Bracing und Intonation
Moderator: RB
Bracing und Intonation
Hallo zusammen,
wieder einmal schaue ich neugierig und sehnsüchtig so diverse Leckerli an.
Bei Taylor stieß ich auf folgenden Satz: "Die 712Ce- 12Fret besitzt das Taylor V-Class Bracing welches eine höhere Lautstärke, verlängertes Sustain sowie verbesserte Intonation bewirkt." Und nun meine Frage - kann die Verbalkung Einfluß auf die Intonation haben? Ich kann mir das nicht vorstellen
wieder einmal schaue ich neugierig und sehnsüchtig so diverse Leckerli an.
Bei Taylor stieß ich auf folgenden Satz: "Die 712Ce- 12Fret besitzt das Taylor V-Class Bracing welches eine höhere Lautstärke, verlängertes Sustain sowie verbesserte Intonation bewirkt." Und nun meine Frage - kann die Verbalkung Einfluß auf die Intonation haben? Ich kann mir das nicht vorstellen
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Re: Bracing und Intonation
Jein. Es geht um Obertöne. Durch das V-Bracing entstehen weniger "schräge" Obertöne, wodurch der Ton als "sauberer" wahrgenommen wird. Die Verbalkung hat damit nur indirekt Einfluss auf die Intonation. Das hat auch andere Auswirkungen, der Bass einer Gitarre mit V-Bracing wirkt durch die fehlenden "schrägen" Obertöne weniger fett.
Hat alles vor und Nachteile. V-Bracing ist für Leute interessant, die mit Bands oder im Studio spielen. Für mich als Solist kommt das eher nicht in Frage. Wenn man das Griffbrett rauf geht klingt die Gitarre zwar weniger "off", aber der Sound wird dünner. Mal sehen, ob Taylor das in den Griff bekommt. Die neueste Generation von Gitarren mit V-Bracing klingt wieder fetter. Klanglich gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen meiner X-Bracing 914ce zur neuesten V-Bracing 914ce.
Re: Bracing und Intonation
Stellt sich mir die Frage nach der "Alltagsrelevanz". Hört das irgendwer im Publikum?
tressli bessli nebogen leila
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Re: Bracing und Intonation
@Joe......
Das ist mal ´ne brauchbare Analyse.
Wenn man ein recht resonates Instrument hat, dessen Decke gut pumpt, und auch in den oberen Lagen laut ist, kann man das oft (nicht immer) hören. Die Saite schwingt bei stärkerem Anschlag wenige Cents höher ein und kommt erst dann, im Millisekundenbereich, auf den gestimmten Ton. Wenn man ein gutes Stimmgerät, mit leicht verzögerter Ansprache hat, z.B. PolyTune Bodentreter, kann man das auch sehen.
So´ne Gitarre ist halt ein komplexes Ding, da erkauft man sich gewünschte Vorteile halt ab und zu mit kleinen Nachteilen.

Das ist mal ´ne brauchbare Analyse.
Wenn man ein recht resonates Instrument hat, dessen Decke gut pumpt, und auch in den oberen Lagen laut ist, kann man das oft (nicht immer) hören. Die Saite schwingt bei stärkerem Anschlag wenige Cents höher ein und kommt erst dann, im Millisekundenbereich, auf den gestimmten Ton. Wenn man ein gutes Stimmgerät, mit leicht verzögerter Ansprache hat, z.B. PolyTune Bodentreter, kann man das auch sehen.
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Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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Re: Bracing und Intonation
DAnke bis hierher - weitere Kommentare sind natürlich willkommen
Re: Bracing und Intonation
Also eine Frage von "Längs-" zu "Quersteifigkeit"?Gitarrenmacher hat geschrieben: ↑Do Jul 30, 2020 5:37 pmWenn man ein recht resonates Instrument hat, dessen Decke gut pumpt, und auch in den oberen Lagen laut ist, kann man das oft (nicht immer) hören. Die Saite schwingt bei stärkerem Anschlag wenige Cents höher ein und kommt erst dann, im Millisekundenbereich, auf den gestimmten Ton.
https://www.youtube.com/watch?v=otH6XGBu6Ig
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Re: Bracing und Intonation
Nun ja, ich finde die Animation........will mal sagen...........ungelungen.
Soll das den Hub der Decke darstellen, oder die übertriebene Verformung des ganzen Korpus?
Kann ich nix mit anfangen, ebensowenig wie mit Filmchen, wo eine Gitarrendecke mit reis bestreut wird, der unter Beschallung schöne Bilder macht.
Soll das den Hub der Decke darstellen, oder die übertriebene Verformung des ganzen Korpus?
Kann ich nix mit anfangen, ebensowenig wie mit Filmchen, wo eine Gitarrendecke mit reis bestreut wird, der unter Beschallung schöne Bilder macht.
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Re: Bracing und Intonation
Was sind schräge Obertöne? Obertöne, die nicht der temperierten Stimmung entsprechen?stringbound hat geschrieben: ↑Do Jul 30, 2020 3:58 pm...Durch das V-Bracing entstehen weniger "schräge" Obertöne, wodurch der Ton als "sauberer" wahrgenommen wird. ...
Re: Bracing und Intonation
moinsen,
bracing hin oder her .......... es wird wie immer sein ........... man muss das ding spielen .............. und entweder ihr passt zusammen oder nicht
(da nützt alle werbung nix)
bracing hin oder her .......... es wird wie immer sein ........... man muss das ding spielen .............. und entweder ihr passt zusammen oder nicht

