Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

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chrisb
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von chrisb »

moinsen,

das auge hört mit, habe ich ja hier schon mal andiskutiert:
http://www.fingerpicker.eu/Forum2/viewt ... =5&t=26892" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

grundsätzlich gibt es für mich weder einen optischen noch einen klanglichen grund keine ahorngitarre zu spielen.
natürlich ist ahorngitarre nicht gleich ahorngitarre.
optisch (und auch klanglich) gibt es sehr große unterschiede vom langweiligen schlichten weiß bis zu wilden quilted, vogelaugenahorn oder riegel.
ich finde auch braunfärbungen beim ahorn interessant:
Bild

auch mahagoni oder palisander können recht langweilig aussehen!

und der klang ist sowieso vom gitarrenbauer abhängig!
ich habe neulich ziemlich viele gitarren testen und vergleichen können.
darunter zwei ahorns (der rest palisander oder maha.) eine davon die von tbrenner erwähnte a&m s1.
beide ahorngitarren waren "ebenbürtig" mit den besten anderen.
nicht nur was trennschärfe oder ansprache sondern auch lautstärke und bass bedraf.

wie gesagt, der gitarrenbauer macht den klang. dies bestätigt sich für mich immer mehr. auch unabhängig von den hölzern.
chrisb
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tele
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von tele »

Tony Rice steht fest in der Tradition von Martin&Co.D-18 und D-28. Ob er Ahorngitarren tatsächlich nicht möchte, entzieht sich meiner Kenntniss
Auf "Wildwood Flower" von der Tone Poems CD spielt er eine Gibson L-Century mit Ahornkorpus und Ahorngriffbrett. Klingt halt wie Tony Rice. Ob er sie mochte, entzieht sich auch meiner Kenntniss.
Tony Rice und Segovia waren auch nur Beispiele dafür, dass außer sich auf Jumbogitarren begleitenden Sängern, die Mehrzahl der Gitarristen wohl keine Ahorngitarren als Hauptgitarren einsetzen.
Gründe hierfür sind, wenn ich mal die Antworten zusammenfasse, wohl eher optischer als akustischer Natur.
Aber mir gefallen Ahorngitarren, so wie auch Cowgirl Emmylou Harris mit grauen Haaren noch optisch was dahermacht. :wink:
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chevere

Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von chevere »

Mir gefallen die Ahorgitarren auch
z.B.
Kiek ma hier:
http://www.musik-center.de/martin-000-1 ... shop.html/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Angebotspreis:
http://www.samash.com/custom-shop-000-1 ... 1878865x-p" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Uhhh:
http://willcuttguitars.com/martin-guita ... seye-maple" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Was mich noch interesseiren würde:
1. -weshalb werden keine Ahorndecken für Akustikgitarren genommen
2. -wie würden diese Gitarren mit einer solchen Decke im Vergleich zu Zeder, Redwood und Fichte und Mahagonie wohl klingen (bei "gleicher" Bauart)?
3. -was bringt ein Ahorn Griffbrett bei einer mit üblichen Hölzern ausgestatteten (Mahagonie, Palisander mit Fichtendecke)?
Einen Dank an die kundigen Gitarrenbauer.
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Rainer H
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von Rainer H »

chevere hat geschrieben:-was bringt ein Ahorn Griffbrett bei einer mit üblichen Hölzern ausgestatteten (Mahagonie, Palisander mit Fichtendecke)?
Einen Dank an die kundigen Gitarrenbauer.
....Ne andere Farbe, da zu muss ich kein Gitarrenbauer sein, um das fest zu stellen!
Gruß Rainer
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docsteve
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von docsteve »

chevere hat geschrieben: Was mich noch interesseiren würde:
1. -weshalb werden keine Ahorndecken für Akustikgitarren genommen
2. -wie würden diese Gitarren mit einer solchen Decke im Vergleich zu Zeder, Redwood und Fichte und Mahagonie wohl klingen (bei "gleicher" Bauart)?
3. -was bringt ein Ahorn Griffbrett bei einer mit üblichen Hölzern ausgestatteten (Mahagonie, Palisander mit Fichtendecke)?
Einen Dank an die kundigen Gitarrenbauer.
Ich bin kein Gitarrenbauer, aber die Antwort zu 1. weiß ich: viel zu hart. Aus demselben Grund wird auch kein Palisander genommen. 2. ist damit auch klar: leise, weil die Decke nicht genug schwingt. 3. vermutlich wenig bis nichts.

Stellen wir die Frage mal andersrum: Warum werden Geigen nicht aus Palisander gebaut? Antwort: Ahorn wird seit Hunderten von Jahren für Streicher genommen, als Palisander noch gar nicht zur Verfügung stand. Wenn das nicht konservativ ist...

Viele Grüße, Stephan
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tele
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von tele »

Von Taylor gab's wohl mal eine All Maple-Gitarre mit Ahorn-Decke.
Kommentare zum Klang:

I wanted to love the sound. Unfortunately it sounds "stringy" to me. Just my 2 cents.

waaay too bright for my taste!!! :P....the bass response is low and there's not enough depth in there.

Für meinen Geschmack macht die sich auch besser als "Wallhanger"!

