So ganz verständlich sind mir Eure Aversionen gegen "Kulturinitiativen",
"Kulturvereine" u.ä. nicht. Wenn ich mich bei uns in der unmittelbaren Umgebung so umschaue: gäbe es die Kulturinitiative "Zehntscheuer" im Nachbardorf (5000 EW) nicht, könnte ich nicht in dem prächtig restaurierten alten Fachwerkbau tolle Acts wie "Norland Wind" (mit Ian Melrose), eine Christina Lux oder das formidable Trio "Opportunity"live erleben.
Solche Acts wird kein Musikkneipenwirt, aber eben auch kein kommerzieller Großveranstalter buchen. Sondern genau diese Leute, die das aus Liebe zur Musik, einem Sinn für die Förderung von "hochwertiger Nischenkultur" und der Idee, in ihrem kleinen verschlafenen Provinzdorf was loszumachen heraus einfach tun. Es kommen da in der Regel auch mehr als die o.a. zitierten 5 Leute - zwischen 90 - 200 Leuten haben die da immer + das passt dann genau. Ich ziehe meinen Hut vor denen + sage mindestens mal danke. (Außer ein paar Freigetränken und dem Spaß an der Sache, ziehen die da persönlich überhaupt keinen Nutzen draus.) Der Wolf hier aus dem Forum ist mit seinem "Kultur im Quadrat" übrigens auch so ein Protagonist, der das mit wenigen Leuten seit Jahren ganz erfolgreich und mit viel Liebe zur Sache durchzieht.
Und was die Bemerkungen zu einzelnen Typen im Publikum angeht: es sind die ganz normalen Leute aus der Gegend ( vielleicht mit einem Funken mehr an Musikinteresse als der Rest), die da hingehen. Von elitärem Gehabe finde ich da recht wenig vor. Müsste man wohl eher bei den Bayreuther Festspielen suchen......
Nee, also diese Abneigung verstehe ich gerade bei Euch als aktiven Musikern wirklich nicht - daß man damit selten ganz junges Publikum anzieht, o.k. - aber dürfen nicht auch "wir Mittelalterlichen" nicht noch irgendwo unsere musikalischen Nischen haben, ohne für jedes nette Konzert gleich eine größere Reise antreten zu müssen ?
Grüssle,
tbrenner
