dass es im Forum immer einen ungläubigen gibt, der versucht die Gitarre schlecht zu reden.
Das bin in diesem Fall halt ich, aber ein bschen kritisches Hinterfragen muss meiner Meinung nach schon immer sein.
Gruß
Andi
upton/webber
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Registriert: Mi Mai 22, 2013 3:28 pm

Beitrag von upton/webber »

mit autos kennt er sich ja auch aus.......
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