In diesem Review einer Santa Cruz F Maple äußert sich Teja Gerken auch über den Unterschied Maple-Rosewood für Boden und Zargen: "...(maple adds)a little more sparkle than a rosewood guitar would have..."
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Gitarrenspieler
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von Gitarrenspieler »

Das spricht ein Fachkundiger:
https://www.youtube.com/watch?v=jJMLE7G ... f2ZYEzM92Q" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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elfer
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von elfer »

Und hier auch einer:

https://www.youtube.com/watch?v=TxKcgugqGNQ" onclick="window.open(this.href);return false;

LG
Johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
chevere

Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von chevere »

Danke für die links Gitarrenspieler und elfer jO!
Ein Hoch auf Roger Cicero!
chevere

Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von chevere »

Martin 00 14-fret All Quilted Maple Custom
https://www.youtube.com/watch?v=I_6UaRKzpXw" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich weiß jetzt schon, wie ich inder Hölle gefoltert werde...
Die zeigen mir alle, ach so tolle schöne Gitarren und ich darf sie nicht mal anfassen, geschweige denn spielen.
pesu
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von pesu »

Der Grund warum so wenig Ahorngitarren angeboten werden liegt wohl auch an der
Verfügbarkeit des passenden Rohstoffes.
Ein Mahagonibaum hat ca das 20-30 fache an Volumen wie ein Ahornbaum

Eine Frage aber an die Spezialisten:
Welche Gitarrenform, -größe ist denn "geignet" für einen Ahornkorpus um die Vorteile am besten hervorzuheben?

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agustinamigo
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von agustinamigo »

pesu hat geschrieben:Der Grund warum so wenig Ahorngitarren angeboten werden liegt wohl auch an der
Verfügbarkeit des passenden Rohstoffes.
Ein Mahagonibaum hat ca das 20-30 fache an Volumen wie ein Ahornbaum

Eine Frage aber an die Spezialisten:
Welche Gitarrenform, -größe ist denn "geignet" für einen Ahornkorpus um die Vorteile am besten hervorzuheben?

pesu
Ich bin kein Spezialist, aber mir hatten damals Dreadnoughts und Jumbos in Kombi mit Ahorn am meisten gefallen.
LG, Agustin
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LaFaro
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von LaFaro »

Nach meinen Eindrücken und Erfahrungen spielt nicht so sehr die Größe , sondern eher das "Gesamtkonzept" eine wichtige Rolle . So hat z.B. Miss Maple einen Korpus, der sich größenmäßig an einer Konzertgitarre orientiert. Gleichzeitig ist der Cedro-Hals nach meinem Eindruck auch ein wichtiger Bestandteil für den Klang. Ich habe mich auch mit Alexander Voss darüber unterhalten, der das ähnlich sieht :)
Vielleicht ist der Knackpunkt die "Erkenntnis", dass man nicht einfach das, was man "immer macht ", "einfach mal mit Ahorn kombiniert" , sondern mal das Instrument insgesamt "im Auge behält ".
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pesu
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von pesu »

LaFaro hat geschrieben:Nach meinen Eindrücken und Erfahrungen spielt nicht so sehr die Größe , sondern eher das "Gesamtkonzept" eine wichtige Rolle . So hat z.B. Miss Maple einen Korpus, der sich größenmäßig an einer Konzertgitarre orientiert. Gleichzeitig ist der Cedro-Hals nach meinem Eindruck auch ein wichtiger Bestandteil für den Klang. Ich habe mich auch mit Alexander Voss darüber unterhalten, der das ähnlich sieht :)
Vielleicht ist der Knackpunkt die "Erkenntnis", dass man nicht einfach das, was man "immer macht ", "einfach mal mit Ahorn kombiniert" , sondern mal das Instrument insgesamt "im Auge behält ".
OK
das heisst dann wohl z.B. andere/besondere Beleistung etc. wie auch bei Vollmahogoni und nicht 0815
d.h. wiederum, am besten vom Gitarrenbauer, der das berücksichtigt.
Dann ist natürlich auch klar, dass es rel. wenig Gitarren dieser Sorte gibt, die auch gut klingen

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LaFaro
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Re: Gitarren mit Ahornkorpus-Warum so rar?

Beitrag von LaFaro »

pesu hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:Nach meinen Eindrücken und Erfahrungen spielt nicht so sehr die Größe , sondern eher das "Gesamtkonzept" eine wichtige Rolle . So hat z.B. Miss Maple einen Korpus, der sich größenmäßig an einer Konzertgitarre orientiert. Gleichzeitig ist der Cedro-Hals nach meinem Eindruck auch ein wichtiger Bestandteil für den Klang. Ich habe mich auch mit Alexander Voss darüber unterhalten, der das ähnlich sieht :)
Vielleicht ist der Knackpunkt die "Erkenntnis", dass man nicht einfach das, was man "immer macht ", "einfach mal mit Ahorn kombiniert" , sondern mal das Instrument insgesamt "im Auge behält ".
OK
das heisst dann wohl z.B. andere/besondere Beleistung etc. wie auch bei Vollmahogoni und nicht 0815
d.h. wiederum, am besten vom Gitarrenbauer, der das berücksichtigt.
Dann ist natürlich auch klar, dass es rel. wenig Gitarren dieser Sorte gibt, die auch gut klingen

pesu
ja das mag wohl so sein, aber das gilt ja im Prinzip für jede andere Holzart auch.. von daher bin ich immer wieder "überrascht und erstaunt", dass es immer wieder Leute gibt, die aus dem Holz für Decke und/oder Korpus allein schon den "Klang ableiten" können...:wink: 8)
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