Epiphone Masterbilt

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 9037
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Epiphone Masterbilt

Beitrag von Gitarrenspieler »

Hallo!
Seit ein paar Tagen neu bei mir ist eine „Epiphone DR-500MCE NA“.
DR steht für Dreadnought, 500 wahrscheinlich für: die kostet nur 519,- Euro =;O), CE für den Abbiss vom Hai (gibt es leider nicht ohne Cut, leider) und NA für Natur, also durchsichtig lackiert.
Ja ich weiß, eigentlich brauche ich keine weitere Gitarre aber...
Sehr gut verarbeitet, gibt nix auszusetzen, die Gitarre ist "geplekt" (Saitenabstand 12 Bund 2,3mm) und lässt sich sehr leicht und sauber spielen. Ton, etwas mittiger (mag auch an den Werkssaiten liegen), sehr offen und nicht ganz so laut wie meine J-45 und schon gar nicht so laut wie die Martin die ich habe. Das PU-System (einmal Piezo und ein magnetischer) kann getrennt über zwei Buchsen rausgeführt werden, macht sich gut wenn man zwischen zwei Amp´s hockt und spielt. Praxis muss sich aber noch zeigen. Piezo kling recht gut mit all den schwächen die diese Dinger haben. Im Vergleich mit dem „Pure Western Mini“, der in der Martin ist, klingt der Piezo spitz und etwas aufdringlich. Kann man aber erträglich regeln am Amp (Roland AC 60). Einziger Pferdefuß den ich gefunden habe..., der magnetische PU, die dünne E-Saite ist geringfügig lauter als der Rest der Truppe. Mich stört so was, es kling bei Akkordspiel spitz und aufdringlich finde ich. Hab mit „Shadow“ telefoniert..., stellen kann man da nix wie bei den meisten Spulen der E-Gitarren. Einschicken? Nee, Gitarre neu und dann weg und dann kommt die wieder und nix hat sich geändert. Also hab ich erstmal ein dünnes Stück Metall (Teil einer Rasierklinge, wirklich dünn) mit doppelseitigem Klebeband auf den Teil des Abnehmer geklebt wo die Saite zu laut ist/war. Sieht man auf den Fotos. Passt, Lautstärke ist genau angepasst. Wenn das z.B. nur an der Saite liegen sollte, kann ich das Stück Metall wieder leicht entfernen. Noch was, ein Pferd hat zwei Füße, die Gitarre ist schwer, offensichtlich wurden da richtige Bretter verbaut. Die Gitarre klingt gut und offen, sehr gut für das Geld, tadellos verarbeitet alles bestens. Verglichen hab ich die hier mit einer SJ-200 von Gibson, einer J-45 auch von Gibson und einer Martin D-16 RG aus dem CustomShop.
Soundbeispiele werde ich auch noch machen aber später, Arbeit, Sonne, Urlaub, Kinder kommen uns besuchen und das alles auf einmal. Also sobald Zeit ist mach ich das.
Noch was, die Gitarre wurde in Indonesien gebaut, Asche auf mein Haupt, ich bin auch nur ein Mensch.

Eckdaten:
- Masterbilt Serie
- massive Sitka Fichtendecke
- Boden und Zargen: massives Mahagoni
- einteiliger Mahagoni Hals
- Sattel u. Stegeinlage Knochen
- Palisander Griffbrett mit Split-Diamond Inlays
- 25,5" Mensurlänge
- Palisander Brücke
- Dovetail Halsverbindung
- Grover Sta-Tite 16:1
- Nickel Hardware
- eSonic2 Preamp: eingebautes Stimmgerät, Blend Regler, NanoMag Halstonabnehmer, NanoFlex Stegtonabnehmer, Phasen Schalter
2x 6,3 mm Klinkenausgänge: Mono für überblendbare Signale oder Stereo für jeden Tonabnehmer einzeln.

Bilder:

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6055
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Herzliche Gratulation zum Neuwerb und DANKE zum ausführlichen Review, so gehört sich das hier ! :D

Hatte ich auch schon mal auf dem Schirm, da gab es sie nur in seidenmatter Ausführung.
Keine Ahnung, habe sie das jetzt geändert oder war es doch ein anderes Modell ? Naja, ist ja auch egal ...

Bin auf Soundbeispiele gespannt, und endlich mal eine Epiphone mit einer schönen Kopfplatte, nicht so ein Paddel wie sonst.

Was gibt´s noch zu sagen: SEHR schöne Fotos hast du gemacht - da hast du auch gutes Equipment am Start wie man (immer) merkt.