(da nützt alle werbung nix)
chrisb
Re: Bracing und Intonation
@chrisb....
nee so eine Taylor will ich doch gar nicht. Aber etwas ähnliches, so in der Größe.... hat aber noch ziemlich genau 2 Jahre und 1 Monat Zeit
nee so eine Taylor will ich doch gar nicht. Aber etwas ähnliches, so in der Größe.... hat aber noch ziemlich genau 2 Jahre und 1 Monat Zeit

Re: Bracing und Intonation
Obertöne entsprechen nie der temperierten Stimmung. Die ist ja gerade deswegen entwickelt worden, weil die Naturtonreihe schon mal hässliche Zusammenklänge ergibt.notenwart hat geschrieben: ↑Fr Jul 31, 2020 8:47 amWas sind schräge Obertöne? Obertöne, die nicht der temperierten Stimmung entsprechen?stringbound hat geschrieben: ↑Do Jul 30, 2020 3:58 pm...Durch das V-Bracing entstehen weniger "schräge" Obertöne, wodurch der Ton als "sauberer" wahrgenommen wird. ...
Zu den Obertönen sagt Tante Wiki:
So, jetzt habe ich dank deiner Frage was gelernt,Obertöne (auch Partial- oder Teiltöne, seltener Aliquottöne, Nebentöne oder Beitöne)[1] sind die neben dem Grundton mitklingenden Bestandteile nahezu jedes instrumental oder vokal erzeugten musikalischen Tons. Ein solcher ist nämlich fast immer im akustischen Sinne gar kein Ton (Sinuston),[n 1] sondern ein Klang oder Tongemisch, also ein Schallereignis, das sich vorrangig aus mehreren sinusförmigen Teiltönen zusammensetzt. Der tiefste Teilton wird Grundton genannt und bestimmt in den meisten Fällen die wahrgenommene Tonhöhe, während die übrigen Teiltöne, die Obertöne, die Klangfarbe beeinflussen.[n 2]
Bei vielen Musikinstrumenten, insbesondere bei Aerophonen wie der Querflöte und Chordophonen wie der Violine oder der Gitarre sind die Frequenzen der Obertöne annähernd ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Das bedeutet, dass einem Grundton mit der Frequenz 440 Hz Obertöne mit Frequenzen von zirka 880 Hz oder zirka 4400 Hz beigemischt sein können, nicht aber von zum Beispiel 550 Hz. Derartige Teiltöne, deren Frequenzen ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz sind, bezeichnet man auch als Harmonische.
Bei anderen Schallquellen (z. B. bei Röhren, Stäben, Platten oder Glocken) treten auch Schwingungen auf, deren Frequenzen keine ganzzahligen Verhältnisse zur wahrgenommenen Grundfrequenz haben, wodurch das Erkennen einer bestimmten Tonhöhe erschwert sein kann bzw. der Ton als unsauber oder im Extremfall als misstönend empfunden wird. Solche Teiltöne bezeichnet man auch als Unharmonische.
Während Teiltöne Bestandteile eines Gesamtklangs sind, der durch Anregung aller bzw. mehrerer der möglichen Eigenschwingungen eines schwingungsfähigen Körpers entsteht, werden bei den begrifflich verwandten Naturtönen von Blasinstrumenten durch sogenanntes Überblasen einzelne Oberschwingungen angeregt, die dann als klingende Töne wahrgenommen werden. Der eigentliche Grundton wird so unterdrückt. Ähnliches gilt für die Flageoletttöne bei Saiteninstrumenten.
Je nach Schallquelle ist die Zusammensetzung des Klangspektrums eine ganz spezifische, sodass neben Rauschanteilen und Faktoren im zeitlichen Verlauf des Signals vor allem der Obertongehalt für die charakteristische Klangfarbe von Musikinstrumenten sowie von Menschen- und Tierstimmen verantwortlich ist. Stimm- und instrumententypische Frequenzbereiche, in denen die Obertöne durch Resonanz besonders verstärkt werden und daher vorrangig für die Klangfarbe ausschlaggebend sind, heißen Formanten.
Danke dafür und viele Grüße Stephan
Re: Bracing und Intonation
Danke docsteve, nun habe ich auch etwas gelernt. Ich vermute jetzt, dass die "schrägen" Obertöne welche sind, deren Frequenz eben kein ganzzahliges Vielfaches des Grundtones ist.
Re: Bracing und Intonation
Naja, falls ich das richtig interpretiere, zeigt die Berechnung (keine Animation) genau den zuvor beschriebenen Effekt: Eine X-Beleistung sorgt für eine deutlich höhere Nachgiebigkeit der Decke am Unterbug, die Decke wird unter Saitenzug stärker ausgelenkt ("pumpt gut"), dadurch variiert die Länge der schwingenden Saite stärker. Bei der V-Beleistung ist der hintere Bereich der Decke in Längsrichtung steifer ("Bass ist weniger fett").Gitarrenmacher hat geschrieben: ↑Do Jul 30, 2020 8:58 pmNun ja, ich finde die Animation........will mal sagen...........ungelungen.
Soll das den Hub der Decke darstellen, oder die übertriebene Verformung des ganzen Korpus?