Beim Soundbeispiel kannst ja was von Zakk Wylde einspielen, der hat auch eine Epiphone Masterbilt am Start. 8)

Bild
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3511
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

519 Talers, vollmassiv, ordentliche Grovers und PU-System - erstaunlich.
Und wenn sie gut tönt, kann man gar über den Biss hinweghören...
Gruß
von
Ralf
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 9037
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

Ja der Preis ist erstaunlich, das kann nur über den Arbeitslohn und über viel Maschinenarbeit (CNC) gehen. Also die ist so was von sauber verarbeitet/lackiert da können sich große Firmen noch was abschauen.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Ich gratuliere zur angebissenen Neuen und wünsche euch viele gute Jahre miteinander!
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Schaut auf jeden Fall mal Klasse aus.
Ich denke dass mit dem Bissigen Klang wirst du im Laufe der Zeit mit dem richtigen Setup auch noch hinbiegen.
Viel Spaß damit. Ich freue mich auf schöne Aufnahmen von LIedern, die ich
vielleicht noch nicht kenne.
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

Epis sind seit ein paar Jahren insgesamt recht gut geworden, wenn sie aus Indoniesen sind, genauer Vietnam. Vietnam als Herkunft wird aber kein Hersteller auf seine Gitarren kleben , um die dann in Amiland erfolgreich verkaufen zu können.

Sie sind besser als die aus Korea / Taiwan früher und um Klassen besser als der Prütt den Epi in China aktuell fertigen lässt, zumindest bei den A-Gits -

Von den überaus preiswerten sind die AS 220S (round shoulder mit Fichte Massivdecke) einen Blick wert, kosten die Straßenpreis nur um 130 €. Sehr gute Lackierung, eine richtige Gitarre mit gekapselten Mechaniken. Hatte mal zwei baugleiche für vergleichende Saitenklangteste.

Mir persönlich gefielen die billigen teilgesperrten AS 220S akustisch besser als die Masterbuild, rein subjektiv !

Die Gits sind typischerweise alle von den Materialstärken großzügig und stimmstabil , dann aber haltbar gebaut.

Was aber in viele Köpfe nicht rein will: es gibt in der Masterbuild-Preisklasse andere Hersteller und Modelle zu ähnlichen Straßenpreisen mit/ohne Cut, die nicht nur in meinen Ohren besser klingen.

Aber der Wahn "es muß auf jeden Fall unbedingt vollmassiv" sein der Werbung trägt seine Früchte.

1000 Euro Takamine sind "nur" teilmassiv wie auch fast alle verehrten Vintage Gitarren aus Japan der 70-80-90er Jahre. Ein steifer aber leichter und dünner laminierter Body hat seine eigenen Klangcharakterristica. Die mag man oder nicht , sind aber sehr studiotauglich

Ich will die Masterbuild nicht schlecht machen: wenn der etwas verhangene akustische Klang gefällt ( in Youtubestreams und MP3 nicht definierbar ) und die tonale weitere Entwicklung nach einer gewissen Eingewöhnungsphase , warum nicht.

Es sind auf jeden Fall bühnentaugliche Arbeitstiere und mehr sollen sie vom Lastenheft her auch nicht sein.

Viel Spaß damit !
Benutzeravatar
clone
Beiträge: 2092
Registriert: Di Okt 09, 2007 11:57 am
Wohnort: Berlin

Beitrag von clone »

maxpo hat geschrieben:Epis sind seit ein paar Jahren insgesamt recht gut geworden, wenn sie aus Indoniesen sind, genauer Vietnam. Vietnam als Herkunft wird aber kein Hersteller auf seine Gitarren kleben , um die dann in Amiland erfolgreich verkaufen zu können.

Sie sind besser als die aus Korea / Taiwan früher und um Klassen besser als der Prütt den Epi in China aktuell fertigen lässt, zumindest bei den A-Gits -

Von den überaus preiswerten sind die AS 220S (round shoulder mit Fichte Massivdecke) einen Blick wert, kosten die Straßenpreis nur um 130 €. Sehr gute Lackierung, eine richtige Gitarre mit gekapselten Mechaniken. Hatte mal zwei baugleiche für vergleichende Saitenklangteste.

Mir persönlich gefielen die billigen teilgesperrten AS 220S akustisch besser als die Masterbuild, rein subjektiv !

Die Gits sind typischerweise alle von den Materialstärken großzügig und stimmstabil , dann aber haltbar gebaut.

Was aber in viele Köpfe nicht rein will: es gibt in der Masterbuild-Preisklasse andere Hersteller und Modelle zu ähnlichen Straßenpreisen mit/ohne Cut, die nicht nur in meinen Ohren besser klingen.

Aber der Wahn "es muß auf jeden Fall unbedingt vollmassiv" sein der Werbung trägt seine Früchte.

1000 Euro Takamine sind "nur" teilmassiv wie auch fast alle verehrten Vintage Gitarren aus Japan der 70-80-90er Jahre. Ein steifer aber leichter und dünner laminierter Body hat seine eigenen Klangcharakterristica. Die mag man oder nicht , sind aber sehr studiotauglich

Ich will die Masterbuild nicht schlecht machen: wenn der etwas verhangene akustische Klang gefällt ( in Youtubestreams und MP3 nicht definierbar ) und die tonale weitere Entwicklung nach einer gewissen Eingewöhnungsphase , warum nicht.

Es sind auf jeden Fall bühnentaugliche Arbeitstiere und mehr sollen sie vom Lastenheft her auch nicht sein.

Viel Spaß damit !
Na du, danke für die Erläuterungen. Immer toll einen Kenner in seinen Reihen zu wissen... .
Benutzeravatar
Gitarrenspieler
Beiträge: 9037
Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
Wohnort: North German Lowland

Beitrag von Gitarrenspieler »

... danke Max.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
tbrenner
Beiträge: 3800
Registriert: Mi Mai 02, 2007 12:26 pm
Wohnort: Mötzingen
Kontaktdaten:

@Gitarrenspieler..

Beitrag von tbrenner »

Danke für deine Mühe mit dem Bericht und den guten Detailfotos zu der Epi-Masterbilt.
Tatsächlich fand ich auch die Masterbilt- Epis so ziemlich die einzigen (..neueren ..) Akustikgitarren dieses Herstellers, die mich echt positiv angesprochen haben. In der Preisklasse sicher eine sehr erwägenswerte Wahl.

So richtig gut gefällt mir nur der Cut bei der Gitarre nicht, obwohl ich sonst nicht zu den Cut-Phobikern gehöre.... :roll:

Viel Vergnügen mit der Gitarre.

Grüssle,

tbrenner :wink:
http://www.souled-out-band.com" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
jay-cy
Beiträge: 1632
Registriert: Do Jan 27, 2011 12:20 pm

Beitrag von jay-cy »

Kann mir eigentlich wer erklären, warum die Dinger MasterBILT heißen? Ist das dem Chinenglischem geschuldet?
B.t.w., ich hatte bereits 3 Masterbilts, alle Roundshoulders, alle top, tolle Instrumente und keineswegs verhangen oder topfig. Gib ihr etwas Zeit, das legt sich. Die Beleistung ist schob durchgängig sehr kräftig. Könnte mir vorstellen, dass da das Löffeln noch einiges bringen würde. Build like a tank - das trifft's da sicherlich.
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung:

ob es sinnvoll sein mag, an den Deckenbeleistungen zu hobeln oder spanabhebuend zu Schnitzen um auf diesem Umweg die rel. dicke Decke ( Decke + Beleistungen) zu entsteifen ?

Diese Epi verkraftet locker die dicksten Saitensätze wie bei Bluegrass üblich, dauerhaft !

Nachher kommen wieder unerklärliche Korpusresonanzen zu Ohren, wie im parallelen Taylor Thread.

Ich mag sehr die Gitarre als "preiswertes und dennoch solides Arbeitstier bühnenfertig verdrahtet" und das was der analoge Verstärkerbaustein ab Werk an Möglichkeiten liefert, ist in der Preisklasse sonst nirgendwo zu bekommen. Mir gefallen z.B. die jazzigen (Magnet PU)Verwendungsmöglichkeiten sehr.

Obwohl ich persönlich mehr den Spielkomfort aufgrund reduzierter Zargenhöhe dünner 000 und filigranerer Decken bevorzuge, bin ich mir fast sicher, früher oder später mir mal eine solche Epi zu schnappen.

Sehr schön finden ich den Fortschritt bei einigen Fernostproduzenten, auch bei Epi ein möglichst gutes Fabrik-Set-Up anzubieten wie es besonders Blueridge serienmässig hat. Sicher je nach bevorzugter Saitenstärke und Spielstil optimierbar , aber für den Durchschnittspieler out-of-box wirklich sehr gut.

Nochmal: viel Spaß am schrittweisen Erkunden der neuen Git und schönes WE
notenwart
Beiträge: 4295
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

Schöne Fotos hast Du da gemacht, war es Absicht, dass sich die Finger in den gut polierten Mechaniken spiegeln?
Viel Spaß mit dem neuen Instrument, ich würde mcih auch freuen, wenn Du mal bezüglich des Pickups Deine Meinung darlegen könntest, Danke
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

notenwart
Beiträge: 4295
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

ich hätte gerne die persönliche Meinung vom Gitarrenspieler gehört/gelesen. Ich hatte selber mal so ein System an einem Instrument und bin damit nicht zurecht gekommen; allerdings lief das auch alles über einen Kanal und man konnte zwischen den Tonabnehmern hin und her blenden aber nicht beide gleichzeitig abnehmen und im Mischpult vereinen
Antworten